Ich konsumiere selbst kein cannabis aber vielleicht kennt sich hier ja jemand damit aus. Was wäre denn das äquivalent zu einem „gesunden“ Alkoholkonsum (Wie er Gesellschaftlich akzeptiert ist) an Gramm in drr Woche?
Und das Cannabis nach Zeit x noch nachweisbar ist, aber keine Beeinträchtigung mehr mit sich bringt scheint ja gegeben zu sein. Wann ist das denn und gibt es keine Art das zu testen, falls man jemanden z.b. im Straßenverkehr kontrolliert? So wie Atemtest oder Blutkontrolle bei Alkohol.
Zumindest scheint das für einige Landesregierungen der Fall zu sein. Das verdeutlicht ja nochmal wie wichtig und richtig die mehrstufige Herangehensweise von der Regierungskoalition ist.
Es gibt keinen gesunden Alkoholkonsum:
Gesund != gesellschaftlich akzeptiert.
Du wirst daher glaube ich auch keinen Grenzwert für „gesunden“ Cannabiskonsum finden und was gesellschaftlich akzeptiert ist, variiert deutlich je nach sozialem Umfeld.
Als allgemeine Übersicht zur Gefährlichkeit helfen vllt diese Grafiken (von Wikipedia):
Wusste gar nicht, dass LSD und Ecstasy schon fast „gesund“ sind
Gemäß den Grafiken könnte man diese ja dann auch legalisieren, da Gefahrenpotential deutlich niedriger als Cannabis.
Dabei gilt LSD doch z.B. als risikobehaftet bereits bei einmaligem Konsum schwere psychische Störungen auslösen zu können. Und Ecstasy gilt gemeinhin ja auch nicht als Nahrungsergänzungsmittel.
Wie erklärt sich das? Passt für mich irgendwie nicht zusammen.
Wie groß muss man Anführungszeichen schreiben, damit sie erkannt werden?
Die Grafiken sind zwar gut, um zu zeigen, dass Alkohol scheinbar schlimmer ist als Canabis, aber hilft leider Null dabei einzuschätzen, ob die Grammzahl, die im Raum steht, sinnvoll ist oder nicht.
Was ich übrigens interessant finde ist, dass in der Debatte immer angeführt wird, wie schlimm doch Alkohol ist, um zu sagen, dass Cannabis im Vergleich ja gar nicht so schlimm sei, aber dann niemand auf die Idee kommt mal festzustellen, dass wir ein schweres Alkoholproblem in unserer Gesellschaft haben.
Wenn man mal in den Wahlprogrammen der Parteien 2021 nach dem Wort „Alkohol“ sucht, scheint keine das Thema wirklich auf dem Schirm zu haben:
CDU (1 Erwähnung):
Bei legalen Suchtmitteln setzen wir auf verantwortungsvollen Umgang. Dafür braucht es mehr Aufklärung, bessere Hilfsangebote und einen starken Jugendschutz, um den Gefahren des Rauchens und des Alkoholmissbrauchs wirkungsvoll zu begegnen
SPD (1 Erwähnung):
Wie Alkohol ist auch Cannabis eine gesellschaftliche Realität, mit der wir einen adäquaten politischen Umgang finden müssen.
Grüne (1 Erwähnung):
Wir stärken die Suchtprävention mit modernen Ansätzen und digitalen Medien unter Einbeziehung der Zielgruppe, auch für Alkohol, Medikamente und Tabak.
Linke (3 Erwähnungen):
Drogen und Sucht sind ein Spiegel der Gesellschaft: Abhängig sein kann man nicht nur von illegalen oder legalen Substanzen, Tabak oder Alkohol, sondern zum Beispiel auch von Glücksspiel, Medikamenten und Energydrinks.
Cannabis- und alkoholkonsumierende Führerscheininhaber*innen wollen wir rechtlich gleichstellen
Werbung und Sponsoring für Tabak- und Alkoholprodukte in der Öffentlichkeit wollen wir verbieten.
Ja, LSD ist schwierig. Soweit ich weiß, weiß man, dass LSD keine negativen Auswirkungen auf den Körper hat. Mit der Psyche sieht es anders aus. Deswegen wird LSD, Psylocibin und Konsorten meist unter Führung und Anleitung eingenommen. Ein gewisses Setting ist notwendig um hier nicht zu verrutschen.
Nicht umsonst gehen weltweit wieder Forschungen los bzgl. Ketamin, LSD und MDMA. Es ist ein Werkzeug und deswegen davon abhängig verantwortungsbewusst eingesetzt zu werden.
Auch wenn Netflix jetzt nicht dafür bekannt ist besonders sachlich Dokus zu machen, meist emotional und spannungsgeladen, kann ich die Doku „Verändere dein Beusstsein“ empfehlen. Zumindest um einen Einblick zu bekommen, welches Potential in diesen Substanzen steckt, wo vielleicht konventionelle Psychopharmaka nicht weiterkommen.
Wie kann der Staat einen Markt übernehmen, den es nicht bzw. nur illegal gibt? Soweit ich verstehe, gibt es EU-rechtliche Probleme beim Handel mit Cannabis. Eine staatliche Abgabe gegen Gebühr wäre aber kein Handel.