LdN 297: Masken tragen

Das haben wir auch nicht gesagt. Wir haben nur darauf hingewiesen, dass man danach zehn Tage Krankheit einplanen muss. Natürlich kann man das so entscheiden, man sollte sich nur nichts vormachen.

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Populisten konnten schon immer gut im Elend Druck aufbauen und wollten Applaus, z.B. Johnson. Hinzu kommen bessere Impfquote in vielen Ländern, die nicht so viele Schwurbler haben, z.B. Dänemark.

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Einfach eine Quelle angeben bitte, auch intelligente Menschen können mal auf Falschinformationen hereinfallen.

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Ich finde es erstaunlich, jemandem, von dem Du nichts weißt, so etwas zu unterstellen („unter unserer Würde“). Ein Sachargument ist es zudem nicht.

Same… Arzt weigerte sich, die einzige Teststelle die noch PCR-Tests in unserem Landkreis anbietet war zwei Stunden Busfahrt in drei verschiedenen Bussen entfernt. Da mein Institut den PCR-Test fordert musste ich das trotzdem tun, mit Fieber, zwei Masken übereinander, außerhalb der rush hour und dem Versuch möglichst wenig zu atmen.

Ein Gurgeltest zum selbst Einschicken würde unter 60 Euro kosten, wäre extrem einfach und quasi kontaktfrei. Aber dann machen das ja Menschen sicher aus Spaß und mIsBraUcHeN das - also ist es viel besser kranke Menschen quer durch den Landkreis zu schicken, für 18 Euro einen Selbsttest und für weitere 70 einen PCR-Test zu machen. Logisch.

Ich frage mich seitdem wie viele Fälle einer roten Corona Warnapp auf Fahrten zur und von der Teststelle zurückzuführen sind.

Ich trage, und werde das wohl auch noch länger praktizieren, in der Öffentlichkeit z.B beim Arzt, Apotheke, Einkaufen, …… eine Maske.
Egal ob das vorgeschrieben ist oder nicht. Egal ob ich deshalb dumm angemacht werde oder nicht.

Die Maskenpflicht im öffentlichem Raum aufzuheben ist schlicht gesagt nicht intelligent da es keine einfachere Möglichkeit gibt die Infektionen und die damit verbundenen Kosten niedrig zu halten.
Da ist es mir auch egal was

dazu für eine Meinung hat. Ein wenig gesunder Menschenverstand sind da wichtiger.

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Das Thema ist doch durch! Wer Maske tragen will, der trägt sie freiwillig und schützt sich und andere.
Wer sich impfen lassen will: dasselbe.
Im Herbst werden wir alle sehen, wer sich klug verhalten hat.
Wenn mich jemand wegen meiner Maske blöd anmacht, antworte ich:
Der Arzt hat mir ein Attest gegeben, dass ich die Maske tragen muss;
oder
Ich bin so hässlich, es ist besser du musst mein Gesicht nicht sehen.
Es fallen mir da noch zig lustige passende Antworten ein.
Es hat mich auch niemand aus dem Haus gezerrt und zwangsgeimpft oder aus dem Gullideckel heraus heimlich in de Ferse gestochen.
Es sind wieder die üblichen drolligen Argumente unterwegs hier in diesem Thread.
Haben wir nicht viel dringendere Probleme, die wirklich auf Antworten und praktische Lösungen warten?

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Wie viele Raucher und Alkoholkonsumenten gibt es in Deutschland?
Objektiv gesehen sind beides starke Nervengifte. Trotz aller Warnungen und Risiken werden sie regelmäßig konsumiert. Ein Großteil der Bevölkerung wägt das Risiko also anders ab als ich. Die Suchtstatistiken zeigen die Folge davon.
Die „Weisheit der Masse“ ist ein Mythos. Sie bescherte uns in der Vergangenheit Diskriminierung, zweifelhafte medizinische Praktiken und viele andere Abscheulichkeiten. Weiterhin verhindert „glauben, was alle glauben“ effektiv Anpassung.

Zum Glück ist es auch nicht die Aufgabe der LdN, irgendjemandes Lebenswirklichkeit abzubilden, sondern Tatsachen zu kommunizieren und daraus mögliche Folgerungen aufzuzeigen. Das ist passiert.

Ich verstehe, dass wir alle inzwischen von COVID „die Schnauze voll“ haben. Das ändert aber an den Tatsachen wenig. Die Sommerwelle ist im vollen Gange und schon jetzt sehe ich Medienberichte über Personalengpässe in diversen Bereichen, nicht zuletzt im Gesundheitsbereich.
Diese Engpässe zu verhindern müsste das vornehmliche Ziel des aktuellen Pandemiemanagements sein - und wenn ich tippen müsste wird auch das sein, worauf BGM Lauterbach mit seinen Vorbereitungen für den Herbst abzielen wird. Hier müssen wir uns natürlich vorerst überraschen lassen.

LongCOVID - oder eigentlich: PostCOVID - ist hier das zweite große Thema. Es ist richtig, wenn gesagt wird „wir infizieren uns alle sowieso, also kriegen nunmal auch welche PostCOVID“. Allerdings werden dabei zwei Dinge vergessen:

  1. Je später das passiert, desto mehr Erfahrung hat die Medizin im Umgang mit der Erkrankung und umso näher sind wir an einer Lösung.
  2. Die Chance, an PostCOVID zu erkranken, ist nicht unveränderlich. Impfung, Gesundheitszustand, gute medizinische Versorgung und auslösende SARS-CoV-2-Variante beeinflussen die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person PostCOVID entwickelt. Es ergibt also Sinn, dass auch hier Erkrankungen möglichst hinausgezögert werden, um a) der Einzelperson die bestmöglichen Chancen zu verschaffen und b) die Gesamtbevölkerung z.B. durch weitere Impfkampagnen widerstandsfähiger gegen PostCOVID zu machen.

Kurz gesagt haben wir von einer schnellen Durchseuchung nichts zu gewinnen, aber eine Menge zu verlieren - auch wenn nicht 100%ig klar ist, welche Ziele exakt erreichbar sind. Aber so ist das eben mit der Zukunft…

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Zu der Aussage in der Lage, dass beim Tragen einer Maske die Ansteckungsgefahr im Promillebereich liegt, ist es wichtig, sich nochmal vor Augen zu führen, dass das nur bei korrektem Tragen der Maske so stimmt. Sprich: wenn die Maske dicht am Gesicht anliegt, Mund und Nase bedeckt und sie nicht abgenommen wird. Da dürfte es bei 90% der Maskenträger mehr oder weniger deutliche Abweichungen geben. Sei es weil minutenlang etwas gegessen wird, die Maske verrutscht, oder von vorneherein nicht gut sitzt. In sofern ist es schwierig den Effekt so genau zu quantifizieren. Dieses Thema hat ja auch der Expertenrat in seinem jüngsten Statement nochmal gut (wenn auch ernüchternd) erläutert. In jedem Fall ist eine Maske besser als keine Maske und wenn ich sie quasi wie im Labor perfekt trage stimmt es auch, dass die Ansteckungsgefahr extrem gering ist. Für den durchschnittliche Maskenträger (auch in der Lage live) dürfte das aber nicht zutreffen.

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Das halte ich für eine gewagte Aussage - wenn man sich von der Lebenswirklichkeit der Bevölkerung abkoppelt, welchen realen gesellschaftlichen Wert haben dann noch die Erkenntnisse und wo ist der Unterschied zur klassischen Medienbubble der verschiedenen „Randgruppen“? Aber egal, das ist eine andere Diskussion.

Zu den Masken - ich habe nicht den Eindruck, dass wir von unterschiedlichen Punkten ausgehen, mir scheint nur, wir kommen zu unterschiedlichen Schlüssen.

Ich stimme dir ja völlig zu, dass die „Weisheit der Masse“ ein Mythos ist - aber das Gegenteil ist halt auch der Fall: Man kann (zumindest in einer Demokratie) nicht gegen den Willen der Masse Maßnahmen durchdrücken. Wer weiterhin Maske tragen will soll das tun, aber derzeit halte ich Versuche, die Maskenpflicht im ÖPNV aufrecht zu halten oder in Innenräumen wieder einzurichten für politischen Selbstmord. Eben weil die Risikoeinschätzung der Masse der Menschen das nicht mehr hergibt. Die Durchseuchung ist daher aus meiner Sicht vielleicht nicht erstrebenswert, aber effektiv gesellschaftlicher Fakt. Es geht nicht mehr um das „ob“ sondern nur noch um das „wie und wann“. Und da ist mir jetzt der Sommer lieber als wenn dann im Herbst/Winter die Compliance komplett zusammenbricht.

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Alle mir bekannten repräsentativen Umfragen dieses Jahr zeigen dass eine Mehrheit der Bevölkerung sich noch immer für eine Maskenpflicht ausspricht. Dasselbe war auch für die Impfpflicht der Fall.

Das macht die Debatte in meinen Augen besonders frustrierend.

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Hmmm. :thinking:

»Eine weitere mögliche Maßnahme bei steigenden Infektionszahlen ist die Wiedereinführung einer Maskenpflicht in Innenräumen. Eine solche würden 69 Prozent befürworten, 28 Prozent würden sie ablehnen.«

Mir scheint, es ist nicht @vieuxrenard, der sich von der Lebenswirklichkeit der Bevölkerung abkoppelt.

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Beispielhaft. Oder

Warum ist so klar, dass beide unrecht haben?

Zur hospitalisierung die Zahlen aus Bremen (wo schon länger zwischen „mit“ und „wegen“ differenziert wird):

https://www.gesundheit.bremen.de/corona/zahlen/corona-fallzahlen-37649

Nochmals: Ich sage ja gar nicht, dass man politisch diese Auffassung teilen müsste. Mein Punkt ist nur: Warum tut man so, als sei sie völlig abwegig? Muss man nicht. Man kann eine ernsthafte Debatte über die Gefahren des Virus auf der einen Seite und die (auch sozialen) Nachteile der Maßnahmen auf der anderen Seite führen.

Last but not least: Ich glaube selbstverständlich auch nicht an die Weisheit der Masse. Aber ich glaube daran, dass die Vorstellung, andere Auffassungen als die eigene seien komplett unvernünftig und müssten nicht ernstgenommen werden, Brand gefährlich ist. Und ich glaube an den freien Willen - und dass der Staat seinen Bürgern kein möglichst risikoarmes Leben vorschreiben darf. Tut er in anderen Kontexten (bspw. Alkohol) übrigens zu recht auch nicht.

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This!

Übrigens ist es Teil der Aufgabe des sozialen Fürsorgestaates, den Bürger auch vor sich selbst zu schützen. Wie viel Fürsorgestaat wir tatsächlich wollen ist natürlich offen für Diskussionen, aber spätestens an einem Punkt, wo die Allgemeinheit potentiell gefährdet wird, kann man hier nicht einfach erlauben „was alle wollen“.
Schließlich sollte man auch nicht einfach Geschwindigkeitsbegrenzungen innerorts aufheben nur falls „das alle wollen“, weil es nachweislich gefährlich wäre, das zu tun. Egal, ob die Bevölkerung das einsieht, oder nicht. Hier ist es Aufgabe des Staates, die „kluge“ Entscheidung zu treffen und die Bürger entsprechend mitzunehmen.
Hier kommen wir auf den eigentlichen Knackpunkt, mMn. Die Kommunikation in der Pandemie war von vornherein nicht proaktiv und deutlich genug. Das sich die Schwurbelfraktion überhaupt erst in dem Ausmaß wie es stattfand etablieren konnte zählt für mich da fast schon als alleiniger Beweis. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Situation heute merklich anders aussähe, wenn im ersten Pandemiejahr ein „Fakten einfach und verständlich - mitten ins Gesicht“-Kommunikator wie Habeck Gesundheitsminister gewesen wäre.

Ob das für 2022/23 jetzt noch zu retten ist, weiß ich nicht. MMn heißt das aber nicht, dass man es nicht versuchen sollte.

Danke für die Quellen. Es sind leider immer dieselben paar Leute von denen so etwas kommt, die die ganze Pandemie immer wieder falsch gelegen haben. Stöhr hatte nicht so große Öffentlichkeit wie Streek und tatsächlich auch Expertise, daher ist er jetzt noch nicht verbrannt. Fast alle Quellen über ihn sind recht neu aber er hat sich durch die Pandemie häufiger geäußert:

Stöhr argumentierte beispielsweise für den „Schutz von Risikogruppen“, wollte 2020 bereits ein „schwedisches Modell“ der Eigenverantwortung und plädierte mehrfach bereits für eine Durchseuchung. Laut ihm wäre eine Durchseuchung mit Omikron in der Winterwelle durch die ganze Bevölkerung unvermeidbar. Kurz - die Haltung von ihm ist nicht neu. Leider sieht man nur mäßige Lernfähigkeit, die Argumente sind durch die Pandemie hinweg sehr konstant geblieben. Als Faustformel für die Forschung im Allgemeinen: Wer die eigene Meinung ändert wenn neue Fakten auftauchen liegt meist richtiger als jemand, der eine Position verteidigt und die Fakten heranzieht, die dazu passen. Es gibt sicher Ausnahmen, aber in einer sehr unsicheren und schwer vorhersagbaren Situation wie einer Pandemie eher selten.

Solche Personen werden dann aber in allen Medien und Gremien herumgereicht eben weil es die derzeitige Linie untermauert, bis es den Anschein hat die Forschung wäre in der Mitte gespalten. Auch aus dem Focus:

"Unter anderem sorgt für Kritik, dass nur drei Virologen vertreten sind, darunter Klaus Stöhr. Der wurde in der Öffentlichkeit unter anderem dafür bekannt, dass er häufig gegensätzliche Meinungen zu Christian Drosten, Chef-Virologe der Berliner Charité, vertrat.

Brisant: Stöhr übernahm Drostens Position, nachdem dieser den Ausschuss im April verlassen hatte. Drostens Begründung: Ausstattung und Zusammensetzung des Gremiums reichten nicht für eine hochwertige Evaluierung.

Weiterer Kritikpunkt: Vertreterinnen und Vertreter aus den Fachgebieten der Epidemiologie sowie der Statistik fehlen völlig."

Aus deiner Quelle https://amp.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-sommerwelle-stoehr-100.html: ‚Die Sommerwelle werde in einigen Wochen verschwunden sein „und auf den Intensivstationen in Krankenhäusern wird nichts dramatisches geschehen sein“, so Stöhr.‘

Lass uns einfach in einem Monat mal auf diese Aussage schauen.

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Gute Replik! Ja, durchaus möglich das meine Wahrnehmung da falsch ist. Mir fallen allerdings bei der Deutschlandtrend Umfrage ein paar Detail auf: 1. Sind ich und meine Umgebung weitgehend in der Altersgruppe, die mehrheitlich eher nicht zustimmt - da könnte meine andere Wahrnehmung schon herkommen. 2. Wurde nach einer Wiedereinführung der Maskenpflicht „im Herbst, bei steigenden Infektionszahlen“ gefragt - das macht es einfach zuzustimmen. 3. Tragen angeblich etwa die Hälfte der Menschen noch freiwillig Maske, was ich hier aus München absolut nicht bestätigen kann. Ausser im ÖPNV sind Masken inzwischen selten - beim Einkaufen, in der Stadt, bei Veranstaltungen, Kindergeburtstagen, Schulen sowieso, etc. Ist das denn in anderen Teilen Deutschlands anders?

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Lieber Kenny,

die Hintergründe, die Du schilderst, habe ich verfolgt, nehme aber auch wahr, dass sich die in der LdN vertretene Position ebenfalls immer auf dieselben Gewährsleute beruft… und nach meiner Wahrnehmung fährt Schweden (mit Ausnahme des anfänglich defizitären Schutzes der vulnerablen Gruppen, aber das ist ein gesondertes Thema) gar nicht so schlecht.

Aber, ja, lass uns mal schauen, ob Stöhr mit der Sommerwelle recht hat. Die Daten aus Portugal sprechen dafür… on verra.

Beste Grüße Christine

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PS: Mich verwundert, dass in den Umfragen so viele für die Maskenpflicht sind, aber kaum noch jemand eine trägt, im Supermarkt o.ä. Das verstehe ich nicht. Denn dass sie auch schützt - und zwar nicht schlecht! -, wenn die anderen keine tragen, ist nun wirklich unzweifelhaft. Da frage ich mich schon, worum es den Leuten eigentlich geht.

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Das Thema scheint zum jetzigen Zeitpunkt erschöpfend behandelt zu sein und ich möchte den Thread archivieren. Einwände?

Könnte man so sehen, ich interpretiere die Daten aber eher so, dass wir in der dritten Welle gegenüber Schweden massiv aufgeholt haben, sodass der Gesamtunterschied in der Übersterblichkeit inzwischen moderat ausfällt. Schönes Restwochenende und gute Erholung wünsch ich! :wink: