LdN 300: Konkrete Maßnahmen zum Energiesparen zu Hause

Moin,

ich habe mir gerade die Jubiläumsfolge angehört.

Zwei Punkte möchte ich zum Energiesparen gerne ergänzen (ich glaube, da es konkret ist, ist es hier etwas besser aufgehoben als in dem Thread auf der zum Energiesparen, der inzwischen auf ner anderen Flughöhe ist, sonst gerne verschieben):

  • Listenelement Der Duschsparkopf ist nicht die einzige Möglichkeit Warmwasser zu sparen. Es gibt auch einfache Durchlaufbegrenzer mit verschiedenen Durchlaufmengen. Die werden einfach zwischen Armatur und Duschschlauch geschraubt. Ggf. lässt sich damit auch der Durchlauferhitzer „austricksen“. Bei uns funktioniert es jedenfalls und weniger Material als ein neuer Duschkopf ist es auch. Im Internet/Versandhandel leicht zu finden. (Gleiches gilt für den Perlator am Waschbecken).

  • Listenelement Mini- bzw. Stecker PV-Anlagen: Wer die Möglichkeit (Eigenheim oder Vermieter stimmt zu; zugänglicher Stromanschluss) und Lust darauf (Anmeldung, ggf. kostenloser Zählertausch, Montage) hat, kann sich für kleines Geld relativ einfach 1-2 Solarpanele auf Balkon, Dach oder Hauswand montieren. Bis zu 600 Watt kann man selbst einspeisen und so den Energiebedarf dämpfen bzw. die Rechnung senken. Infos auch überall im Internet.

Gruß Jafb

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s.auch

Ich weiß, dass wird gerade überall genannt, aber trotzdem:

Man kann Energie sparen, indem man seinen Kühlschrank z.B. mit leeren Tupperdosen füllt, damit die Menge an kalter Luft, die beim Öffnen entweicht, reduziert wird und der Kühlschrank dadurch nicht so viel nachkühlen muss.

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Wer hellofresh bestellt, kann die gefrorenen Eiswassersäcke in den Kühlschrank legen bis diese ihre komplette Kälte abgegeben haben. Damit springt der Kompressor weniger an!

Boar Sorry Leute, aber wo soll man mit 2 Kindern auf dem Land sparen? Was glaubt ihr alle eigentlich? Dass man als Familie vor dem Wirtschaftskrieg wie die Made im Speck gelebt hat nur weil man zwei Autos hat - und jetzt kürzer duscht und Armaturen austauscht und sich mit der Wolldecke zudeckt, dass das wirklich was bringt?Als hätte man vorher nur so in Saus und Braus gelebt mit drei Urlauben, Aktienfonds und diversen anderen Vorsorgen fürs Alter? Ich jammere auf hohem Niveau! Aber wann und wieviel spitz auf Knopf einem zusteht zu ertragen, darf jeder für sich selbst immer noch bestimmen. Ich erklär mal, wie unsere Vorbereitung und unser „Gürtel enger schnallen“ jetzt aussieht! Erstmal keine regionalen Bio Produkte vom Markt mehr kaufen!
Dann abspecken in der eigenen Zeit für die Kinder. Das heißt, ich arbeite als Schulbegleiter nicht mehr nur 22 Stunden, sondern zukünftig 30 Stunden bezahlt die Woche (eigentlich sogar mehr, da ich für die Ferienzeiten Überstunden brauche) und kümmere mich weniger um die eigenen Kinder, dafür mehr um das Thema Inklusion. Die Kids gehen dann länger in die Fremdbetreuung, sprich Krippe. Dort haben wir sie oft eine Stunde vorher abgeholt, das fällt weg, Kind bleibt die volle Zeit und hoffentlich auch noch im Hort. Aber diese Art der Infrastruktur wird auf dem Land auch nur sehr begrenzt vorgehalten. Realistisch wird das bedeuten, dass Mama jede frei Minute die Papa dann zuhause ist im Home Office die Zeit nacharbeitet. Und Vormittags die Bürozeiten mit dem Chef, na-ja sofern nicht die Krippe wegen Personalmangel wieder nur verkürzt oder garnicht stattfinden kann. Corona lässt für den Herbst nichts Gutes hoffen. Immerhin bleiben die schlecht ausgerüsteten Schulen ja offen!
Ja es war Luxus, Arbeitszeiten von 22 und 35 Stunden die Woche haben zu können. Und so für die Kinder da sein zu können. Jetzt müssen wir mehr arbeiten und ich lese und höre, wir produzieren gerade mit Gas Strom für Frankreich. Ich höre immer wieder, dass Verluste verstaatlicht - also solidarisiert werden, aber Gewinne nur privatisiert werden. Alles gerechtfertigt mit einem Wirtschaftskrieg, von dem ich nicht gefragt wurde, ob ich ihn bereit bin zu führen!
Ich wurde nicht gefragt, ob ich mehr Geld bereit bin für die Bundeswehr oder für schwere Waffen- Lieferungen auszugeben. Und wenn man dann noch anderer Meinung ist, bei Krieg, Frieden oder sich einfach mal raushalten möchte, muß man sich als egoistischer zynischer Putin-Versteher beschimpfen lassen, obwohl man die Schränke und den Keller für Sachspenden im Frühjahr ausgeräumt hat. Die erste Erhöhung war eine Verdoppelung des Gaspreises zum Juni.
Der Abschlag ist fast schon so hoch wie die Miete. Zur Musikschule ins Nachbardorf fährt kein Bus, ach fällt jetzt eh weg. Wegen sparen​:wink: Zum Voltigieren fährt auch kein Bus und es ist auch keiner da, der Dich im Bus dahin begleiten kann. Wir müssen mehr verdienen und sparen​:wink: Ach Kind, ich weiß, Deine Kita-Zeit war schon wegen der Pandemie recht belastend, aber das schaffen wir auch noch Spatz!:kissing_heart::wink:
Warum soll ich den Gürtel enger schnallen und meinen kleinen Wohlstand aufgeben, den ich mir hart erarbeitet habe? In unserem Fall hieß Geld, Zeit für die Kinder zu haben! Das ist der Luxus, den wir jetzt einsparen!
Und da ging es uns noch gut! Andere aus der Mittelschicht haben nicht die Möglichkeit, Zeit bei den Kindern einzusparen, da auch dort schon alles spitz auf Knopf mit Vollzeit Jobs gerechnet war. Ach ja und bei Demos zukünftig, so werde ich ja jetzt schon von Politikern gewarnt, muß ich ganz genau hinschauen, dass ich da nicht den rechten Populisten hinterher laufe! Sagen Sie Chef bekomme ich auch mehr Gehalt? Die Diäten wurden ja auch wieder erhöht. Das ist doch ein gutes Beispiel wie man in der Krise handelt! :wink: trotz Krise sollten wir doch alle weiter prunkvolle Feste feiern! Im August ist Einschulung. Die wollten wir auf Sylt feiern per Anreise mit 9€ Ticket, aber die kommende Gas Umlage könnte das durchkreuzen.:wink: Und der Diesel-Bulli muß auch noch gegen einen ID3 getauscht werden! Die Balkonkraftwerke muß ich auch noch bei Amazon bestellen! Ehrlich, ich bezweifle, dass die Mittelschicht noch den Gürtel enger schnallen kann. Die gehobene Mittelschicht ja wahrscheinlich und alle darüber haben doch eh keine Sorgen, die werden auch nicht verzichten und sozial absteigen, das ist mal sicher!

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Tritt doch erstmal einen Schritt zurück und schau, wo es möglich ist, Ausgaben zu vermeiden. Falls du auf dem Land wohnst, hast du vielleicht das Glück, im eigenen Haus zu leben. Wie sieht es da denn bei den niedrig hängenden Früchten in Sachen Energieffizienz aus? Zieht es durch Fugen von Fenstern oder der Haustür? Sind alle zugänglichen Warmwasser- und Heizungsleitungen ordentlich wärmegedämmt? Wie warm habt ihr bisher die Räume im Winter geheizt? Geht da vielleicht dieses Mal weniger? Und sind bei euch Fenster, z. B. im Badezimmer, dauerhaft gekippt?

Beim Auto stellt sich zudem die Frage, wie sparsam man dieses fährt. Meine Frau stammt selbst vom Land und da werden wir nicht selten auch mit 100 km/h noch auf der Landstraße überholt von Leuten mit einheimischem Kennzeichen. Macht natürlich nicht jeder so, aber ist auf dem Land deutlich auffälliger als im großstädtischen Bereich. Gerade bei Strecken um die ~30 km ist es jedoch gerade mal egal, ob man stattdessen mit 80 km/h zum Ziel schleicht. Am Ende sind das wenige Minuten. Dafür hat man nen Liter Sprit gespart.

Das ist alles Kleinvieh, kann aber über das Jahr bei den jetzigen Energiepreisen ein paar hundert Euro ausmachen. Bevor ihr euch dem Frust hingebt und/oder euer Leben stark umstellt, schaut doch zunächst einmal, was mit solchen „0 Euro“-Maßnahmen zu erreichen ist.

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Ja, ich finde auch man kann schauen ob man selbst noch einfache „Einsparpotenziale“ hat. Aber mich regt es ehrlich gesagt auch extrem auf, dass jetzt von jedem Dulli ständig gepredigt wird, die höheren Kosten seien schon nicht so schlimm, schließlich braucht man ja nur die Vorlauftemperatur runter drehen und einen Sparduschkopf einbauen und schon ist alles nur halb so schlimm…

Ehrlich gesagt kenne ich im persönlichen Umfeld nur sehr wenig Leute, denen potenzielle Energieeinsparmaßnahme völlig egal waren. Oder anders ausgedrückt, sie haben schon längst so tief hängende Früchte abgeerntet. Irgendwie gewinne ich immer mehr den Eindruck, dass die „Influencer“ (damit meine ich in dem Fall auch entsprechende Journalisten die solche „Energiespar-Artikel“ verfassen) bis jetzt ihre Infrastruktur völlig … gedankenlos genutzt haben, obwohl ja nun schon jahrelang immer gesagt wird, hey Klimawandel, steigende Energiekosten bliblablub.

Hey, habt ihr eigentlich alle bis jetzt die Energie so verschwenderisch genutzt, dass ihr jetzt so einfach Sparmaßnahmen ausrollen könnt?

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Vielleicht hilft es auch, wenn man sich konkret ausrechnet, wie einen die Preismehrungen betreffen.
Wer so auf Kante genäht war wie es manche hier schreiben muss mal überlegen warum.

Wir haben durch

  • Balkon Solar
  • Elektro Autos BEV
  • Gas abdrehen
  • abschaltbare Mehrfachsteckdosenleisten die im Bestand waren

und entspanntes Mindset

a) deutlich Kosten reduziert
b) lassen uns nicht verrückt machen, sondern rechnen mit kühlem und spitzem Bleistift.

Wohlstandssorgen und First World Problems sind uns ohnehin fremd und möchten wir nicht haben.

Lieber überlegen wir erneut, warum unser Lebensstil nicht zu unserem Geldbeutel passen könnte…

Es wurde hier im Forum schon mehrfach erwähnt, niemand konnte davon ausgehen, dass immer alles billig bleibt, dass wir immer alle Billigflüge und zu große Autos etc etc haben werden.

Bis der Umbau zu 100% solarer Energie plus Kreislaufwirtschaft abgeschlossen sein wird sehe ich auch nicht das es kurzfristig nochmal günstiger werden könnte.

Wer nicht schnell genug die Zeichen der Zeit erkannt hat muss nun für seine Kurzsichtigkeit erstmal kurzfristig mehr bezahlen.

Es erschließt sich mir auch nicht wie hier im Forum oder überall um mich herum Menschen absolut Neoliberal waren und jetzt lauthals weinend rumspringen „der Staat soll es mir schön billig richten“.

Das wäre dann Sozialismus oder der Kommunismus… Oh wie Böse war der den bisher…

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Gleiche Diskussion wie bei Verbrennern/Dienstwagen: die Großstadtbubble denkt immer, allen Autofahrern/Dienstwagenfahrern sei ihre Umwelt egal und hätten nicht schon das Möglichste getan.

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Nehmen wir mal an, jemand hat bisher überhaupt nicht verschwendet, sondern seinen Energieverbrauch so optimiert, dass er möglichst wenig Geld dafür ausgibt. Dann gilt selbst für diese idealisierte Privatperson jetzt dasselbe, was auch für Unternehmen gilt, nämlich, dass durch die hohen Energiepreise neue Geschäftsmodelle attraktiver werden.

In der Praxis heißt das, es gibt neue potentielle (Elektro / Heiz)Geräte, Routinen oder Bau- bzw. Sanierungsmaßnahmen, die sich vorher entweder nicht oder nur mäßig rentiert haben, sich jetzt aber in 1-2 Jahren amortisieren. Es lohnt sich also mal wirklich genau den eigenen Bestand anzuschauen, etwas mit Energieverbräuchen herumzurechnen und zu schauen, welche NEUEN Perspektiven sich bieten. Nicht verschweigen darf man natürlich:

  • Es wird in jedem Fall teuer als vorher
  • Man muss schon ein paar Stunden dafür investieren
  • Man braucht auch etwas Investitionskapitel

Aber: die investierte Zeit rentiert sich sehr schnell und das Investitionskapital kann je nach Maßnahme auch verhältnismäßig klein sein.

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Ich kenne keinen einzigen Menschen, der/die vor diesem Jahr schon einmal im Heizungskeller nachgeschaut hätte, ob dort alle Rohre gedämmt sind oder welche Temperaturen eingestellt sind. Dafür weiß ich nun von einem Fall, wo die Mieter dem Hauseigentümer aufs Dach steigen, weil im Keller die Rohrisolierung fehlt.

Ich gehe davon aus, dass bis auf vielleicht 5% der Bevölkerung, die sowieso schon super engagiert in Sachen Energiesparen waren, jede/r noch etwas sinnvolles tun kann. Das federt natürlich keine Vervierfachung des Bezugspreise, wie beim Erdgas, ab, aber es ist allemal besser als einfach nur Frust zu schieben.

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Ja und genau das habe ich gemeint. Es wird dieser Tage so gesprochen und geschrieben als hätten wir nie über sparen und Effizienz nachgedacht und würden jetzt erschrocken dastehen und „oh je“ schreien. Das finde ich vermessen und unterkomplex, grundsätzlich davon auszugehen, dass außerhalb der Stadt beginnend im Speckgürtel die verschwenderische Bevölkerung lebt, der man jetzt noch gute Ratschläge zum sparen geben muss. Auch außerhalb von Stadtgrenzen leben Menschen zur Miete (auch in Einfamilienhäuser) und können an den baulichen Substanzen wenig oder nichts ändern.
Dann sind die Wege umständlicher und grundsätzlich versuchen Menschen mit Kindern deshalb ihre Wege effizient und kurz zu halten. Egal ob mit dem Fahrrad, Bus oder Auto unabhängig von Stadt oder Land.

Beispiel, ich lebe am Rande einer größeren Stadt. Hier fährt die Straßenbahn und Busse in die Stadt. Mein Arbeitsort bis zu den Ferien war 15 km entfernt. Mit Bus und Strapazen Bahn über eine Stunde Fahrtzeit. Mit dem Auto 16min bei einem Verbrauch zwischen 4,8 bis 5,2 Liter Diesel auf 100 km und da fährste auch viel 80km/h zwischen LKWs Autobahn. Und der Unterschied ist, dass ich bis 13 Uhr gearbeitet habe und 13:55 Uhr Kind1 in der Kita täglich abholen konnte. Mit ÖPNV nicht machbar. Jetzt wechselt das große Kind in die Schule. Ich werde die Stelle wechseln hier in den Ort, um den Weg nicht mehr zu haben aber mit mehr Arbeitszeit auf eine weiterführende Schule, es gab nichts anderes Wohnortnah! Ob nun 22 Wochenstunden oder mehr ist egal. Das Kind abholen kann ich nicht mehr, da meine Arbeitszeit als Schulbegleiter gleichzeitig enden würde und es nunmal nicht die Betreuungsplätze gibt, die diese Zeit zwischen Weg von der Arbeit und zur Schule überbrücken würde. Gäbe es ausreichend Betreuungsplätze, müsste ich mehr arbeiten um diese Betreuung zu bezahlen.
Ich muß ja für die kommende Gas Rechnung sowieso schon mehr arbeiten. Sorry! :wink:

Bevor man mir also mit Verzicht und Spartipps kommt sollte man die Infrastruktur stellen, die den Verzichte und das Sparen auch ermöglicht oder wenigstens den Verzicht so angenehm wie möglich gestalten.

Hier läuft was verkehrt wenn Du Krippe und Kita morgens mit flexiblen Bringzeiten und bis 14,15 und sogar bis 16 Uhr Abholzeit wählen kannst aber mit Beginn der Schule starr auf 7:45 bis 12:45 Uhr festgelegt wirst, Hortplätze Mangelware sind und den 40 Stunden Arbeitenden vorbehalten sind.

Dann die Anschlusstermine wie Voltigieren (8,3km 12min Auto ÖPNV 42min) und Musikschule (7,7km 12 min Auto ÖPNV schnellste Verbindung 52min nur leider kommt man dann zu spät zum Unterricht andere Verbindungen dauern über eine Stunde) liegt leider auch nicht alles ums Eck. Fahr doch Fahrrad sagt ihr! Bei Wind und Wetter in jeder Jahreszeit werden sich meine Kinder bedanken.:wink:
Hin und Rücktour dann 14 km. Hi Chef ich brauch noch ein E Bike JobRad für mein 6 jähriges Kind. Umwelt und sparen sie wissen schon.:wink:
Ach was soll’s lohnt eh nicht über Alternativen nachzudenken da jetzt gespart und mehr gearbeitet werden muss, um die Gas Rechnung bezahlen zu können. Im übrigen, das Gas, das dann meine verbesserte CO2 Bilanz per ÖPNV und Fahrrad erwirtschaftet, wieder aufrisst: Weil ein per Schweröl betriebenes Frachtschiff aus den USA Fraking-Gas anschippert!
Oder aus anderen lupenreinen Demokratien😉

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Werden sie, aber vermutlich erst 10 Jahre später, nachdem sie eingesehen haben, dass sie im Sinne eines gesunden Lebensstils erzogen wurden, statt sie mit dem Auto zu kutschieren. Die ersten paar Monate werden sie vielleicht jammern, aber da sollte man als Eltern auch mal drüber stehen.

Ich komme selbst aus einem sehr armen Haushalt, wir hatten schlicht kein Auto. Ich musste überall mit dem Fahrrad hin, auch mal in die 20 km entfernte, größere Nachbarstadt. Heute bin ich froh darüber, eben weil ich Entfernungen (sowohl zu Fuß als auch mit dem Fahrrad) ganz anders wahrnehme als die meisten anderen in meinem Alter. Alles unter 3 km wird gelaufen, alles unter 10 km mit dem Fahrrad gefahren. Erst darüber hinaus kommt ÖPNV oder ein Auto in Frage. Und das ist gut so!

Ich finde diese Denkweise, nach der die Kinder Entfernungen unter 10 km zwangsläufig mit dem Auto gefahren werden müssen, schrecklich. Ja, bei absolutem Mistwetter kann man die Kinder mal fahren - im Normalfall sollte man aber tatsächlich die Kinder dazu anhalten, mal das Fahrrad zu nutzen.

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Klar. Das ist scheiße. War es vor Februar 2022 aber auch schon. Hier ändert sich nur etwas, wenn genug Menschen Druck machen auf allen politischen Ebenen.

Wenn du pro Woche deine Kinder 40 km zu Terminen fährst, sind das im Jahr ~2000 km. Also 150 Liter Sprit. Bei 50 ct Preissteigerung pro Liter gegenüber dem „Vor-Ukraine“-Niveau sind das 75 Euro. Das ist es doch nicht, was ein Loch in die Familienkasse reißen wird. Auch bei 80 km pro Woche bezweifle ich, dass man in der Mittelschicht die ungefähr 150 Euro Mehrkosten am Jahresende spürt.

Was dagegen katastrophal reinhaut, das ist eine von 1000 Euro auf 3000 Euro steigende Gasrechnung. Dies ist aber ein eigenes Problem, das mit all den anderen Sachen, die dich frustrieren gar nichts zu tun hat. Insbesondere sind davon ÖPNV-fahrende Stadtbewohner genauso betroffen.

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Also 150€ Ist ganz schön viel Geld.
Dazu noch wie richtig erkannt die zu erwartenden Nachzahlungen für Gas und Strom
die vermutlich auch zwischen 1000 bis 2300€ hoch werden können und die Preissteigerung im allgemeinen. Aber mit Roberts und Olafs Spartipps und einem neuen Duschkopf geht sich das irgendwie schon aus!:wink: musst ja nur bis 70 Jahre noch durchhalten und dann sozial verträglich ableben!:rofl:

Ich sag es mal polemisch und etwas böse:
Das sollten wir uns für einen Wirtschaftskrieg schon leisten können.

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Ich glaube du misverstehst die Spartipps. Es geht nicht darum, die Auswirkungen der Krise zu kompensieren, sondern die Dinge zu benennen, die man tun kann, damit die Auswirkungen etwas weniger schlimm sind.

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Die Art des lächerlich machen, spielt den Konservation, Rechten und Grünen-Hassern (hier gibt es wohl auch viel Schnittmengen) in die Karten und verschiebt Ursache und Wirkung.
Das wir uns in der aktuellen Situation befinden, liegt hauptsächlich am Angriffskrieg Putin in de Ukraine und das wir von Putins fossilen Energieträger abhängig sind.

Sowohl Habeck wie auch Netzagenturchef Klaus Müller haben das bereist mehrfach betont, es gibt aktuell keine schönen und richtigen Entscheidungen, nur welcher die besten Fall weniger schlimm sind.
Und die Tipps die Sie geben sind genau deswegen so banal, dass sie für jeden mit wenig Aufwand umsetzbar sind, ohne Energieberater, ohne Genehmigung und Mitwirken des Eigentümers bei Mietern etc. pp

Das ihr für euch die Entscheidung getroffen habt, Zeit mit den Kindern über hohes Einkommen zu stellen ist aller Ehren wert, aber es ist dann doch jammern auf hohem Niveau.
Letztes Jahr waren es ~860.000 Menschen in Deutschland, die trotz Vollzeit aufstocken müssen, die haben nicht die Wahl einfach mehr zu arbeiten, für die kann die Krise existenziell sein.

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Hallo @bluetenolli,

danke erstmal für die offene und anschauliche Beschreibungung deiner Problematik.

Ich greife mal einen Aspekt heraus, den du auch selbst öfter nennst, nämlich, dass du um selbst mehr Zeit zu haben, bis vor kurzem deine Arbeitszeit im pädagogischen Bereich auf 22 Stunden reduziert hast. Gleichzeitig beschwerst du dich, wie viele andere auch, über zu wenig Betreuungsangebote im Bereich Kindererziehung.

Dazu mal folgender Artikel aus dem Jahre 2012:
Ländermonitor: ErzieherInnen-Mangel in Niedersachsen

Dort heißt es explizit:

Enorm hoch ist in Niedersachsen der Anteil an Teilzeit-Arbeitsplätzen im Kita-Bereich. Während über alle Branchen hinweg in Deutschland etwa jeder dritte Arbeitnehmer in Teilzeit arbeitet, sind es in den niedersächsischen Kitas fast 76 Prozent der pädagogischen Fachkräfte.

Und auch heute gibt es nach meiner Wahrnehmung immer noch sehr viel Teilzeit im pädagogischen Bereich.

Kann es also sein, dass du dich beim Thema „Mangelnde Kinderbetreuung“ über ein Problem aufregst, von dem du irgendwo selbst auch ein Teil bist?

Und was hält dich davon ab, selbst Erzieger in der Kita in deinem Ort zu werden? Das es da einen Mangel gibt, hast du ja in deinem Beruf sicher schon früh gehört, oder?

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Moin,

ich finde es ein bisschen schade, wohin sich der Thread entwickelt. M.E. werden hier verschiedene Problemkreise miteinander vermischt.

  • Das eine sind die konkreten Maßnahmen, die für wenig Aufwand viel bringen (s.o. Halbierung des Warmwasserverbrauchs beim Duschen für einmal 8€, rechnet sich auch finanziell ziemlich schnell). Dabei geht es auch darum, dass im Winter für den schlimmsten Fall, noch überhaupt genug (Gas) da ist bzw. so wenig wie möglich Kohle CO² in die Atmospähre kommt. Wenn ich ehrlich sein darf: Diese „kleinen“ Maßnahmen machen mir persönlich Spaß und tut es gut, wenigstens ein bisschen was zu machen (Selbstwirksamkeit ist in dieser Zeit schon etwas wert).

  • Es steht außer Frage und ich habe die Diskussion auch nie so verstanden, dass auf die Gesellschaft und die Solidarität eine massive Herausforderung zukommt. Mit einem Durchflussbegrenzer wird man die Gasrechnung im Winter nicht ausgleichen können! Hier ist die Gesellschaft über die Politik gefragt, für einen sozialen Ausgleich zu sorgen. Ich hoffe nur, dass sie es auf Bundesebene (insbesondere ein Partner) hinbekommen.

  • Ich glaube, es führt nicht weiter - und ist auch nicht gewollt - dass man anderen Menschen das ganz normale Leben einschränken oder vorschreiben will. Es geht darum, dass sich diejenigen einschränken, die es nicht sowieso müssten und wir alle uns dort angemessen verhalten, wo es möglich ist (die brühmten zwei Grad bei der Heizung und der warme Pulli). Ich könnte aus der Haut fahren, wenn mir Leute erzählen, dass sie dieses Jahr die Klimaanlage noch mal genießen wollen, bevor es nächstes Jahr zu teuer wird.
    Jeder sollte das machen, was sie oder er kann.

Noch ein kleines persönliches Wort an @bluetenolli : Ich finde es toll und wichtig, dass Du (ich sag jetzt einfach mal Du) als Schulbegleitung arbeitest. Seit unser Sohn erkrankt ist, sind wir auch Vollzeit in der Fremdbetreuung auf Assistenzen angewiesen und ich habe ein wenig Einblick in den Bereich bekommen. Bei 30 bezahlten Stunden kann ich mir ein wenig Dein Gehalt und die Arbeitsbedingungen ausmalen. Ich dachte mir sowieso, dass man die Thematik Inklusion auch mal als Themenvorschlag ins Forum einbringen könnte. Also einfach Danke!

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