LdN 298 - Tempolimit auf Autobahnen

Beobachte das ganze auch zunehmend politisch, insbesondere bei CDU und FDP. Wenn Personen wie Lindner zigfach erwähnen dass man ein Thema „ergebnisoffen diskutieren müsse“, obwohl das Thema längst durch ist (oder er lebt halt unter einem Stein und bekommt wirklich gar nichts mit), dann verfolgt er genau dieses Ziel.

Einfach so lange ansprechen und erwähnen bis ihm keiner mehr Widerspricht und er es auf die Agenda setzen kann. Kritiker kann man damit auch perfekt ausschalten indem man ihnen vorwirft nicht „ergebnisoffen“ zu sein und eine Agenda/Ideologie zu verfolgen.

Darf man nicht drauf reinfallen.

2 „Gefällt mir“

Das blöde: ich bin schon so gereizt, dass ich teilweise Teilnehmer bei unseren Diskussionen schon in sowas einordne. Ich muss echt aufpassen grade, dass nicht Kollateralschäden entstehen dabei.

2 „Gefällt mir“

Der Vorwurf, eine Agenda oder Ideologie zu verfolgen, ist ohnehin ein Warnzeichen in jeder Diskussion. Jeder Politiker verfolgt eine Agenda oder Ideologie. Die Frage ist nur: Welche?

Es ist halt die typisch konservative Strategie, dass die eigene Position ("die Mitte"™ ) als „unideologisch“ gesetzt wird und alles andere ist natürlich schlimme Ideologie. Auch der Beibehalt des Status Quo ist eine Ideologie („Konservativismus“), ebenso das kritische Hinterfragen des Status Quo oder die Position, dass man alle Optionen offenhalten sollte.

Parteien vertreten per Definition Ideologien (=Weltanschauungen), eine Agenda ist nur die konkrete Planung zur Umsetzung einer Ideologie. Der Vorwurf an sich ist halt absurd. Im Gegenteil: Natürlich erwartet z.B. der Grünen-Wähler, dass die Grüne Bundestagsfraktion im Sinne einer grünen Weltanschauung handelt… alles andere würde den Sinn der Demokratie massiv in Frage stellen.

Das ist ein allgemeines Phänomen mit Politik und Medien, Trump hat es nur auf die Spitze getrieben. Aber es hat schon immer so funktioniert, dass die Sprachrohre der Gesellschaft (heute: Politik und Medien, früher: Adel und Klerus) eine Position durch stete Wiederholung gefestigt haben. So manifestieren sich Dinge wie z.B. die amerikanische Ablehnung des Sozialismus, die Akzeptanz des Königshauses („God save the Queen“) oder auch allgemeine Verhaltensregeln in der Gesellschaft.

Wenn man will, dass sich eine Position im Volk maximal festsetzt, muss man diese Position immer wieder wiederholen, idealerweise in der Kirche, der Schule, den Medien und der Politik. Das kann man mit positiven Dingen machen („Demokratieerziehung“, „Toleranzerziehung“, „Gewaltfreiheit“), aber halt auch mit negativen („Ablehnung von LGBTQ…“ in konservativen Ländern wie Polen, Ungarn, Russland). Ob die Positionen, die man dadurch festigt, auf Tatsachen oder auf (faktisch widerlegbaren) Meinungen beruhen, ist dabei nebensächlich, siehe z.B. die Evolutionstheorie, die in den USA weiterhin nur von 54% der Bevölkerung akzeptiert wird, weil Kirchen und konservative Staaten sie ablehnen und mit ständiger Wiederholung ihren Bürgern einhämmern, dass sie falsch sei. Fakten waren schon immer nebensächlich.

Aber vielleicht sollten wir zurück zum Tempolimit. Hier ist die relativ unbestreitbare Faktenlage, dass ein Tempolimit in jedem Fall den Benzinverbrauch des Verkehrs reduziert (das ist ein physikalisch beweisbarer Fakt) und mit aller höchster Wahrscheinlichkeit auch die Totenzahlen pro zurückgelegten Kilometern reduziert (durch nahezu alle Untersuchungen indiziert und auch physikalisch sehr nachvollziehbar).

4 „Gefällt mir“

die wie sie selbst schreiben

wobei es die Toten nicht interessiert in welchem Streckenabschnitt (Tempolimit oder nicht) das passiert ist.

wenn mann innerhalb des Sichtbereiches nicht zum stehen kommt. Egal wie hoch die quantifizierbare Geschwindigkeit ist.

3 „Gefällt mir“

Ich glaube der Thread kann geschlossen werden, da die Ausgangsfrage ja mit „nein“ beantwortet ist.

Ich fühle mich aber von @sebs303 angestachelt, festzustellen, dass ich auch zu denen gehöre, die die ewig wiederkehrenden Diskussionen zum Tempolimit ermüden. Ich habe mich deswegen kaum mehr dran beteiligt, obwohl oder weil ich es glasklar sehe, dass die Argumente dafür eindeutig überwiegen. Drum will ich das hier nur noch einmal festhalten, ohne zum 250ten Mal auf diese Argumente einzugehen.

Eure angestellten Vermutungen dazu, warum die Debatte dazu immer wieder angefacht wird, teile ich zum Teil und insbesondere auf Politikys wie Frau Strack-Zimmermann bezogen. Wenn es aber um Normalmenschen oder um den Stammtisch geht, muss was anderes dahinterstecken, keine Strategie.

2 „Gefällt mir“

Dem ist nichts hinzuzufügen. Außer, dass da noch jemand in der Warteschleife die Diskussion mit einer weiteren so lustigen Troll-Frage würzen möchte. „Was spricht gegen ein Tempolimit von 30 km/h auf Autobahnen?“
Genug - das Thema ist durch aber nicht zu Ende. Dank an alle, die an Mitlesende denken und immer wieder argumentieren

2 „Gefällt mir“