LdN 408 Scholz' Telefonat mit Putin

Hat Scholz keine guten Berater oder hört er nicht auf sie?

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Er macht jedenfalls nicht den Eindruck, dass er sehr interessiert am Rat anderer Leute wäre. Er hat nachher ja ziemlich oft alles schon vorher besser gewusst. Meist keine gute Voraussetzung, um dazu zu lernen.

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Was, finde ich, im Podcast in Bezug auf die innenpolitische Motivation des Gesprächs nicht so gut herausgearbeitet wurde, war, dass Scholz damit den „Pazifisten“ aus dem Wagenknecht- (und AfD-) Lager in einem ganz zentralen Punkt den (argumentativen) Wind aus den Segeln genommen hat: nämlich, dass die meisten dieser Leute irgendwie ein diffuses Gefühl haben, „man müsse mit dem Putin doch einfach nur mal sprechen (anstatt ihn nur zu provozieren)“. Ich finde, das war - zumindest in der öffentlichen Kommunikation - bisher nicht wirklich gelungen, mit dem Telefonat nun aber viel besser.

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Gibt es dazu Umfragen? Meine Erfahrung mit BSW-Fans lässt mich eher ein „moving the goal post“ erwarten ala „Naja nicht nur reden, man muss Putin halt nur auch mal das richtige anbieten, aber das will der kriegsgeile Westen ja nicht…“ Von daher wäre ich positiv überrascht, wenn so ein Telefonat so funktionieren würde, wie du hoffst.

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Wie schon in der Lage angedeutet, sehe ich das auch eher als Wahlkampfmove des „besonnenen Fruedenskanzlers“, welcher der Diplomatie eine Chance gibt.

Ob es hilft?

Bei einer Interviewrunde mit Frau Göring-Eckart und Frau Wagenknecht hatte letztere in der Diskussion wenig Argumente für Verhandlungen mit Russland, außer dem lauten gebetsmühlenartigem Hinweis das Waffenlieferungen alles nur eskalieren lassen (eher auf den Westen gemünzt).

Ob das wirklich grad das zugkräftige Wahlkampfthema ist?

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Vielleicht war das Telefonat auch der Deal für die Unterstützung durch den mächtigen SPD-Fraktionsvorsitzenden Rolf Mützenich. Er hatte ja schon länger eine leicht andere Haltung gegenüber Russland eingefordert.

Hallo und willkommen, ich rede mir gern ein, dass er das nur gemacht hatte, um dem Merz etwas die Aprilfrische zu verderben, weil der sich vermutlich schon gedacht hat den Putin selbst anzurufen, sobald er Kanzler sein wird.

Mir scheint’s als hätte er wirklich gute -schlechte Berater, oder - er wechselt zu oft, wenn die schlechten Berater zu gut sind, zu den noch schlechteren -Guten Beratern, ich selbst fühle mich beim Zuschauen oder zuhören ziemlich ratlos. :woman_shrugging::woman_facepalming:

Finde deinen Punkt logisch.

Ich denke, dass Scholz das Telefonat aus wahltaktischen Gründen geführt hat, um dann in direkten Duellen mit Wagenknecht usw. sagen zu können „Ich habe doch mit Putin gesprochen. Ich habe ihn angerufen. Wir haben eine Stunde gesprochen, er will nicht verhandeln.“

Auch wenn er vermutlich wieder ein Mal (!) die Situation in der Ukraine als Wahlkampfthema für sich nutzt, ist der Plan, falls er denn so sein sollte, nicht völlig aus der Luft gegriffen finde ich.

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Ich kann nur begrüßen das Scholz mit Putin telefoniert hat. Leider gibt es ja kein offizielles protokoll über das Telefonat. Es wäre schon gut zu erfahren über was eine Stunde lang gesprochen wurde. Ein paar kleine Details sind ja veröffentlicht worden.
Was uns aber die Presse nun versucht verkaufen zu wollen und Ulf und Philip stoßen da ins gleiche horn, ist,daß der Raketenangriff eine Reaktion auf das Telefonat ist. Dazu sollte man bedenken,daß so ein Angriff geplant werden muß. Ich sehe das eher als Reaktion auf den Einsatz von MFK auf russischen Gebiet.

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Die Frage ist schon, was hat Scholz nun konkret erreicht mit seinem Telefonat in Richtung Frieden oder Friedensverhandlungen?

Vor allem da Putin recht klar sagt, das er im Grunde nur Trump/due USA als Verhandlungspartner sieht

Wollte er überhaupt etwas erreichen? Eins ist doch klar: mit einen einzigen Telefonat ist nichts zu erreichen, da sind wohl die Erwartungen zu hoch gesteckt.

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Was war dann genau der Zweck dieses Anrufes?

Dazu interessant:

Zum einen ist ja auch die weiter eskalierende Ausweitung des Raketenterrors gegen Zivilisten ein Signal. Ja der Angriff war sicher keine direkte Reaktion auf das Telefonat, aber er wurde eben auch nicht gestoppt, um bspw. Ein Zeichen des guten Willens zu setzen.
Und die MFK Freigabe war nach meiner Erinnerung nach der jüngsten russischen Terrorwelle, also kann das keine Reaktion gewesen sein, oder?

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Stimmt, gestoppt wurde der Angriff nicht, aber er ist auch keine Reaktion auf das Telefonat und darum geht es mir. Es wird unterstellt, daß der Angriff eine direkte Reaktion auf das Telefonat war und das ist eben falsch. Ja, die MFK Freigabe war nicht nur ein Ergebnis einer russischen Terrorwelle, sondern wohl auch auf mögliche NK Truppen in Kursk,weswegen die Freigabe auch nur für diese Region gilt oder galt (weiß jetzt nicht ob diese Einschränkung aufgehoben wurde). Nun, jedenfalls sehe ich die Reaktion des russischen raketenangriffs auf den Einsatz von westl. MFK auf russisches Gebiet.

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Hatte ich mir schon angehört, ost aber nichts neues.

Und was sagt uns das?

Das wir uns zurück halten um Russland nicht zu provozieren? Wenn Verhandlungen ja offenbar aktuell keine Option sind?

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Wenn ich das richtig mitbekommen habe, kann man grob sagen, dass alle 2 Monate ein großer Raketenangriff erfolgt, um den Terror gegen die Ukraine temporär zu verstärken. Gleichzeitig wird wohl auf diesem Wege auch versucht, die Luftabwehr konkret zu schwächen.
In den letzten Monaten sind ja dann auch noch neben Raketenangriffen auch Drohnen hinzugekommen.
Das ist auch nichts Neues und folgt einer perfiden Logik.
Die Reaktion auf die Freigaben der Verbündeten der Ukraine, die weitreichenden Raketensysteme und Lenkflugkörper in Kursk einzusetzen, war der Beschuss von Kiew mit dem „Oreschnik“-System. Dieses kann wohl ein Mittelstrecken-System, das angeblich 10-fache Schallgeschwindigkeit erreichen kann. Inwiefern das irgendeine nachhaltige Relevanz hat, sei mal dahin gestellt.

Diese Orchestrierung, die für diese Angriffswellen notwendig ist, in irgendeinem Zusammenhang mit dem Anruf von Scholz und Putin darzustellen, ist m.E. dermaßen komisch, dass ich bei der Kapitelüberschrift erst an ein Versehen dachte. Als ich mir das angehört hatte, habe ich erst einmal gestoppt, weil mir der Gedanke nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte, „NIUS hat die Lage gekapert“.

Nun, mir sagt das nur,daß der Fehler im westlichen (MIK) System liegt. Der Westen ist schlicht nicht in der Lage oder willens die :ukraine: effektiv zu unterstützen. Und,btw: der Westen fühlt sich doch jetzt durch :ru: provoziert,anders kann man die Äußerungen einiger Politiker nicht deuten.

Beim ersteren würde ich durchaus zustimmen, da fehlt wohl das konkrete Ziel der westlichen Unterstützung.
Bei zweiterem würde ich eher den Begriff „konkret bedroht“ als provoziert wählen.
Man stellt offenbar fest das Russland noch Größeres vorhaben könnte, weil es den Westen für nicht verteidungsfähig und -willig einschätzt.
Da geht einigen jetzt doch die Muffe….