Liebes LdN-Team. Danke für die Zusammenfassung. Insbesondere auch für die Begründung, weshalb DB Energie nicht mit einbezogen wird. Dass das aktuell vorliegende Konzept der InfraGo nicht die Probleme lösen wird, habt ihr zum Teil ja schon beschrieben. Leider geht ihr der Argumentationslinie des Ministeriums auf dem Leim, dass es nach Abschluss des Sanierungsprogramm zu Hochleistungskorridoren besser wird. Ja, die Infrastruktur ist runter gewirtschaftet, aber das ist (wie ihr beschrieben habt) schon seit 20 Jahren das Problem und hat seine Ursache in der Bahnpolitik und -Führung der letzten 30-35 Jahre. Bisher (bis vor ca. 3-5 Jahren) hat es aber auch deshalb noch ganz OK funktioniert, weil im Hintergrund Menschen gearbeitet haben, die ihre Tätigkeit mit Sachverstand und Systemwissen ausgeführt haben.
Nun sind es in den letzten Jahren ein paar mehr Züge und Baustellen im Gesamtsystem geworden. Zusätzlich sind viele verdiente Eisenbahner in den Ruhestand gegangen und das mittlere bis obere Management noch mehr fachlich untaugliche Vorgaben gemacht. Es fehlt an (Organisations-)Struktur, offizieller Ermächtigung der Dispositionsebenen und Kommunikation zwischen den einzelnen Software-Tools. Das ist zum großen Teil auch von der „Beschleunigungskommission Schiene“ adressiert worden und wird von Wissings Haus, sowie der Konzernspitze der DBAG konsequent ignoriert.
Es würde mich freuen, wenn ihr diesen Aspekt ebenfalls beleuchten würdet, denn das scheint irgendwie keinen zu interessieren und könnte binnen weniger Monate zu einer spürbaren Verbesserung beitragen. 2030, wenn dann die Sanierungen (hoffentlich erfolgreich - was anhand der bisherigen Projektsteuerung zu bezweifeln ist) abgeschlossen sind, werden die strukturellen Probleme weiterhin bestehen und alle Verantwortlichen werden sagen „Das haben wir nicht geahnt.“
PS: In manchen Kreisen gelten die Handlungen von DB Netz seit 10 Jahren als Kriterium, um §14 ArbZG (Ausnahmen zur Dienstlänge) zu begründen. Diese sind in ihrer konkreten Form schließlich nicht vorhersehbar und gefährden u.U. das Ergebnis der Arbeit, bzw. richten unverhältnismäßige Schäden an.