LdN296 Gas und Russland

Liebes Lageteam,
Liebes Lageforum,
insgesamt fehlt mir ein Aspekt in der Analyse rundum das Thema Abhängigkeit von russischem Gas. Auf diesen Aspekt bin ich im Podcast „die Idee“ im Gespräch mit Ottmar Edenhofer aufmerksam geworden.

Herr Edenhofer führt aus ab Min 37:20 aus, dass Russlands Makroökonomisches Modell eines Fossilien Energielieferant für die Welt auf Grund der Klimakrise nicht mehr haltbar ist. Zudem die EU mit dem Green Deal aktiv gegen russische Interessen handelt. Vor dem Hintergrund einer eingeschränkten wirtschaftlichen Diversifikation muss sich Russland massiv angegriffen fühlen.
Meiner Meinung nach ergibt sich hier ein entsprechendes Bild, dass nicht nur die kurzfristigen und ggf. mittelfistigen Auswirkungen berücksichtigt. Vielmehr ergänzt diese Sichtweise, dass neben den sicherheitspolitischen Aspekten auch die langfristigen makroökonomischen Aspekte berücksichtigt werden müssen. Damit muss neben dem Ausweg aus dem militärischen Konflikt auch Optionen für einen langfristigen Umbau der russischen Wirtschaft mitgedacht werden.

Frage: Muss sich mein Metzger angegriffen fühlen, wenn ich Vegetarier werde?

Die Rücksichtnahme auf Russlands wirtschaftliche Interessen hat uns aber dahin gebracht, dass wir jetzt Schwierigkeiten haben, unsere Abhängigkeit aufzulösen.

Ich will damit nicht sagen, dass Rücksicht grundsätzlich was schlechtes ist. Aber erstens darf man auch die eigenen Interessen nicht vernachlässigen und zweitens müssen gerade internationale Beziehungen langfristig angelegt werden.

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Mal abgesehen davon, dass es nicht unsere Aufgabe ist, uns Gedanken über den Umbau der russischen Wirtschaft zu machen, sehe ich zum Green Deal auch unabhängig vom Krieg in der Ukraine keine Alternative.

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Hallo Andy und Ralph,

natürlich ist es nicht die Deutsche Aufgabe oder Verantwortung das zu machen.
Aber es ist ja schon - naheliegender Weise - Teil der öffentlichen Debatte in D, über die Ursachen up zu spekulieren die das russische Regime dazu gebracht hat, den spkrieg zu starten, und zwar im Februar 2022.

Das ein solches Verständnis bei etwaigen verhandlungsbegleitungen mitgedacht werden kann ist dann sicher ein späterer Schritt.

Ich zumindest , ohne jede Expertise, halte die Tatsache dass die EU als relevanter Absatzmarkt sich von fossilen Energien verabschieden will für einen potentiell relevanten Aspekt in putins Motivation und seinen Bedarf, sein Regime langfristig durch außenpolitische Erfolge zu stabilisieren.
Zusätzlich verringert die dekarbonisierung den russischen Hebel gegenüber Europa, entsprechend naheliegend war es für ihn den Konflikt zu eskalieren bevor der Ausstieg der eu zu weit fortgeschritten war

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