LDN 329 Monetarisierung von Ökopunkten?

Hallo Ihr Beiden,

Danke zunächst für diese wieder gute Ausgabe der LDN 329.

Die Schaffung von Ausgleichsflächen bei Bauvorhaben wird in unserer Kommune (aus Baden-Württemberg) über ein sogenanntes Ökopunkte-Konto realisiert. Ob es sich dabei um den gleichen Flächenausgleich dreht, den Ihr in Eurer Sendung ansprecht, weiß ich leider nicht.

Mich hat das in meiner Kommune mal näher interessiert und es wurde schnell deutlich, dass die Bewertung eines Grundstücks hinsichtlich der Zahl der Ökopunkte, die verloren gehen oder durch z.B. eine Renaturierung gewonnen werden, ausgesprochen heikel ist. Ein Gremium, oft nur eine Einzelperson, arbeitet zur Bestimmung der Ökopunkte eine Liste ab, die meines Wissens nach von Bundesland zu Bundesland und ich glaube sogar von Landkreis zu Landkreis unterschiedlich ist. Die Vergleichbarkeit von Ökopunkten ist also hochgradig subjektiv (abhängig vom Gutachter) und strukturell vom Bundesland beeinflusst. Also unpräzise und problematisch.

Bei der Vorstellung, dass etwas so Vages monetarisiert wird, hat sich mir der Magen umgedreht. Das öffnet doch Tür und Tor für Missbrauch und dafür dass tatsächlich minderwertige Flächen künstlich aufgewertet werden, um sie dann teuer an Kommunen zu verhökern, die lokal nicht über genügend Ausgleichsflächen verfügen.

Und außerdem geht eine ursprüngliche Idee dabei flöten, nämlich die, dass die Kommune für lokale Ausgleichflächen sorgt, so dass die Bürger direkt naherholungsmäßig davon provitieren.

So bestechend das Zusammenlegen zu großen Schutzgebieten ist, so fragwürdig ist der Weg dorthin auf den zweiten Blick. Und wichtig, wenn schon, dann bitte nicht über den Geldbeutel, sondern bitte über Ökopunkte und Ökopunkte-Konten also nicht monetär.

Größere zusammenhängende Gebiete könnten auch in der interkommunalen Zusammenarbeit angestrebt werden (Flächennutzungspläne).

Beste Grüße
Jörg