LdN 365 - “Remigration” & AfD-Verbot: Handwerksmeister

Lieber Philip, lieber Ulf,

ich hab gestern Abend und heute Morgen eure neuste Folge gehört (365) und wollte mich erstmal dafür bedanken, dass Ihr so ausführlich über die AfD-Problematik gesprochen und informiert habt.

Mir ist aufgefallen, dass Ihr innerhalb der Debatte um die “Remigration” an einer Stelle (ich kann sie gerne nochmal raussuchen, weiß sie leider gerade nicht mehr aus dem Stehgreif) von dem “türkisch-stämmigen Handwerksmeister mit deutschen Pass” gesprochen habt, der dann auch Deutschland verlassen müsste. Irgendwie ist mir das negativ aufgefallen, weil ich das Gefühl hatte, Personen mit Migrationsgeschichte werden oft mit Berufen verbunden, denen gesellschaftlich ein geringerer Bildungsgrad zugewiesen wird. Desweiteren empfinde ich es als Problem, dass die Ansicht verbreitet scheint, dass Personen mit Migrationsgeschichte oft nur ein Wert zugesprochen wird, wenn sie etwas Signifikantes zur Gesellschaft leisten. Das also ihr Wert an anderen Maßstäben gemessen wird, wie z.B. der Beruf, Ihre Steuerleistungen o.Ä.

Meiner Meinung nach sollte niemand, insbesondere natürlich Personen mit deutschem Pass, “abgeschoben” werden können, egal inwiefern er oder sie einen (zB.) beruflichen Beitrag leistet.

Ich danke Euch für die Folge und den Podcast grundsätzlich und wünsche Euch alles Gute. Insbesondere herzlichen Glückwunsch an Philip zur Geburt seines zweiten Kindes!

Liebe Grüße,
Paula

Also in meiner Wahrnehmung wird dem Meister allgemein jetzt nicht gerade ein „geringer Bildungsgrad“ attestiert. Wir reden hier nicht von einem Hilfsarbeiter oder gar einer völlig ungelernten Arbeitskraft, sondern vom höchsten Abschluss im handwerklichen Bereich, der nicht nur zur Weitergabe des Wissens an eigene Lehrlinge berechtigt, sondern auch zur selbstständigen Führung eines handwerklichen Betriebs, also zu Unternehmertum. Deswegen gehört zur Erlangung dieses gesetzlich geschützten Titels auch der Nachweis von kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Kenntnissen neben dem fachspezifischen Wissen.

Ich könnte den Einwand verstehen, wenn von Müllwerkern gesprochen worden wäre. Aber einen Handwerksmeister als Beispiel zu nehmen find ich absolut nicht negativ konnotiert. Soll man nur noch von Professoren und Topmanagern sprechen, um bloß niemanden zu beleidigen?

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