LdN 311 Rettungsgasse; Ahndung bei Verstößen

Seit es Gesellschaften gibt, wird gesellschaftsschädigendes oder -gefährdendes Verhalten sanktioniert. Das ist unvermeidbare Basis des Zusammenlebens, sonst macht jeder was er will ohne Rücksicht auf seine Mitmenschen.

Das andere wird ja trotzdem gemacht. Von allen möglichen Brücken hängen Banner, an Kofferraumdeckeln kleben Hinweise (neben dem „gaffen geht gar nicht“-Aufkleber)

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Also zumindest MekPom und Brandenburg stehen sie.
Anschnallen, Rettungsgasse, Tempo

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Normalerweise wäre es wünschenswert wenn sich das Verhalten eine Rettungsgasse zu bilden als natürliche Reaktion ohne groß nachzudenken einstellen würde. Dahingehend müssten die Menschen (wie bei Werbung) programmiert sein. Das ist aber die letzten 40 Jahre nicht passiert. Die Programmierung könnte dadurch erfolgen dass bei jeder Verkehrsmeldung ein Slogan „Rettungsgasse bilden“ eingespielt wird.

Bestes Beispiel sind doch die Geschwindigkeitmessstationen, die wären gar nicht nötig wenn es mit den herkömmlichen „positiven Mitteln“ möglich wäre die Leute zu erreichen.
Bei uns hängt an Brückengeländern über der Autobahn allenthalben ein Banner mit „bei Stau bitte Rettungsgasse bilden“ der Nutzen ist aber leider überschaubar, da auch direkt unter so einem Banner die Anweisung nicht eingehalten wird.
Anscheinend bekommt man die meisten Fahrzeuglenker nur mit Androhung von Strafe zur Einsicht.

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Die Frage ist doch, wie die Rettungsgasse zur Routine für Autofahrer wird.
Ich denke auch, wie weiter oben erwähnt, dass man sich hier auf Autobahnen beschränken kann.

Ich denke, dass man in der Schweiz oder in Österreich viel besser in der Routine geschult ist, da man es sehr redundant an der Autobahn per Schild über der Fahrbahn präsentiert bekommt.
Zumindest fällt es mir dort immer sofort auf und bleibt im Gedächtnis, ganz im Gegensatz zu den Deutschen Autobahnen, wo man relativ Selten auf das Bilden der Rettungsgasse hingewiesen wird.

Das wäre aus meiner Sicht schon ein Ansatz, der funktionieren könnte.

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Was nicht immer klappt, ich wurde, auf der mittleren Spur hart am Rand fahrend, ohne die Fahrbahnmarkierung zu überschreiten, von LKW abgedrängt.

Aus den Erziehungswissenschaft wissen wir seit Jahrzehnten, dass weiße Pädagogik (Belohnungen) viel nachhaltiger funktioniert als schwarze Pädagogik (Sanktionen). Meinst du wirklich, dass Sanktionen die richtige Basis für ein gutes Zusammenleben im 21. Jahrhundert ist?

Ich stimme daher @LeoWom voll zu, wir brauchen mehr positive Initiativen, nicht mehr oder härtere Bestrafung.

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Stimmt natürlich. Dennoch, gerade der Autoverkehr und gerade in DE hat sich in seinen negativen Aspekten tief in die Mentalität der Menschen eingegraben als eiserne Gewohnheit. Der Gewinn daraus ist ja gar nicht rational zu erklären - man tut einfach was man immer getan hat.

Dagegen ist ein extrem egoistisches Verhalten im Zusammenleben (z.B. bei jeder Gelegenheit die Mitmenschen zu übervorteilen) eine Sache, die tatsächlich einen zählbaren Gewinn bringt, aber eben gemeinschaftsschädlich ist. Da kommt die weisse Pädagogik zum Einsatz, indem sie erklärt, dass auf lange Sicht der materielle Gewinn durch den sozialen Verlust überwogen wird. Überzeugt auch nicht jeden, aber würde doch sehr viel helfen (wenn es methodisch schon in der Grundschule angewendet würde).

Was Rettungsgasse bilden betrifft, geht es doch nur um das Abstellen einer schlechten Gewohnheit, ohne grosse Lernschritte. Da ist die „schwarze Pädagogik“ viel schneller und wirkungsvoller, und hernach sind ALLE zufrieden, wie beim Rauchverbot. Ich glaube, die Österreicher sind richtig stolz auf ihre durch ebendiese Pädagogik erreichte Disziplin. Es wäre nur eine Frage von ein paar Monaten.

Eine begleitende gute Kampagne wäre natürlich immer gut.

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Aber es braucht m. E. eine Durchsetzung geltenden Rechts, die im Fälle von Verstößen gg die StVO über Verwarn- und Bußgelder funktioniert. Das ist aus meiner Sicht auch was anderes, als mehr und härtere Strafen.

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Damit hast du Recht.

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Genau, und die haben aber auch verstanden wo der Unterschied liegt.
Aber sei’s drum. Die Mentalität in DE ist halt wie sie ist

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Die wird sich ändern, garantiert!

Ich mache auch die Erfahrung, dass LKW-Fahrer hier sehr rigoros sind. Das resultiert aus dem Problem, dass sie, gerade im Baustellenbereich, mehr Platz brauchen. 2,2m-SUVs, die sich dann (verbotenerweise) vorbeiquetschen, wird da gerne die Weiterfahrt verhindert.
Andere machen alles mögliche während der Fahrt und dann geht es schon mal hin und her soweit der Spurhalteassistent das erlaubt.

Kein Problem: wer eine Rettungsgasse bildet, darf die nächsten zwei Monate weiter Auto fahren, wer nicht, der nicht. :slight_smile:

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Wollte hier noch eine tagesaktuelle Nachricht einwerfen. @vieuxrenard fragte in der Folge, warum die Polizei da nicht einfach mal alle Autos rauswinkt und Bußgelder kassiert & Fahrverbote erteilt.

Nun, in Stuttgart hat die Polizei hier jetzt genau das getan und ein Exempel statuiert:

Polemisch könnte man jetzt fragen:
Bekommen die jetzt auch 30 Tage Präventivhaft zur Verhinderung weiterer Verstöße?

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LOL … sind ja immerhin gravierende Ordnungswidrigkeiten, wenn man deswegen sogar ein Fahrverbot bekommt! Aber wahrscheinlich gilt damit die Gefahr schon als gebannt.

Danke, den Artikel aus Stuttgart wollte ich auch gerade posten. Ehrlich gesagt, hat solchen Verstößen nachzugehen nichts mit schwarzer Pädagogik zu tun, sondern mit einer konsequenten Umsetzung der Straßenverkehrsordnung. Ein Auto kann eben auch in vielen Fällen zu einer Gefahr werden, aus diesem Grund gibt es doch diese Regeln. Von daher ist es mehr als hinfällig, dass Polizist:innen endlich einmal diesen Vergehen nachgehen.

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Das ist maximal zurückhaltend ausgedrückt! Um jetzt Klimaaktivisten zu kriminalisieren, werden „Gefahren“ mit dem Mikroskop gesucht und herbeigeredet, während alles was irgendwie mit Auto zu tun hat, eine Immunität geniesst bei einer Mehrheit offensichtlich der Leute und leider auch der Regierung. Die 3000 tödlichen Unfälle jedes Jahr sind nur eine Frage der Gewöhnung scheinbar. .

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