Exakt das ist der Punkt.
Es wird jemals nur unter einer von zwei Voraussetzungen Frieden in Nahost geben:
- Das optimistische Szenario: Die beiden Konfliktparteien vertragen sind
- Das pessimistische Szenario: Eine Partei löscht die andere aus.
Israel muss tatsächlich genau das tun, was die Alliierten am Ende des zweiten Weltkriegs und vor allem nach dem zweiten Weltkrieg geschafft haben: Sie müssen einen Feind zum Freund machen. Und das aktuelle Vorgehen Israels und die Tatsache, dass es aktuell noch keinen wirklichen Plan für die Zeit nach der Militäroperation gibt, führen beide zu Szenario 2, und das sollte kritisiert werden.
Ja, es muss eine „Ent-Islamisierung“ der palästinensischen Bevölkerung stattfinden, ja, der tief sitzende Antisemitismus, der die letzten 60 Jahre definitiv nicht besser geworden ist, muss bekämpft werden. Aber das ist ein Kampf um die Köpfe der Menschen und den gewinnt man nicht dadurch, dass man möglichst hart reagiert.
Die Tatsache, dass die Bevölkerung des Gaza-Streifens eine der jüngsten der Welt ist, macht da Hoffnung, denn dort kann man den Kampf um die Köpfe in wenigen Jahren gewinnen, wenn man es wirklich darauf anlegt.
Was der Gaza-Streifen nun braucht, ist das, was Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg bekam: Eine Besatzung, die eine Ent-Extremisierung vornimmt und dafür sorgt, dass Extremisten nicht wieder an die Macht kommen - und einen Marschallplan mit massivem Aufbau samt Wirtschaftswunder. Ich bin davon überzeugt, dass es nur so zu einer friedlichen Lösung des Konfliktes kommen kann.