LdN 348 Gebäudeenergiegesetz - Denkmäler weiter ohne Plan

Ihr sagt richtig, dass sich Hausbesetzer trotz der sehr verwässerten Gesetzesvorgaben bereits früher als vorgeschrieben für eine neue Heizung entscheiden können. Dabei nennt ihr als Beispiel Einfamilienhäuser, natürlich ohne Denkmalschutz.
Mehrfamilienhäuser unter Denkmalschutz kommen überhaupt nicht vor - nicht nur bei euch.

Unser Gebäude Baujahr 1899, innen und außen unter Denkmalschutz, geschlossene Baureihe, Außendämmung nicht möglich wegen der Fassade mit Schmuckelementen. Innendämmung fragwürdig, weil solche Gebäude atmen müssen und sich nicht zur kompletten Abdichtung ohne Kondensfeuchteprobleme eignen…
Dicht ist hier gar nichts, auch nicht sie Holzbalkendecken. Bei Ostwind pfeift es durch den Fußboden. Die Fenster haben wir energetisch saniert mit vom Denkmalamt genehmigten innen eingesetzten Vorsatzfenstern. Die historischen Fenster sind einfach verglast.

Solarmodule sind auch nicht möglich, weil das Dach innen ein Flachdach mit außen herum gezogenem Steildach (schattet sich selbst ab) ist. Davon abgesehen kann der Genehmigungsantrag für Solar nicht von der unteren Denkmalbehörde, sondern vom Landesdenkmalamt entschieden werden.

Also bleibt weiterhin im Winter bei Raumtemperatur von so 17C warm anziehen und die in Zukunft steigendenden Gaspreise zum Wohl der Besuchergruppen, die öfters durch das Viertel ziehen, zu zahlen. Spendenbox aufstellen oder gibt es andere Ideen?

Conny

Was willst du denn jetzt wissen? Wie du preiswert heizt?

Für deinen konkreten Fall musst du wahrscheinlich warten bis der genaue Gesetzestext im Bundesanzeiger steht.
Im „alten“ GEG stand wohl eine explizite Ausnahme für Denkmalschutz
Den neuen konkreten Gesetzestext habe ich auf die Schnelle nicht finden können.

Ich weiß es nicht mit Sicherheit, würde aber mutmaßen, dass diese Ausnahme nicht angefasst wird, eben wegen der Probleme die du hier beschrieben hast. Das Ziel der Bundesregierung sollte ja sein die Emmissionen zu reduzieren, nicht den Ausstoß jedes einzelnen Moleküls zu verhindern.

Selbst wenn es keine generelle Ausnahme gibt, ist dein Problem ja etwas das etliche (zehn-?)tausende Gebäude in Deutschland betrifft, also wird das Problem schon noch auf die Agenda kommen.

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Wie sieht es denn mit der Dämmung von Kellerdecke sowie Dämmung der obersten Geschossdecke und / oder des Dachs aus?: )
Ansonsten sind in großen oder schlecht gedämmten Räumen auch Infrarotheizungen sinnvoll.

Dämmung der Kellerdecke wurde schon mal beim Denkmalamt angefragt. Es ist eine Kappendecke und steht auch unter Schutz.
Infrarot hatten wir auch schon überlegt. Aber der Nutzen ist ja nur unmittelbar am Sitzplatz Räume mit 3,70m Deckenhöhe und entsprechender Raumgröße ist gering.
Geothermie wäre vlt. eine Lösung. Ein Kirchengebäude in der Nachbarschaft hat das seit einigen Jahren. Bei denen wollte ich mich mal erkundigen.

Ach das war mir gar nicht so klar. Dachte der Denkmalschutz begrenzt sich auf das Äußere sichtbare des Hauses.

Das wäre evtl. die einzige Lösung. Bei schlechter Dämmung braucht man ja am besten billige (und noch besser nachhaltige) Wärme im Überfluss.
Je nachdem wie nah die Kirche ist und wie viel Wäme die übrig haben, könnte man ja vielleicht eine kurze Nahwärme-Leitung bis zu euch verlegen.

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