Liebe Lage,
vielen Dank für Eure wie immer sehr spannende Folge 303. Ich möchte Euch ein kurzes Feedback zu Eurer 9-EUR Ticket Diskussion geben.
Ich bin selbst ein Befürworter und auch Nutzer des Tickets gewesen, allerdings erschien mir Eure Diskussion bzw. der Beitrag ein bisschen unvollständig, böse interpretiert vielleicht sogar zu (einseitig) positiv. Mich hätte noch interessiert:
-
Was waren die Kosten des 9-EUR Tickets für den Staat bzw. die Verkehrsanbieter? Gern auch im Vergleich zu Tankrabatt und ähnlichen Maßnahmen.
-
Angebot/Nachfrage-Dilemma. Ich sehe es wie Ihr, dass ein sehr günstiges Ticket hohe Nachfrage schafft, die ich erstmal positiv bewerte. Ist es auch realistisch davon auszugehen, dass diese Nachfrage mehr Investitionen schafft (hängt auch mit der Kosten/Verteilungsfrage von oben zusammen)? Dazu wäre es spannend zu wissen, ob bzw. wie viel die Verkehrsunternehmen in dem Zeitraum zusätzlich eingenommen haben. Es könnte ja auch sein, dass die Einnahmen zu gering sind, um das Angebot drastisch zu verbessern. Was müsste ein dauerhaftes X-EUR Ticket kosten, damit diese Investitionen möglich sind? EDIT: Nach Nachlesen in einem anderen Thread zum Thema, muss man hier vermutlich noch die Subventionen für den ÖPNV mit einbeziehen und könnte dann die Frage stellen, was kostet uns ein 0-EUR Ticket, also kostenloser Nahverkehr?
-
CO2-Einsparungen des 9-EUR Tickets. Ich finde es hilfreich bei CO2-Einsparungen diese möglichst im selben Sektor (habt Ihr gemacht, mit Tempolimit), aber auch im Licht der Ziele bzw. tatsächlichen Emissionen darzustellen. Zum Beispiel wie viel Prozent der deutschen Verkehrsemissionen stellen die Einsparungen dar? Damit lässt sich die Wirksamkeit für den Klimaschutz besser bewerten. Darüber hinaus würde mich interessieren, was an Emissionen übrig bleibt, wenn der modal shift vollzogen ist, i.e. wie viele Verkehrsemissionen entfallen auf den öffentlichen Verkehr?
Ich würde mich riesig freuen, wenn Ihr hierzu in einer Folgefolge einen kurzen Nachtrag einstreut.
Liebe Grüße aus Neukölln
der masl