LdN 449 Apple, On-Device AI

Hallo allerseits!

Zunächst einmal bedanke ich mich, dass ihr am Thema der Chatkontrolle so hartnäckig dran bleibt!

Mir ist etwas die „Apple Werbung“ aufgestoßen (ich weiß, es war keine Produktempfehlung und keine Werbung), aber ich würde gerne darauf aufmerksam machen, dass Samsung und Google schon einige Zeit vor Apple on-Device AI Funktionen herausgebracht haben.

Außerdem wollte ich noch ergänzen: Es wurde ja gesagt, dass Apple die Daten nicht an Server schickt. Das stimmt so aber nur zum Teil. Viele Funktionen laufen tatsächlich direkt auf dem Gerät, bei aufwendigeren Aufgaben greift Apple jedoch auf die sogenannte Private Cloud Compute zurück. Das bedeutet, dass Daten in solchen Fällen trotzdem an Server übertragen werden – laut Apple zwar nur kurzfristig und nicht zum Training genutzt –, aber eben nicht komplett „on device“, wie es oft klingt.

Und noch ein Punkt zur Einordnung: Apple hatte vor ein paar Jahren selbst Pläne, Fotos in der iCloud automatisch auf bekanntes Missbrauchsmaterial (CSAM) zu scannen. Nach massiver Kritik an den möglichen Datenschutzrisiken wurde das Projekt zwar gestoppt, aber es zeigt ganz gut, dass auch Apple nicht immer unproblematisch mit solchen Themen umgegangen ist.

Ansonsten bleibt stabil!

Schöne Grüße

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Ich muss dir hier leider zustimmen. Als Appentwickler habe ich zwar schon den Eindruck, dass Apple den Datenschutz etwas ernster nimmt, dennoch weiß man bei proprietärer Software eben nie, wie mit den Daten genau umgegangen wird. Am Ende muss man hier der Werbung vertrauen. Besonders auch, weil Apple Intelligence noch gar nicht vollständig ausgerollt wurde, wirkte die Aussage im Podcast schon etwas unreflektiert.

Gut ist aber auf jeden Fall, dass wiederholt auf Signal aufmerksam gemacht wurde. Hier eine persönliche Anektdote zum Datenschutz bei Whatsapp:

Nach Rohrbruch und 5 Stunden Kellerauspumpen bin ich gegen Abend das erste mal dazu gekommen aufs iPhone zu schauen. Ein Freund hatte mich über Whatsapp gefragt, ob ich vorbeikommen möchte. Mit Hinweis auf die Überschwemmung habe ich abgelehnt. Als ich dann im mobilen Browser (Safari) die Nachrichten gecheckt habe, wurde mir in einem Werbebanner eine Abwasserpumpe beworben. Also genau das, was Meta laut Podcast angeblich erst (außerhalb der EU) ausrollen möchte.

In iOS wird die Zusammenführung von Nutzerinformationen über Appgrenzen hinweg seit der Abschaffung der Werbe-ID und der Einführung von “Do not track” eigentlich erschwert. Am Ende des Tages werden Werbeunternehmen wie Google oder Meta aber immer Wege finden die Nutzerdaten möglichst gewinnbringend auszunutzen. Auch bei E2E Verschlüsselung und on-device AI wird es genug Möglichkeiten geben Nutzerdaten an der DSVGO vorbei für Werbung etc. zu nutzen.

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