LDN 449: Interview mit Meron Mendel

Danke für das Interview mit Meron Mendel! Ich habe mich gefreut eine israelische Stimme zu hören, die das Leid in der gesamten Region anerkennt. Um seinen Punkt zu unterstreichen, dass friedensorientierte Haltungen überall zu finden sind, würde ich mich auch freuen, demnächst eine palästinensische Stimme hier zu hören. Eventuell kann eine Einschätzung zum kürzlich offenbar akzeptierten Waffenstillstand Anlass dafür sein.

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Ich würde zum Beispiel super gerne die tolle Alena Jabarine bei euch im Podcast hören, die übrigens auch vor einiger Zeit ein sehr lesenswertes Buch “Der Letzte Himmel” veröffentlicht hat.

Danke auch von meiner Seite für das Interview mit Meron Mendel, was mir auch sehr gut gefallen hat. Ich habe zur Nachbereitung von dem Interview einen kleinen Kritikpunkt, da die Rahmung mir etwas einseitig erscheint.

  1. Grundsätzlich stimme ich euch zu: natürlich ist es sehr gut, dass Herr Mendel als Israeli „das Leid auf der anderen Seite“ mitfühlen und verteidigen kann. Und natürlich denken nicht alle so. Allerdings erwarte ich Empathie und Menschenfreundlichkeit von jeder:m Akademiker:in, genauso wie es immer von der palästinensischen Community als selbstverständlich gefordert wird, bevor man überhaupt mit ihr redet. Daher war ich überrascht, dass diese Qualitäten bei ihm als besonders beeindruckend und als „nicht selbstverständlich“ dargestellt werden.
  2. Ihr beschreibt sehr intensiv und emotionalisiert, wie die allermeisten Israelis persönlich Freund:innen und Bekannte haben, die am 7. Oktober ermordet wurden, und dass es deswegen eine besondere Betroffenheit ist. Dem gegenüber stellt ihr ein allgemeines “Leid in Gaza und in der West Bank” ohne darauf aufmerksam zu machen, dass dieses Leid natürlich die gleichen emotionalen Effekte auf die Menschen dort hat. Ich fände es wichtig, in dem Kontext noch einmal deutlich zu machen, dass in Gaza und der West Bank jeden Tag Menschen ermordet werden - und das nicht erst seit dem 7. Oktober. Das ist meiner Meinung nach eine verpasste Möglichkeit, genau diese differenzierte Sichtweise, die Meron Mendel in seinem Interview demonstriert hat, aufzugreifen und weiterzuführen.

Ich würde mir wünschen, dass trotz der doch sehr einseitigen deutschen Perspektive auf das Thema (die Gründe dafür habt ihr ja schon öfter erläutert) die Situation der Menschen beidseitig mit der gleichen Empathie und Menschlichkeit beleuchtet werden. Dabei könnte ein Interview mit einer Person der Palästinensischen Community sicherlich hilfreich sein. :slight_smile:

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Ich möchte sehr gern und herzlich den Vorschlag, Alena Jabarine einzuladen, unterstützen. Es gibt ein langes Gespräch mit ihr und Tomer Dreyfus zu Gast bei Jung und Naiv, das knapp einen Monat nach dem 07. Oktober 2023 aufgezeichnet wurde und an das ich heute noch ab und an denke.
(Ich stöbere hier im Forum gelegentlich, um zu schauen, welche Themen so diskutiert werden. Für diesen Kommentar habe ich mich nun angemeldet, dabei wäre diese Diskussion fast an mir vorbeigescrollt.)

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Danke für die Empfehlung! Ich kann bestätigen, dass diese Folge auch heute noch sehr hörenswert ist. Hier ein Link für weitere Nachhör-Interessierte:

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