Ab der Zeit 1:33:55 Std. sprecht über das ehemalige Bundesamt für den Zivildienst (BAZ), dass sich seit der Aussetzung der Wehrpflicht und damit des Zivildienstes in eine neue Bundesbehörde gewandelt hat. Damit habt ihr Recht. Das heutige Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) befindet sich noch immer im Geschäftsbereich des BMFSFJ und ist nicht, wie Ulf despektierlich angemerkt hat, ein „Callcenter der Bundesregierung“, sondern eine Bundesbehörde, die mittlerweile mehr als 80 unterschiedliche Aufgaben ausführt: Aufgaben | Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben
Eine wichtige gesetzliche Aufgabe ist beispielsweise die Durchführung des Bundesfreiwilligendienstes, aber auch wichtige politische Programme wie „Demokratie leben!“ oder die „Ausbildungsoffensive Pflege“ werden hier umgesetzt. Das von Ulf benannte „Callcenter“ ist vermutlich das 24/7 mit ausgebildeten Leute besetzte „Hilfetelefon - Gewalt gegen Frauen“ oder „Hilfetelefon Schwangere in Not“. Diese wichtigen Arbeitsbereiche als „Callcenter der Bundesregierung“ zu diskreditieren, halte ich für völlig unangemessen.
Eine kurze Recherche hätte ausgereicht, um das Aufgabenspektrum dieser Behörde zu erfassen und sie damit in das richtige Licht zu rücken.
Ich freue mich, wenn ihr in einer eurer zukünftigen Folgen eine Korrektur vornehmt. Vielen Dank.
Danke für euren Podcast, den ich sehr gerne höre.
Hier gehts nur am Rande um das Thema Wehrpflicht bzw. das wurde im Podcast in dem Zusammenhang angesprochen. Ein separater Thread scheint mir aber auch nicht optimal [von Mod. nun in diesen von @sgroebe eröffneten Thread verschoben]:
Ich wünsche mir eine Korrektur zu dem, was zum Ende der Folge zum "Bundesamt für Zivildienst“ gesagt wurde. Ihr sagtet, das sei ein ‚Callcenter‘. Ich dachte ‚ah schlechter Witz, gleich kommt die Auflösung‘. Die kam aber leider nicht. Hier hätte ich mir gewünscht, dass nach dem Humor die Fakten kommen. Ansonsten füttert ihr damit die Trolle, die denken es gäbe Bundesämter die sinnlos seien.
Tatsächlich hat das „Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben“, wie es heute heißt verschiedene sinnvolle Aufgaben. Sie kümmern sich u.a. um die Koordination von verschiedenen Freiwilligendiensten, Förderprogrammen und Beratungsangeboten. Ich fände es wichtig, wenn ihr das nochmal korrigieren/ansprechen könntet.
Ich kann diesen Eindruck auch ausdrücklich bestätigen. Von euch wird schon pauschaler abgeurteilt. Der Bfd ist sicherlich eine sehr sinnvolle Aufgabe daneben viele weitere, wie die oben erwähnten Hotlines. Das Amt ist aber auch mit der Förderung der Zivilgesellschaft beauftragt. Gerade dieses Amt ist für die Förderung der NGO verantwortlich, die die CDU/CSU mit ihrer kleinen, über 500 Fragen umfassenden Anfrage versucht derzeit verächtlich zu machen.
Ich gehe davon, dass die Behörde aktuell erheblich unter Druck steht bzw. stehen wird. Sollte tatsächlich die Wehrpflicht konkreter werden, würde vermutlich einiges an Personalressourcen verschoben.
Von daher wünsche ich mir, dass ihr euch damit etwas näher befasst, insbesondere würde ich mir wünschen, wenn ihr euch das Bundesprogramm Demokratie leben! näher anschaut. Dieses wird auf kommunaler Ebene auch als Bürokratie leben! bezeichnet.
Hier kann man sicherlich einige Kritik üben. Aber nicht die Ziele des Programms sind zu kritisieren, sondern der Verwaltungsapparat, der sich selbst beschäftigt und vor allem die lähmt, die tatsächlich etwas bewegen wollen. Und hier spreche ich ausdrücklich nicht nur von Projektträgern, sondern auch von den Kommunen, die etwas bewegen möchten und sich dem Verwaltungsprogramm zu unterwerfen haben.
Folgend sende ich einen Link zur letzten großen Evaluation:
Auf S. 50 wird der Aufwand für Letztmittelempfänger dezent thematisiert. Der eigentliche Verwaltungsaufwand der Kommunen, der mit dem ganzen Programm in Verbindung steht wird aber nicht deutlich.
Ich befürchte eine tiefe Evaluation von Kosten und Nutzen würde verheerend ausfallen - nämlich dann, wenn untersucht würde, wie viel Geld tatsächlich in Projekten ankommt und was für die Verwaltung verbrannt wird.
Frage mich hier ehrlich gesagt eher ob das eine besonderheit des projekts ist ? Meine Erfahrung war bisher eher, dass das nicht nur normal sondern teilweise auch gewollt ist. Denn gerade solche anfragen, wie jene der CDU zu angeblicher neutralität oder dem NGO „Deepstate“ führen eben zu regideren Prüfungsverfahren.
Fairerweise muss man auch sagen, dass Förderungen im niedrig dreistelligen Bereich, welche im Bericht erwähnt werden, immer einfacher von Stiftungen, Vereinen oä. sogar irgendwelchen Studivertretungen zu bekommen sind. Nicht zuletzt weil sowas häufig einmalige fixkosten für Material, Fahrtkosten oä. kleinerer (Teil-)Projekte sind, wofür es bei Förderern häufig separate Förderprogramme gibt. Wäre natürlich fetzig, wenn der staat das auch auf die Kette bekommen könnte, aber glaube nicht dass das eine besonderheit von Demokratie leben ist. Interessanter finde ich eigentlich den Punkt hier aus dem Bericht:
"Aufwand sowie die Unsicherheit der Förderung durch bisweilen nur ein- oder zweijährige Förderzusagen, die im Rahmen der rechtlichen Grundlagen der Förderung begründet sind. " (S. 49)
Was ich etwas abstrus finde, dass man hier zwei Förderperioden je 4 Jahre gemacht hat, allerdings projekte in beiden Perioden nur maximal 2 Jahre gefördert hat. Würde mich nicht wundern, wenn das vor allem zu projekten geführt hat, die vor allem auf studis, freiwilligen und selbständigen beruhen und gar keine dauerhaften strukturen bzw. nur kurzfriste projekte innerhalb bestehender Strukturen waren. Neue projekte aufbauen, nur damit kurz nachdem das projekt steht die finanzierung weg ist, führt halt dazu dass die Leute sich andere Jobs suchen.
Immerhin haben sie für die 3. förderperiode angeblich daraus gelernt:
"In der Regel wird eine längerfristige Gesamtförderdauer von bis zu acht Jahren ermöglicht. "
verstehe nur nicht warum es für diese triviale Erkenntniss 8 Jahre und 2 Förderperioden gebraucht hat. Aber Dr. Giffey hatte ihre Doktorarbeit auch nur zur Beteiligung der Zivilgesellschaft geschrieben…