LdN 328: Kein Finanzierungsproblem bei der Rente?

Ich habe mich sehr an dem Beitrag in der aktuellen Lage zur Rente gestört.

Anders als ihr es dargestellt habt, ist das Rentenproblem nicht eines der Finanzierung. Geld ist schließlich nicht knapp, Geld kann beliebig viel erzeugt werden, auch wenn weniger Menschen arbeiten.

Die eigentliche Herausforderung, vor der wir als Gesellschaft und vor allem die Politik stehen, ist die, wie wir es hinbekommen, dass die Produktivität stark genug wächst, damit wir auch mit weniger Arbeitenden in etwa gleich viel produzieren können.

Grundsätzlich gilt zwar durchaus immer ein Generationenkonflikt, aber ein ganz anderer als der, von dem öffentlich zumeist die Rede ist. Die arbeitende Generation muss tatsächlich die nicht arbeitende Generation „bezahlen“. Allerdings nicht mit Geld, sondern indem sie reale Ressourcen, also einen Teil der produzierten Güter und Dienstleistungen abtritt. Das ist der eigentliche Generationenvertrag, die Frage des Geldes ist irrelevant. Bei Bedarf kann der Staat immer mehr Geld ausgeben.

Ihr hattet in der Lage auch kritisiert, dass die Boomer-Generation zu verschwenderisch gelebt hätte und zu wenig gespart hätte.
Allerdings hätte mehr Sparen wohl kaum etwas gebracht. Denn man kann zwar Kapital für die Zukunft aufbewahren, Güter und Dienstleistungen aber hingegen nicht. Wenn die Boomer-Generation mehr gespart hätte, wäre man dem eigentlichen Ziel, genügend Güter und Dienstleistungen zu produzieren kein Stück näher gekommen. Im Gegenteil, wenn insgesamt mehr gespart wird, sinkt auch die volkswirtschaftliche Nachfrage und damit Aktivität. Die Folge: die Wirtschaft läuft schlechter und man hat für immer Arbeitskraft durch zusätzliche Arbeitslosigkeit, entstanden durch entzogene Nachfrage, verschenkt.

Um auf das Ziel einer zukunftsfähigen Volkswirtschaft hinzuarbeiten sind also sofort großzügige Investitionen in Produktivität nötig, durch großzügige Ausgabenprogramme muss Vollbeschäftigung erreicht werden um ja keine Arbeitskraft zu verschenken. Wenn es damit gelingt, die Produktivität genügend zu erhöhen, ist es kein Problem, wenn mehr Menschen in Rente sind, da das gleiche Wohlstandsniveau mit weniger Arbeitskraft produziert werden kann.

Insofern ist auch eine Aktienrente völlig unnötig. Sie schadet zwar auch nicht, wenn für sie Schulden aufgenommen werden, da kein Nachfrageentzug stattfindet. Wenn aber für das Ziel einer Aktienrente insgesamt weniger ausgegeben wird, ihr hattet unter anderem auch Rentenkürzungen vorgeschlagen, ist die volkswirtschaftliche Aktivität verlangsamt und höhere Produktivität weiter in die Ferne gerückt.

Der Staat kann also schlussfolgernd die Rente immer finanzieren. Bei zu geringer Produktivitätssteigerung muss aber natürlich auch die Rente entsprechend niedriger ausfallen. Sonst drohen Preissteigerungen, da die Wirtschaft überhitzen würde. Was auf jeden Fall nicht funktioniert, ist heute Geld zu sparen(oder auf dem Kapitalmarkt anzulegen) in der Hoffnung in der Zukunft damit die Rente zu sichern.

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Wenn ich mir unsere Bahn, die Straßen, Bildungssystem, Schwimmbäder und öffentliche Begegnungsräume anschaue, sei zumindest eine Diskussion darüber angemessen, ob richtig konsumiert wurde.

Zumindest hätten sie vorausschauender agieren müssen und spätestens nach der Ölkrise nicht mehr so tun als würde die Party immer so weiter gehen.

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Finde diesen Gedanken interessant und würde ihn gerne mit diesem Beitrag [1] zusammenbringen:

Für mich ist die Frage, ob der „Günter-Ansatz“ (fehlende Arbeitskräfte sind das Problem) oder der „Lage-Ansatz“ (fehlende Rücklagen sind das Problem) Recht haben, gar nicht so einfach zu beantworten. Offensichtlich ist, dass Fachkräfte in Bereichen fehlen, in die für die Versorgung von Rentnern wichtig sind. Aber weniger trivial wäre für mich, ob dahinter ein allgemeiner Mangel an Arbeitskräften oder ein spezieller Mangel an bestimmten Fachkräften (den man in der Theorie durch Umverteilung von Arbeit beheben könnte) steckt.

Nach meiner Überlegung, müsste die Antwort darauf eng damit zusammenhängen, wie das Verhältnis aus „speicherbaren“ und „nicht speicherbaren“ Gütern ist. Hier wäre jetzt der Zusammenhang zum Beitrag von @Finn.

Zum Verständnis mal ein stark vereinfachtes Beispiel: eine Familie hat einen Hof, der von Generation 1 aufgebaut wurde. Als Generation 1 in die Jahre kommt, muss Generation 2 den Hof übernehmen und Generation 1 mit versorgen. Dabei können sie auf die Lebensleistung von Generation 1 zurückgreifen. Sie müssen nicht erst einen eigenen Hof aufbauen, sondern können den vorhandenen übernehmen, und müssen ihn „nur“ in Stand halten, reparieren, etc - was aber weniger Aufwand ist. Sie können daher mehr Arbeit in das Bewirtschaften des Hofes und die Beschaffung der Nahrung stecken als Generation 1, was dazu führt, dass auch Generation 1 mit den Erträgen des Hofes versorgt werden kann. In diesem Beispiel ist der Hof selbst ein „speicherbares“ Gut, die erwirtschafteten Erträge sind „nicht speicherbar“.

In unserer komplexeren Realität gehören zu den speicherbaren Gütern neben Immobilien z.B. auch Erfindungen / Technologien, Theaterstücke, Filme, etc. Zu den nicht speicherbaren Gütern gehören neben der Nahrung auch die Gesundheitsversorgung, Pflege, Dienstleistungen, etc.

Damit das Rentensystem funktioniert, müssen jetzt zwei Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Generation 1 muss vor Rentenantritt genügend speicherbare Güter erwirtschaftet und „zurückgelegt“ haben
  • Der Anteil der „speicherbaren“ Güter am Konsum von Generation 2 ist hoch genug, um die von Generation 1 während der Rentenzeit konsumierten „nicht speicherbaren“ (und von Generation 2 bereitgestellten) Güter zu kompensieren.

Ob und wann Bedingung 2 erfüllt ist, finde ich allerdings nicht trivial zu beantworten.

[1]

Exakt. Ich habe es im verlinkten Parallel-Thread schon erwähnt, aber mir fallen immer mehr Beispiele ein:

  • Mit einem sanierten und ausgebauten Schienennetz könnten wir Güter heute mit deutlich weniger LKW-Fahrern transportieren.
  • Eine digitalisierte Verwaltung würde uns dort enorm viele Arbeitskräfte ersparen.
  • Mit einer ausgerollten digitalen Patientenakte hätten ÄrztInnen mehr Zeit für die Behandlung ihrer Patienten - auch der Rentner. :wink: (Ich weiß, streitbarer Punkt, aber ihr seht das Prinzip.)
  • Digitalisierte Justiz, analog.
  • Wären alle Windräder und Solarzellen schon gebaut, müssten wir das nicht jetzt machen und hätten günstige Energie. Gleiches gilt für Wärmepumpen (die Erfindung ist nicht so neu), Niedrigenergie-Häuser, sparsame Verbrenner- und Elektro-Autos…
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@Martino,
ja das sind gute Beispiele. Trotzdem müssten wir uns zumindest mal Gedanken darüber machen, ob eine früh in Rente gehende Generation, die lange lebt, irgendwann so viele „nicht speicherbare“ Güter benötigt, dass die nachfolgende Generation nicht mehr hinterher kommt, diese (neben ihrem eigenen Bedarf) laufend zu erwirtschaften.

Was willst du damit ausdrücken? Natürlich kann Geld beliebig viel erzeugt werden, Kaufkraft aber nicht.

Das Problem ist ja gerade, dass konsumiert wurde und nicht in die Bereiche, die du korrekt ansprichst, investiert wurde.

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Die haben öffentlich gespart und privat verballert. Genau was man machen sollte wen man keine politische Führung oder Idee von einer Gesellschaft hat.

Beides. Wir werden nun durch die Vertretung der „Boomer“ jedes Jahr ca. 500.000 mehr Menschen aus dem Arbeitsmarkt austreten sehen, als jüngere Berufsanfänger nachrücken. Jedes Jahr wird der Arbeitskräfte-Pool also ganz grob um 1% abnehmen. Da wir in vielen Bereichen an der Vollbeschäftigung kratzen, sind die Abgänge nicht zu ersetzen. Also gibt es insgesamt weniger „Hände, die anpacken“.

Genau hier liegt ja das vordergründige Problem des absehbaren Auseinanderklaffens von Beitragseinnahmen und Auszahlungsansprüchen in der Rentenversicherung. Würde die Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte, sprich: Beitragszahler, nicht sinken, wäre der Anstieg der Zahl der Rentner nicht ganz so problematisch.

Gleichzeitig stehen wir vor der Herausforderung, dass die wachsende Gruppe der Älteren nicht nur weiterhin Güter und Dienstleistungen nachfragt, die von den Arbeitenden zusätzlich zu deren eigenem Konsum zur Verfügung gestellt werden müssen, sondern sich auch der nachgefragte „Warenkorb“ ändert. Weniger Bedarf an Nachtclubs, mehr Bedarf an Pflegeplätzen - um es ganz plakativ zu sagen.

Tatsächlich trifft letzteres zu, einen generellen Mangel an Arbeitskräften gibt es in Deutschland nicht. Lediglich in spezifischen Branchen mangelt es an spezifischem Fachpersonal. Nicht zuletzt haben wir offiziell 2,6 Millionen Arbeitslose, 2,9 Mio im weiteren Sinne. Zusammengerechnet mit den unfreiwillig Teilzeitbeschäftigten kommt man auf etwas mehr als 5 Millionen Menschen, die nach einer Teil- oder Vollzeitstelle suchen. All diese Menschen treffen auf ein Jobangebot von gerade einmal 1,98 Millionen offenen Stellen.

Nun zu @MarkusS’s Gedankengang. Die „speicherbaren Güter“, die du beschreibst und von denen du meinst, es müssten für die zukünftige Generation mehr davon geschaffen werden sind ziemlich äquivalent zu den Produktivitätssteigerungen, die ich als Bedingung gestellt habe. Also durch den Hof, aus deinem Beispiel, ist die zukünftige Generation produktiver, also kann mit weniger Arbeitskraft mehr Güter produzieren, sie muss nicht erst erneut einen Hof aufbauen. Nennt man auch Kapitalstock, in dem Kontext Kapital als Sachkapital(bisher habe ich mit Kapital immer Geldkapital gemeint).
Selbiges gilt für @Martino’s Beitrag. All das was du aufgezählt hast, sind die Investitionen, die ich im obigen Text gefordert habe. All das macht uns als Volkswirtschaft produktiver. All dies ist nötig, um mit weniger Arbeitenden das gleiche Wohlstandsniveau herzustellen. Ich habe es zwar schon oft genug geschrieben, aber man kann es nicht zu gering betonen: Geld ist nicht knapp, eine hohe Rente kann der Staat immer bezahlen. Worauf es ankommt, ist die reale gesamtwirtschaftliche Produktionsleistung.

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Kaufkraft nicht unbegrenzt, nein. Solange die Wirtschaft aber nicht ausgelastet ist, die Nachfrage nicht ausreicht um die Kapazitäten voll auszunutzen, kann sehr wohl bis zum maximalen Auslastungsgrad Kaufkraft erzeugt werden. Indem der Staat zusätzliches Geld schöpft und durch Ausgaben verteilt, wird die Nachfrage stimuliert. So werden zum Beispiel Auftragsbücher bei Unternehmen voller, sie investieren eher in bessere Produktionslagen, weil sie wissen, dass die Konsumstimmung gut ist und sich die Investitionen folglich rentieren. Das führt dann auch dazu, dass früher oder später Vollbeschäftigung eintritt.

Im Bezug auf die Rente kann der Staat für die Rentner soviel Kaufkraft schaffen, dass die Wirtschaft ausgelastet ist. Dabei macht es keinerlei Unterschied, ob er das Geld über lange Zeit auf dem Kapitalmarkt angelegt hat und daraus auszahlt oder ob es „frisch gedruckt“ von der Zentralbank kommt. Rein bilanztechnisch gibt es nach der Auszahlung an die Rentner schon keinen Unterschied mehr. Euros sind nunmal Euros. Insofern ist eine Aktienrente unnötig.
Wenn der Staat für die Rentner bei ausgelasteter Wirtschaft mehr Kaufkraft möchte und gleichzeitig eine Überhitzung der Wirtschaft vermeiden will, kann er zum Beispiel bei anderen Menschen mehr Kaufkraft vernichten(Steuern vernichten schlicht Nettogeldvermögen) und gleichzeitig Rentnern mehr überweisen. Eine andere Option wäre es, dass der Staat mit gezielten Investitionen versucht, die Produktivität zu steigern und dann mehr Geld an Rentner zu transferieren. Damit sollte er aber so früh wie nur möglich beginnen. Produktivitätssteigerungen kommen schließlich nicht von heute auf morgen.

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Meiner Meinung nach müssen die relevanten Investitionen in die öffentliche Daseinsvorsorge vom Staat getätigt werden und nicht von Einzelpersonen. Der Staat hat schließlich eine unbegrenzte finanzielle Kraft, ganz im Gegenteil zu Bürgern.
Die Bürger eines Landes entscheiden doch nicht mit ihrem Konsum, ob das Bahnnetz gut ausgebaut ist. Oder habe ich falsch verstanden, was du meintest?
Ich bin aber absolut bei dir, dass in den letzten Jahren viel zu wenig investiert wurde.

In dem Rentenbeitrag im Podcast, im Bezug auf die „Verschwendung“ der Boomer ging es nicht darum(wenn ich das richtig verstanden habe), dass die Boomer falsch konsumiert hätten, sondern darum, dass sie ganz generell zu viel konsumiert hätten und mehr hätten sparen sollen. Da ist wiederum meine Kritik, dass das nichts genützt hätte, da Geld unbegrenzt da ist und nicht erst für die Zukunft aufgespart werden muss.

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Dann muss man sich aber auch nicht mehr Sorgen um die Finanzierung der Rente machen, da diese gar nicht das Problem ist. Im Übrigen muss es auch nicht unbedingt ein Problem sein, wenn die Anzahl der Erwerbstätigen sinkt. Sollte die Produktivität im Gleichschritt steigen, gäbe es keinerlei Grund zur Sorge. Alles könnte so bleiben wie es ist.

Das ist zu kurz gedacht. Arbeitnehmer und Arbeitgeber trachten danach, die Produktivitätsgewinne unter sich aufzuteilen. Weder könnte man heute Arbeitnehmer mit einem Einkommen auf dem Niveau von 1970 abspeisen, noch die Unternehmen mit den Gewinnen aus diesem Jahr.

Zudem gibt es bei den Dienstleistungen am Menschen (Pflege, Medizin, Gastgewerbe, etc.), die für ältere Menschen vor allem wichtig sind, kaum Produktivitätsgewinne. Eher ist die Produktivität dort negativ, weil die Ansprüche an Qualität steigen und Quanitität steigen. Besonders augenfällig ist dies im Bereich der Medizin - da wollte auch niemand auf den Stand von 1970 zurück.

Sprich: Die Vorstellung, wir frieren das Niveau der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen von heute ein und leiten alle Produktivitätssteigerungen zur Versorgung der steigenden Zahl der Alten um, ist nicht realistisch.

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Der Staat gibt durch seine Handlungen das Verhalten der Bürger vor.
In Kopenhagen fahren nicht deshalb so viel mehr Fahrräder als in München, weil die Münchner alles Umweltsäue sind, sondern weil das in München schlicht gefährlicher und unkomfortabler ist. Wenn man den Bürgern ein gewisses Verhalten vorwirft, wirft man im Endeffekt dem Staat vor, die Rahmenbedingungen falsch gesetzt zu haben (und eventuell den Bürgern, in der Mehrheit Parteien gewählt zu haben, von denen sie wussten, dass sie die falschen Schwerpunkte setzen werden).

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Wenn die Produktivität auf die gesamte Wirtschaft bezogen genügend ansteigen würde, wäre es ja auch ausreichend, wenn sie in bestimmten Sektoren deutlich stärker ansteigen würde, als in den von dir genannten. Damit wäre es möglich, die Arbeitskräfte hin zu den Dienstleistungen mit direktem persönlichem Bezug „umzuschichten“, da sie in anderen Bereichen aufgrund höherer Produktivität nicht mehr gebraucht würden. Insofern würden Produktivitätssteigerungen auch hier zu einer Verbesserung der Lage beitragen.

Mein Beispiel, das du zitiert hast, diente nicht dazu, ein Einfrieren des gegenwärtig produzierten Wohlstandes zu fordern. Das ist natürlich nicht realistisch. Es sollte nur aufzeigen, wo es hingehen muss.

Ich sehe keine andere Lösung für das Rentenproblem in Zukunft als Produktivitätssteigerungen oder Konsumeinschränkungen. Entweder man schafft es den Güter- und Dienstleistungskuchen gleich groß zu halten (oder ihn zumindest nicht zu stark schrumpfen zu lassen), sonst muss der Einkommens- und Vermögenskuchen kleiner werden.

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Danke für diesen Beitrag. Mir fehlte in der Lage dieser Aspekt. Vor allem die Aktienrente ist auch wieder Sondervermögen, das an der Schuldenbremse vorbei geht, wenn ich richtig informiert bin.
Die Lage hat auch immer von Steuergeld geredet, das suggeriert ja, dass der Staat das Geld erst einnehmen muss, bevor es (z.B. als Rente) ausgegeben werden kann. Stimmt natürlich nicht, er kann es auch selbst erzeugen und in den Umlauf geben.
Auch der Sparaspekt in Bezug auf die Boomer Generation klang für mich stark nach sparen wie die schwäbische Hausfrau. Ein Staatshaushalt funktioniert so nicht.

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Jaein, das kommt auf dein Verständnis der Begriffe „konsumieren“ und „sparen“ an. Das liegt das Missverständnis.

Die Kritik war nicht, dass Privatpersonen oder der Staat mehr DM und Euros auf die hohe Kante hätten legen sollten. Die Kritik war, dass man die Infrastruktur hat zerbröseln lassen, in allen in diesem Thread genannten Formen, so wie du es auch sagst.
Stattdessen wurde zu viel Geld konsumiert für Dinge, die keinen nachhaltigen Wert haben - klassisch z.B. Urlaub, Autos, etc.

In diesem Satz ist das Missverständnis entstanden, weil Infrastruktur eben doch ein „für die Zukunft aufbewahrtes Gut“ ist. Infrastruktur-Investitionen gelten i.d.R. nicht als „konsumiert“, sondern eher als „gespart“ bzw. „investiert“ (analog zu einer Immobilie).

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Indirekt schon: wenn sie mehr Bahnfahrten konsumieren wird dort mehr verdient, also wird mehr investiert

Selber Prinzip bei den Autos: es werden mehr und größere Autos konsumiert, also wird in die Produktion dieser investiert und natürlich in das Straßennetz.

Leider sind fast überall die Bahnen so dermaßen kaputt gespart, das es schwer wird mehr Bahnfahrten zu konsumieren.

Das verstehe ich zwar grundsätzlich, aber ich vermute mal irgendwann ist Schluss mit der Produktivitätssteigerung.
Spätestens wenn du physische Güter aus Energie erzeugen kannst.