Erst mal Danke für die detaillierte Einordnung der ungeheuerlichen Vorgänge in Sachen Grenzkontrollen und Zurückweisungen. Die Frage ist nun, was machen wir daraus, dass der Innenminister mit Ansage gegen geltendes Recht verstößt und der Bundeskanzler ihm beipflichtet. Während wir beim Innenminister ja noch „entlastend“ anführen könnten, dass er kein Jurist ist, so hat Friedrich Merz laut Wikipedia doch ein Studium der Rechtswissenschaften absolviert, er kann also keinesfalls Unwissenheit für sich reklamieren.
Und an dieser Stelle frage ich mich wirklich, wie können wir diesen fortgesetzten Rechtsbruch verhindern? Können die Bundespolizei-Beamten ihren Dienst mit Hinweis auf das Urteil des Verwaltungsgerichts verweigern? Was ich für schwierig halte, denn offensichtlich ist auch die Führung der Bundespolizei auf Linie Dobrindt eingeschworen und somit werden die Bundespolizisten zu Helfern einer illegalen Politik degradiert.
Sowohl Dobrindt als auch Merz verstoßen also in ungeheuerlicher Weise gegen Artikel 20 Absat 3 GG. Lesen wir Artikel 20 weiter, dann kommen wir an den beliebten Artikel 20 Absatz 4 welcher uns das Recht auf Widerstand erlaubt, allerdings nur „falls andere Abhilfe nicht möglich ist“. Was wäre, wenn wir uns die Argumentation des Innenministers zu Eigen machen der sich ja auch standhaft weigert alle anderen Mittel auszuprobieren um die angebliche Notlage zu beheben? Gerade mit Blick über den Atlantik läuten hier die Alarmglocken, denn das sind die ersten Schritte in Richtung Faschismus. Wenn Dobrindt heute die Rechte von Asylsuchenden ignoriert, wird er auch irgendwann andere Rechte ignorieren. Bestes Beispiel ist ja z.B. die Entscheidung, sichere Herkunftsländer nun per Rechtsverordnung zu definieren, so dass dorthin einfacher abgeschoben werden kann.
Wenn ich auf den ersten Monat Merz-Regierung gucke, dann schaudert es mit. Mit den Zurückweisungen, dem Erschweren des Familiennachzugs und der neuen Regelung zur Definition sicherer Herkunftsländer hat die Bundesregierung im Prinzip die ToDo-Liste der AfD abgearbeitet.
Und die Senkung der Untternehmenssteuern könnte 1:1 auf der ToDo-Liste der FDP stehen.
Und ich dachte, die Regierungskoalition ist CDU/CSU und SPD…