Mobilitätswende- Infrastruktur für E-Autos ausbauen

Mir geht es auch so. Gutes Format, super bearbeitetes Thema, aber die reguläre Folge fehlt mir.

Wenn, dann bitte zusätzlich zu einer (kürzeren?) Wochenfolge.

Wenn ich mir ein Thema wünschen würde, dann das Thema Mobilitätswende. Besonders die Bearbeitung der rechtlichen Herausforderungen (fehlende Mobilitätsgesetze in Bundesländern wie z.B. Brandenburg) wäre bei Euch in guten Händen.

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Definitiv ein Thema, welches ich mir auch wünschen würde.

Ich hatte mir über das Wochenende einen unserer Elektro-Firmenwagen ausgeliehen und muss sagen, dass ich nach diesem Wochenende sagen muss, dass ich mir aktuell keinen Elektro-Wagen kaufen würde. Und das, obwohl ich das Auto zum Fahren sehr, sehr angenehm fand.

Warum? Weil ich in einer Mietwohnung in einem Wohngebiet lebe.

Ganz ehrlich, aktuell haben wir ein massives Henne-Ei-Problem im Bezug auf die Mobilitätswende.

So lange es nicht genug E-Autos gibt, lohnt es sich für die Wirtschaft nicht, eine Lade-Infrastruktur in Wohngebieten zu bauen, die es ermöglicht, vor der Haustür das Auto zu laden.
Und so lange es diese Infrastruktur nicht gibt, ist ein E-Auto für Mieter in Wohngebieten, die immer noch die Mehrheit der Bürger und Autofahrer darstellen, keine Option, ein E-Auto zu kaufen.

Die aktuelle Förderung des Elektroauto-Kaufs ist eine doppelte Privilegierung derjenigen, die schon privilegiert sind. Einerseits, weil nur diese sich überhaupt Neufahrzeuge kaufen, andererseits, weil Elektroautos aktuell nur eine Alternative sind, wenn man im Eigenheim eine Wallbox installieren kann.

Statt den Kauf von Fahrzeugen zu fördern, sollte die Infrastruktur gefördert werden. Auch hier werden aktuell nur Firmen und Eigenheimbewohner gefördert, die sich vom Arbeitgeber auf Firmenkosten eine Wallbox installieren lassen können. Und das ist einfach Mist.

Es muss eine Förderung der Kommunen her. Die Betreiber der regionalen Stromnetze müssen zielgerichtet Milliarden an Förderungen bekommen, damit jede verdammte Laterne zwei Steckdosen für Elektroautos bekommt. Wenn das gegeben ist, daher: Wenn jeder Mieter im Wohngebiet sein E-Auto vor der Haustür laden kann, wird das Elektroauto ganz schnell sehr viel attraktiver als der Verbrenner - selbst ohne direkte Förderung bei Kauf…

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Ein Beitrag wurde in ein existierendes Thema verschoben: Mit dem E-Auto in die Sackgasse - Zeit für Systemkritik?

Eine gute Idee, nur leider gibt die Beleuchtungsinfrastruktur (Kabelquerschnitt) das nicht her.

Es muss auch hier erstmal die Straße aufgemacht werden um Kabel zu verlegen, aber das sollte möglichst schnell angefangen werden.

Was mich ein wenig betrübt bei der Sache ist der zu befürchtende Vandalismus bei den Ladeboxen mitsamt der damit einhergehenden Lebensgefahr bei beschädigten Boxen.

Das ist wirklich ein massives Problem. Ich lebe in einer Eigentumswohnung und ich wollte mir 2019 mit Hilfe der KfW 440 Förderung eine Wallbox scoren, aber das Unterfangen ist leider gescheitert.

  • Ein Elektriker wollte mir keine Wallbox installieren, weil er das Hausnetz (Neubau) erst von den Stadtwerken freigegeben haben wollte.
  • Die Stadtwerke wollten zunächst eine Lastgangmessung durchführen.
  • Bei der Gelegenheit habe ich die Werbetrommel nach weiteren Interessenten gerührt.

Im Herbst dann endlich Lastgangmessung durchgeführt und Angebote eingeholt.
Ergebnis: Kosten pro Stellplatz (und auch nur wenn genug Leute mitmachen) ca. € 3.500 bis € 4.000 inklusive Lastmanagement.

Angebote waren aber zur Eigentümerversammlung im Mai schon veraltet. Zudem hatte ich vier Angebote mit vier verschiedenen technischen Umsetzungen. Der Markt ist also auch noch nicht konsolidiert, die geschickteste Lösung hat sich noch nicht durchgesetzt.

Großer Pferdefuß: alle Varianten haben vorgesehen, dass man einen weiteren Stromvertrag mit gesonderter Abrechnung für die Wallboxen mit entsprechenden monatlichen Kosten dazu bucht.*)

Ende vom Lied: Wer will darf sich eine blaue Steckdose beantragen.

*) Falls jemand eine technische Umsetzung wie folgt kennt:

  • Wallboxen sind an die Hausstromzähler angebunden und kommunizieren über Ethernet miteinander.
  • Ein Lastmanagementsystem am Hausanschluss teilt den Wallboxen die maximal verfügbare Leistung mit.

Gerne an mich weiterleiten, vielleicht klappt es ja dann Mai 2023 :slight_smile:

Danke, das ist derzeit m.e. auch ein großes Problem, das hier für ETW Besitzer und Wohngemeinschaften etwas verschlafen wurde…

Nur in der Gesamtschau wird ein Bild daraus!

Auch hier nochmal der Hinweis, Sinn macht E-mobilität immer, aber am besten wenn man Sonnenstrom vom Dach erzeugt, diesen in die E Autos mit PV Überschuss lädt, oder in Akkus Puffert.
Dachflächen können genutzt werden, Balkon und Fassade oder z.b. wie hier zu sehen Parkplätze überdacht und verschattet:

Der Witz ist dann, es bleibt im lokalen Netz (haus oder im Ortsnetz lokal) und gut ist es…
dann kann dir auch der VNB und der Elektriker nicht groß reinpfuschen…
Jeder KWH welche so erzeugt wird, muss nicht von einem fossilen Großkraftwerk herbeigeschafft werden. Für Wohneinheiten wie eure gibt es evtl. auch die Möglichkeit die Überschuss Energie in Schwungradspeicher zu puffern.

Beispiele:
image

und

und

Sehr interessant:

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@unkreativ, vielen Dank für die Informationen!

Diese Förderung ist für WEGs nicht interessant, denn es müssten sich ja alle Teilnehmer vergleichsweise gleichzeitig ein E-Auto kaufen.

Was es für WEGs braucht, ist eine dedizierte Förderung für Lastmanagementsysteme in gemeinschaftlich betriebenen Tiefgaragen.

Reev hat ein gutes Produkt, aber mit einem der oben beschriebenen Pferdefüße, denn es erfordert den zusätzlichen Abschluss eines Stromtarifes und eine separate Abrechnung der Ladevorgänge.

Ein weiterer Minuspunkt ist die proprietäre Software. Wenn die Firma hopps geht, dann sind auch die Ladesäulen gebrickt. Eine Wallbox ist eigentlich nicht viel mehr als eine Steckdose, die muss 50 Jahre halten.

Aus dem Grund ist in unserer WEG zum Beispiel der Anbieter Charge X durchgefallen. Er bietet zwar eine Lösung mit Lastmanagement für € 2.500 pro Stellplatz an, aber nur auf dedizierter Hardware.

Mein Wunschprodukt würde so aussehen:

  • Man verlegt an jeden Stellplatz eine rote 3-phasige 16A Steckdose, die an den Wohnungsstromzähler angeschlossen ist.
  • Es gibt einen Kommunikationsstandard für Wallboxen und Lastmanagement, der sich durchgesetzt hat.
  • Am Hausanschluss sitzt ein Lastmanagement, das den Stromfluss an den Wallboxen freigibt und bei Bedarf den Ladevorgang unterbrechen kann.

Die gezeigten Prospekte sind toll, und ich kann nur jedem aller wärmstens ans Herz legen heute keine Wohnung/keinen Stellplatz zu kaufen, in dem nicht bereits eine Wallbox geplant ist. Die nachträgliche Planung und politische Durchsetzung eines Lastmanagements in einer WEG ist extrem anspruchsvoll. Der Lastmanagement-Anteil ist nämlich Gemeinschaftseigentum und wird von allen getragen.

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Viele ältere Mietwohnungen und -häuser, vor allem auf dem Lande, sind noch mit sehr „kreativen“ Stromleitungen aus dem letzten Jahrhundert ausgestattet. Das hat der örtlich Fernsehtechniker damals gleich mitgelegt, weil er eh im Dorf wohnte. Da muss man oft schon überlegen, wieviele Kochplatten am Herd man maximal anmachen kann, bevor die Sicherung rausfliegt.
Hier sind ggf noch erhebliche Kosten für neue Leitungen mit einzuplanen.
Sollte man auch im Hinterkopf haben.

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China baut derzeit ca 60.000 Ladestationen pro Monat dazu und hat 1 Million im Bestand

EU weit werden angeblich 20.000 Ladestationen pro Monat dazu gebaut und wir haben so 220-250.000 im Bestand. Ich weiss nicht ob dort die Tesla Supercharger mit gerechnet sind (diese werden derzeit nach und nach für Alle freigegeben)

Ob die Chinesen das wirklich alles so umsetzen, sei dahingestellt, aber wir sollten uns als Autonation auf keinen Fall abhängen lassen, wir brauchen das Geld für diesen grünen Umbau!

Mehr Geld als mit einem E Auto können die Autohersteller nicht verdienen.

BMW hat ein E Auto BMW I4 vorgestellt mit 670 KM Realer Reichweite und es gibt kaum noch Entwicklungskosten.

Im Auto sind weniger Teile drin. Allerdings: Der einzige Verlierer ist der Sekundärmarkt, denn an E Autos gibt es kaum noch etwas zu reparieren und sie sind eigentlich voll Recyclebar.

Reifen werden nun von Conti und Pirelli aus Löwenzahn-Fasern und Löwenzahn-Milch gemacht und aus einer anderen schnellwachsenden Pflanze mit Wenig Wasserverbrauch, die schon nach zwei Jahren Erträge bringt.

Jetzt soll der Markt mal beweisen, dass er richten kann. Die Fossilen gehen immer schneller zur Neige, die Preise für den Verbrauch steigen ins Unermessliche,

Ich denke wir sollten verdammt nochmal schneller machen!!!

http://german.china.org.cn/txt/2020-07/23/content_76304090.htm

Die Preise für Öl am Weltmarkt sind gerade mal 10% höher als 2012-2014. Inflationsbereinigt sehe ich nicht, dass gerade im Bezug auf Verkehr hier die Preise durch die Decke gehen. Was nicht heißt, dass ich nicht auch für die Umstellung auf Erneuerbare bin. Nur das Preisargument ist es gerade „noch“ nicht. Solange der Markt es nicht regeln kann, da große Teile der Bevölkerung kein Teil des Marktes sind (Anschaffungskosten EAuto, Mietwohnung) muss der Staat hier Anreize setzen. Entweder selbst ausbauen (Netze in Staatshand) oder über Subventionen für „Geringverdiener“, um den Markt zu vergrößern an potentiellen Teilnehmern. Einem Millionär Zuschüsse für seinen Zweittesla zu geben ist keine gute Investition der zur Verfügung stehenden Mittel. Etwas überspitzt formuliert, man möge es mir verzeihen :slight_smile:

Dann warte mal ab was jetzt dann die nächsten Jahre passiert.

  • VW erhöht massiv die Preise für Verbrenner, wegen neuer Abgassreinigungsanlagen (war da nicht mal ein Skandal?), alle anderen Hersteller werden nachziehen.
  • Die Co2 Zertifikate werden langsam aus dem Markt genommen Preise werden immer höher–> Die Klimaziele für die Flotten immer heftiger
  • Die gestiegenen Energie Kosten für Kohle/Öl/Gas/fossilen Strom werden alles so teuer machen, das die Menschen anhand der üblichen Marktregel, „was kann ich mir leisten“ ganz schnell wechseln werden.
  • Die Cleveren haben jetzt schon kapiert wie effizient, wartungsarm und gut recycle/upcyclebar E Autos sind.

Wer lässt sich denn einen Zweittesla fördern? Ich kenne eher solche, die weiterhin auf Wasserstoff = der Champagner der Energieträge,r warten…
Und hast du mitbekommen, es gibt E Autos von VW/BMW/Mercedes/Volvo/Nissan/Peugeot/Opel?

Wie gut die E Auto Ladeinfrastruktur schon ist, steht hier schon mehrfach im Forum.

In China hat der Staat (zumindest für Hongkong weiss ich das aus erster Hand) schon immer die Verbrenner durch maximal hohe Einfuhrzölle blockiert, Spritpreise waren dort vor vier Jahren schon weit jenseits der 2 Euro.

Hier noch ein schönes video wem Petrol Heads hier gerade was bezahlen… Ich mach da nicht mehr mit, ich zahl keinem ölscheichlein oder ähnlichen Autokraten noch einen cent.
Wie wir über höhere Ölpreise den Saudis die Transformation auf EE bis 2030 zahlen.

Da gebe ich dir Recht,nur bleiben da viele Menschen auf den Kosten sitzen. Für jemanden der ein EFH besitzt ist es vielleicht irgendwie machbar auf EE zu wechseln.

Ich bin beruflich bedingt auch viel in Neubauten (Mehrfamilienhäuser) innerhalb der Stadt unterwegs, da hab ich bis jetzt noch keine Tiefgarage mit Lademöglichkeit gesehen. Was ich aber eher gesehen hab ist ein Verbot für E Autos, da fällt einen nix mehr zu ein.

Wie nennst du dann den Wechsel zu einer fossil/atormar-freien Bürgerenergiegenossenschaft? Kann das nur der EFH Besitzer machen?
Und höre ich da First Wiorld Problems heraus und Wohlstandsansprüche, kommen wir mal wieder auf den Boden zuürck und erkennen wie gut es uns hier geht, wenn mal evlt. der ein oder andere Spass Flug oder sonstiger klimaschädlicher Käse unterbleibt, dann wird davon niemand gleich sterben.

Ich gönne jedem alles, aber so wie wir in DE leben so geht es nicht, wir können nicht auf Kosten der Welt nur Spass haben und machen was wir wollen. Versetzen wir uns mal in die umgekehrte Lage wir würden in einem der notleidenden Gebiete der Welt leben und lesen was hier teilweise geschrieben wird!

Ich habe schon genug gesehen, die Verbote gab es für Gas Autos - da waren sie evtl ja korrekt, aber bei E Autos… wirklich lächerlich, als ob ein Benzintank mit Super nicht Feuer fangen könnte…

Ach und wenn du meinst weil du in deinem Bereich viel in Tiefgaragen unterwegs bist, das du die Welt und die Änderungen darin final beurteilen könntest, dann empfehle ich dir mal folgendes Buch:

Das empfehle ich übrigens allen Forenteilnehmern die zu sehr an der digitalen Nadel hängen…
Wir müssen alle erkennen wie wenig wir wissen können und wie genau wir in der realen Welt hinsehen müssen. Mein Handy bleibt in der Tasche, Newsfeeds sind alle ausgeblendet. Ich wandle mit offenen Augen und klarem Geist durch diese Welt, sehe die Veränderungen und nehme sie an.

Und jetzt werd ich erstmal nicht mehr Zeit in diesem Forum verschwenden Lebenszeit ist mir sehr Wertvoll.

Das wird sich schon noch alles richten…

Sagen wir mal so: Die Mobilitätswende hat noch viel Pionierarbeit vor sich…

Ich glaube, jetzt braucht es eher keine Pioniere mehr. Denn die gab es von 200x -2016; von 2016 -2020 gab es Beta-Testing und von jetzt ab läuft es ziemlich gut. Allerdings primär für interessierte weltoffene, clevere Mensche,n die auch irgendwo verstanden haben, dass Emissionsreduktion das Gebot der Stunde ist und schon lange hätte sein sollen.

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Es geht hier um Infrastruktur und ich habe dir lediglich gesagt, dass die Anzahl der Marktteilnehmer aktuell(!) sehr begrenzt ist und hier angesetzt werden müsste. Der E-Aut- Markt ist ein Markt der Besserverdiener. Ein gebrauchter Kombi kostet unter 10.000€.
„Das durchschnittliche Nettoäquivalenzeinkommen betrug im Jahr 2019 26.105 Euro“. Nur leider müssen die unteren 50% auch zur Arbeit kommen. Und ja…auf lange Sicht wird sich das E-Auto durchsetzen und es ist vermutlich im Verbrauch usw. jetzt schon billiger. Aber diese Leute können es sich nicht leisten und haben auch keine Möglichkeit, in diesen Markt einzusteigen. Darum geht es hier in dem Thread: Die Infrastruktur wird vom Markt erst kommen, wenn er lukrativ wird und da muss der Staat entsprechend eingreifen. Und nicht durch teurer machen für alle, weil du damit nur einen Großteil der Bevölkerung nicht mitnimmst.

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Allerdings würde ich mich noch nicht zu der Feststellung hinreissen lassen, das die Ladeinfrastruktur bundesweit bis zu jeder Milchkanne perfekt ist, e-Autos für jede Gehaltsklasse probkemlos erschwinglich sind und es nur am Unwillen der Einzelnen liegt, das nocht alle sofort e-Autos fahren.