LdN: Sehr gut, aber momentan

…wenn man mal von der Ukraine-Diskussion absieht, zu Deutschland/Europa-lastig/zentriert. In der Welt ist doch schon noch mehr zusammenzukehren als nur interne deutsche Diskussionen und Ukraine… Wie wäre es mit:

  • China: Auswirkungen des Lockdowns auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Weltwirtschaft?

  • Syrien: Ist da eigentlich noch Krieg???

-. Kolumbien: Wie würde sich ein Sieg des linken Kandidaten innen- und außenpolitisch auswirken?

  • USA: Gibt es ein Trump-Comeback? / Wie macht Biden seinen Job?

Wie gesagt, mir gefällt die Lage sehr gut, aber momentan fehlt mir etwas der Blick in die Welt.

Viele Grüße,

LeoG

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Naja, man muss dazu natürlich sagen, dass der Podcast nicht umsonst „Lage der Nation“ heißt, also schon einen klaren Fokus auf die nationale Politik hat. Wobei natürlich auch internationale Themen behandelt werden, wenn sie von großer Bedeutung sind.

Das Problem ist halt: Die Zeit, die im Podcast zur Verfügung steht, ist begrenzt. Es können nicht unbegrenzt viele Themen in der Tiefe behandelt und vor allem vorbereitet werden. Eine Auswahl muss folglich getroffen werden. Dass diese Auswahl eher zu Gunsten „deutscher“ und „europäischer“ Themen ausfällt, liegt wie gesagt an der generellen Ausrichtung des Podcasts. Kurzum: Die Bedeutungsschwelle, die ein internationales Thema erreichen muss, um für LdN als relevant zu gelten, dürfte schlicht höher liegen als die Bedeutungsschwelle bei nationalen Themen.

Ich würde mir auch einen zweiten Podcast („Lage der Welt“?) wünschen, in dem es mehr um internationale Themen geht, aber ich fürchte, dafür haben die beiden einfach keine Kapazitäten frei.

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Lieber Daniel_K,

ja, da magst du wohl recht haben, aber es gab auch schon Zeiten, du erinnerst dich, dass (welt-) außenpoltische Themen sehr wohl einen viel größeren Stellenwert hatten, ich will da gar nicht das Trump-Thema nennen, aber sehr z.B. wohl den Krieg in Syrien. Ist der jetzt eigentlich vorbei? Außerdem ist Deutschland als aktueller oder ehemaliger „Export-Weltmeister“ außenpolitisch/wirtschaftlich sehr stark integriert etwa in globale Lieferketten. Werden sie massiv gestört wie etwa durch rigorose Lockdown-Maßnahmen in China und steigen dadadurch auch bei uns die Preise, ist die Verknüpfung doch da. Ich denke, dass bei einem so international verflochtenen Land wie dem unsrigen schon mehr Blick über den Tellerrand sein sollte und so spannend und interessant auch die Ausführungen über Affenpocken waren, hätte ich mir etwa lieber z.B. China gewünscht… Oder, anknüpfend an den Ukraine-Krieg, die Frage, welche konkreten Auswirkungen hat er auf das Verhältnis Rußland-China…

Viele Grüße

LeoG

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Grundsätzlich hat fast jedes internationale Thema natürlich deutsche Bezüge, gar keine Frage.

Aber es bleibt halt dabei, dass der Faktor Zeit begrenzt ist. Es gibt daher nur folgende Möglichkeiten:

a) Längere Podcast-Folgen
Das könnte einige Zuhörer verschrecken und erfordert natürlich viel mehr Zeit von den Podcastern und ihrem Team. Ich persönlich hätte nichts dagegen, wenn der LdN-Podcast eher 3 Stunden gehen würde und dafür auch stärker internationale Themen behandeln würde, aber ich glaube nicht, dass das dauerhaft eine gewünschte Option ist.

b) Kürzere Behandlung der einzelnen Themen
Natürlich könnte man mehr verschiedene Themen innerhalb der gleichen Podcast-Zeit betrachten, aber dann wird die Betrachtung halt oberflächlicher. Und ich glaube eines der Qualitätsmerkmale von LdN ist gerade, dass die Themen etwas tiefer behandelt werden, als ich „klassischen“ Nachrichtenpodcasts, die eher im Tagesschau-Stil alles kurz anreißen, aber nicht ernsthaft einordnen. Ich denke daher auch nicht, dass das gewollt ist.

c) Größerer Fokus auf internationale Themen zu Lasten der nationalen Themen
Das ist vermutlich wirklich eine Geschmacksfrage. Wie gesagt, ich würde mir da eher einen zweiten deutschsprachigen, in die Tiefe gehenden Podcast wünschen, der explizit internationale Themen in den Vordergrund stellt. Leider gibt es solche aktuell nicht im Format der LdN, zumindest habe ich bisher keinen qualitativ hochwertigen, deutschsprachigen Auslandsnachrichtenpodcast finden können. (Vielleicht hat da jemand anderes mehr Glück gehabt? Immer raus damit!). Die Wochendämmerung als Nachrichtenpodcast hat einen etwas weniger starken Fokus auf Deutschland, ist aber auch mMn etwas oberflächlicher bzw. stärker durch Meinungen geprägt - dennoch ist auch dort der Fokus natürlich auf Deutschlandland.

Ich denke, wir müssen damit leben, dass Ulf und Philip in ihrem Schaffen zeitlich begrenzt sind und daher bei der Themenauswahl nie allen Zuhörern gerecht werden können. Wenn die beiden irgendwann mal expandieren und einen Schwesterpodcast mit internationalen Themen auf die Beine stellen könnten, würde mich das natürlich freuen :wink:

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Naja der Podcast heißt ja letztendlich Lage der Nation :smiley: :stuck_out_tongue:

Aber im Ernst: Klar, es passieren immer irgendwo interessante Geschehnisse. Aber ein Format wie die Lage, das sich mit politischen Themen auseinandersetzt, muss irgendwo Schnitte machen. Niemand (glaub ich) hört sich einen 5 Stunden Podcast an.

Ich könnte dich zum Beispiel auch fragen, was die weltweite Auswirkung der Wahl in Kolombien ist? Das geopolitische Gewicht des Staates ist ja eher begrenzt.

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Ja, ich weiss doch, dass der Podcast „Lage der Nation“ heisst, aber was sagt das denn aus? Seit wann ist die Nation Deutschland (nach zwei Weltkriegen!) denn eine einsame, isolierte Insel, auf dem verlassenen Kontinent Europa, die sich nur um sich selbst kümmert und dreht und im eigenen Saft schmort? Und ich kann auch die hier vertretene These nicht nachvollziehen: kürzer = oberflächlicher. Ist denn etwa die Kompakt-Version der LdN oberflächlicher, nur weil sie kürzer ist? Der inhaltliche Gehalt eines Themas hängt doch im Wesentlichen davon ab, wie geschickt und professionell er redaktionell aufbereitet wird - und das können die beiden Jungs doch! - Noch ein Wort zu meinem Themenvorschlag Kolumbien: Kolumbien ist mit 51 Mio. Einwohnern nach Brasilien das zweitgrößte Land Südamerikas. Das Land ist ein riesiger Drogenproduzent (wieviele Tonnen davon sind wohl in Deutschland gelandet?) und hat jahrzehntelang mit einem Bürgerkrieg zu kämpfen, in dem seit einiger Zeit positive Entwicklungen zu verzeichnen sind. Jetzt scheint der ehemalige FARC-Guerilla Petro mit einem fortschrittlichen Programm die Präsidentenwahl gewinnen zu können. Das wäre doch mal eine Alternative zum dem rechten Autokraten und Regenwaldvernichter Bolsonaro in Brasilien. Und - bitte, bitte, verschont mich mit der Frage, was denn nun Drogen und Regenwaldvernichtung in Südamerika mit dem deutschen 9-Euro-Ticket zu tun haben… :wink:

Hallo zusammen,

Ich wollte mal meinen Eindruck schildern. Ich habe teilweise den Eindruck, das die Lage regelmäßig nur zu einem Nacherzählen des Pressespiegels der letzten Woche wird.

Das was die Lage aus meiner Sicht einmal ausgezeichnet hat, war das Themen beleuchtet wurden, die eher unbemerkt von der normalen Tagespresse blieb, oder die Themen aus einer besonderen Sicht betrachtet wurden. In Zeiten von Coroa und Ukraine-Krieg bleibt es natürlich nicht aus, das diese Themen im Vordergrund stehen, aber viele Themen die ich so wahrgenommen habe, spielten in der Lage keine große Rolle. Mehrere wurden auch schon aufgezählt, aber das in NRW seit Wochen die Unikliniken bestreikt werden, ist wohl noch nicht bis nach Berlin durchgedrungen. Schade!

Man muss natürlich berücksichtigen, dass die beiden nur begrenzte Ressourcen haben und auch abhängig sind von dem was in den Zeitungen steht, aber ich würde mir wünschen, dass die Lage vielleicht mal den Blick weitet und vielleicht auch mal guckt, was in den Bundesländern so passiert.

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Ja, da bin ich der gleichen Meinung wie ChrisChros nur würde ich seine Kritik gerne auch auf außenpolitische Themen ausweiten. Vorschläge dazu hatte ich weiter oben ja gemacht, aber Gehör gefunden haben sie leider (noch) nicht. Ja, die LdN ist thematisch irgendwie geschrumpft…

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Wenn Du willst, dass noch andere, unbekanntere Themen aufgegriffen werden, welche Themen sollen dann weggelassen werden? Normalerweise sind die Themen die auch an anderen Stellen besprochen werden schon die wichtigsten.

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Jetzt kommen wir langsam zu des Pudels Kern: Was ist “wichtig”, so wichtig, dass es zu einem Thema und Beitrag wird? Was sind die Kriterien für “Wichtigkeit”? Gibt es dafür objektive Kriterien? Welche sind das? Oder ist am Ende nur alles die subjektive Bewertung der beiden Jungs? Was die beiden “subjektiv” für wichtig erachten, wird gesendet? Wenn Letzteres der Fall sein sollte, können wir die Diskussion um eine erweiterte Themenpalette - innen wie außenpolitisch - hier jetzt sofort abbrechen. Wie seht ihr das?

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Naja, der zweite Satz in jeder Folge ist „Wir kehren die Ereignisse zusammen, sofern sie uns interessieren und wir sie für relevant halten“…

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Mhm, aber das führt uns ja auch nicht wirklich weiter: Was für Kriterien müssen denn vorliegen, damit für die Jungs etwas interessant und relevant ist? Warum sind, sorry, Fake News wie Affenpocken interessant und relevant, ein massiver Lockdown in China, der die Weltwirtschaft - und auch Deutschland! - in starke Turbulenzen stürzt, aber nicht…? Was habe ich nicht verstanden???

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Ich denke das hören der Lage gleich auch einem Hype Cycle


Dem Gipfel überzogener Erwartungen folgt oftmals das Tal der Enttäuschung.
Bleibt man aber dran bewahrt man sich einen sehr guten Überblick über relevante Themen.
Für mich persönlich immer noch der Podcast, den ich konstant Episode für Episode höre😉

Also: Einfach die Erwartungen wieder auf ein realistisches Maß heben. Was im Podcast nicht behandelt wird kann man ja hier im Forum prima diskutieren.

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Der HypeCycle ist oft sehr interessant, aber was du damit sagst ist eigentlich: LdN entwickelt sich einfach schicksalhaft (HypeCycle), da kann man halt nichts machen und nichts dran ändern - Kismet eben, ist alles vorgegeben und folgt gesetzmäßigen Wellen. Ist das wirklich so? Ich glaube das nicht. Und wieso unterstellst du überzogene Erwartungen? Ich glaube, konstruktive Kritik hat nichts mit überzogenen Erwartungen zu tun. Ich glaube weiterhin, auch die LdN ist kein statisches Konstrukt, sondern sollte sich auch weiterentwickeln und positive Anregungen annehmen können. Ich denke, sie ist (mir!) in der letzten Zeit thematisch zu eng geworden. Und Antwort auf meine Frage, was denn eigentlich die Kriterien für „interessant und relevant“ sind, bekomme ich nicht, weil es keiner weiß. Wenn euch das aber alle nicht stört und ihr damit zufrieden seid - ok. Dann führt die Diskussion darüber für mich hier leider nicht weiter und ich muss schauen, wo ich die für mich interessanten und relevanten Themen woanders finde.

Hmm, also ich fand die Lage der Nation ja schon immer sehr stark bei innenpolitischen Themen mit juristischem Bezug (woran das wohl liegen mag :grinning:) und eher schwach bei außen- und sicherheitspolitischen Themen. Somit hat der Podcast natürlich aktuell einen etwas schweren Stand, da internationale Ereignisse die nationalen Vorkommnisse überschatten.

Die Pandemie war da sicherlich etwas „geeigneter“ für die Lage – denn sie war zwar international, letztendlich spielte sich aber alles sehr auf nationaler Ebene ab.

Die Berichterstattung rund um die Löschung von Missbrauchsdarstellungen z. B. war aber doch ziemlich stark und das habe ich so auch in keinen anderen Medien gesehen.

Vielleicht könnte die Lage ihre Stärke in der nationalen Berichterstattung auch während des Kriegs in der Ukraine besser ausspielen, so wie etwa mit dem Bericht über Wärmepumpen – also internationale Ereignisse auf nationaler Ebene reflektieren. Spannend fände ich auch, was genau bei den Waffenlieferungen eigentlich schieß läuft: Bremst das Kanzleramt, oder ist das BMVg einfach inkompetent? Oder beides?

Und wie soll man eigentlich die 100 Mrd. Euro für die Bundeswehr bewerten? Die Grünen etwa haben ja kritisiert, dass man sich auf den Begriff der militärischen Sicherheit verengt und aus dem Topf nun nicht einmal Cybersicherheitsmaßnahmen finanziert werden sollen. Ist diese Kritik gerechtfertigt? Was ist mit Ausgaben für Energiewende und Klimaschutz – und muss der Staat hier überhaupt im selben Maße investieren? Schließlich können theoretisch alle Bürger:innen und Unternehmen durch eigene Investitionen zum Klimaschutz und der Energiewende beitragen (etwa durch ein Solarpanel auf dem Dach), zur Landesverteidigung aber nur bedingt. Solche Themen wären denke ich durchaus spannend.

Ja, das sind nationale Themen mit internationalem Bezug. Mich würde auch das Thema Waffenlieferungen sehr interessieren. Bremst da wirklich jemand (wer?) oder ist das mehr negative Propaganda (cui bono)?

Vielleicht als kleiner Vorschlag zum Thema Mittel- und Südamerika:
Es gibt da eine recht interessante deutsche Seite, die da einges an Coverage zu vielen Themen zu haben scheint.
Ich hab es mir noch nicht näher angesehen, da ich nur ein bestimmtes Thema gesucht (und da auch gefunden) hatte, aber schau es dir vielleicht mal an:

Ansonsten kann ich mich den Vorrednern nur anschließen, der Podcast heißt halt Lage der Nation und für mich entspricht er relativ gut dem, was ich davon erwarte. Wenn jetzt eindeutsches Nachrichtenmagazin z.B. anfangen würde, die halbe Ausgabe mit Australien-Themen voll zu schreiben, wäre das ja auch irgendwie seltsam.

Meine 2 Pfennig zu dem Thema:

Ich bin der Meinung, dass die Beiden über die Themen berichten sollten, mit denen sie sich auskennen. Lieber höre ich Ulf zu, wie er sein fundiertes Wissen über unsere Gesetze und die Freiheitsrechte einbringt als ein zusammen-gegoogeltes Wissen über irgendwas. Zu oft merkt man dann, wenn man sich selbst mit so einem Thema auskennt, dass eine kurze Internetrecherche eben nicht reicht. Und bleiben sie zu oberflächlich verkommt der Podcast zu einer Nachrichtenschau, davon gibt es wahrlich genügend.

Es wird immer Phasen geben wo Themen angesprochen werden die man selbst für nicht so wichtig hält. Deal with it.

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ich kann mich dem thread insofern anschließen, als dass die LdN innerhalb des letztens jahres immer mehr aus der rotation meiner regelmäßigen podcast verschwunden ist. aktuell werfe ich einen kurzen blick auf die kapitel der aktuellen folge und verzichte dann meistens reinzuhören.

zum einen liegt es daran ,dass ich unter der woche die großen deutschen zeitungen gelesen habe und die aufarbeitung durch ldn, die in meiner wahrnehmung meistens sehr eng am mainstream liegt, wenig mehrwert bietet.
zum zweiten sind die themen für mich nicht interessant genug. die im thread genannten beispiele finde ich schon sehr treffen. china lockdown, was ist mit syrien, was geht in libyen, was ist mit wirecard, wie stehts um den griechenland/türkei beef. warum ladet ihr zum thema ukraine mal einen nicht-mainstreamer ala SWP stiftung sondern einen sprecher der BRICS länder ein? im spiegel war es eine wohltat mal perspektiven aus indien oder china zu vernehmen.

ich fordere gar nichts von der LdN. leider holt mich die ldn zuletzt einfach nicht mehr ab :wink:

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Wenn ich die Beiträge hier im Thread richtig verstehe, ist ein Großteil der Hörer (so etwa zwei Drittel) mit der doch aktuell recht engen thematischen Ausrichtung ganz zufrieden. Kriterien, wann ein Thema für die beiden interessant und relevant ist, kennt keiner und interessieren auch nicht weiter… Ich gehe also davon aus, dass sich daran leider so bald nichts ändern wird und werde mir mal die folgenden Podcasts anhören:

  • Listenelement Das Politikteil (Zeit Online)

  • Listenelement Sicherheitshalber

  • Listenelement Atlantic Talk

Keine Ahnung, ob die was sind, aber wer suchet, der findet… :sweat_smile: