Danke für die wie immer starken Einordnungen.
An einem wie ich glaube wichtigen Punkt gehe ich jedoch nicht mit: ihr sagt, ob USA sich in einen Nahostkrieg hereinziehen lassen werde entschieden von dem Umstand, dass „ein narzisstischer Mann an der Spitze es nicht ertragen kann, an der Seitenlinie zu stehen und als schwach dazustehen“.
Meines Erachtens ist das eine grobe Verkürzung; wir wissen alle nicht, was Trump und Nethanyahu genau besprochen haben und was die Regierung intern denkt. Wir wissen aber, dass Trump eine sehr heterogene Wählerschaft in den USA, von Kriegsbefürworter und -gegnern managen muss - und wird managen müssen vor den midterms.
Krieg ist ein gefährliches Thema in den USA - wir sehen doch, wie schwer sich Trump schon mit dem Ukraine-Konflikt tut. Es ist durchaus möglich, dass Trump hier sehr kalkuliert und eben nicht emotional-persönlichkeitsgestört agiert. Nach einem wirkungsvollen Strike der Israelis ist es viel einfacher, pro-Israel / pro-Angriff zu sein und natürlich verkauft er Erfolge als seine eigenen.
Ich glaube, die US-Regierung schaut sich die militärischen Entwicklungen insgesamt sehr genau an und legt sich erst dann und so spät wie möglich fest, um innenpolitisch zu überleben.