LdN 285: UN und Russland

Die UN war schon immer eine Institution bei des nur um den absolut weichgespülten sehr, SEHR kleinen gemeinsamen Nenner geht. Das liegt in der Natur der Sache.

Wer große politische Umschwünge erwartet, ist hier einfach an der falschen Adresse.

Die UN ist trotzdem ein wichtiges politisches Instrument, weil man hier eben einfach (fast) alle Staaten am Tisch sitzen hat. Und man kann an diverse Diktaturen und Schurkenstaaten nicht den gleichen Maßstab anlegen wie an EU-Länder…
Wenn man hier stärkeren Druck ausüben könnte, wären diese Staaten einfach nicht mehr mit an Bord und man würde diesen Kommunikationskanal ganz verlieren.

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Ich war über diesen Aspekt ebenfalls ziemlich überrascht. Dass Selenskyjs Standpunkt einfach so übernommen wird hätte ich aus journalistischer Perspektive nicht erwartet. Trotz aller Sympathien für Ihn ist er immerhin Repräsentant einer der Kriegsparteien. Warum er das so präsentiert ist natürlich klar, und angesichts seiner Situation auch sehr verständlich.

Nur kann ich beim besten Willen das Statement inhaltlich nicht nachvollziehen.
Russland blockiert mit seinem Veto ihm unliebsame Beschlüsse. Genau dazu ist das Veto doch gedacht gewesen, als Bedingung der (damaligen) Großmächte sich auf das Projekt UN einzulassen. Und natürlich haben das auch die anderen Vetomächte schon getan. Mit diesem Verhalten bewegt sich Russland doch ganz im vereinbarten Spielfeld, die UN „funktioniert“ genauso wie sie es immer schon tat. Oder übersehe ich da was?

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Nein. Völlig korrekt. Rein formal agiert Russland in der Ukraine nicht anders als es z. B. die USA und UK im Irak taten.

Wir dürften also nur noch Frankreich und China im Sicherheitsrat haben. Und nimmt man noch den Angriff auf Serbien hinzu (für den man im Unterschied zu den Kriegen gegen den Irak oder die Ukraine aber noch eine Legitimation konstruieren kann), dann blieben nur die Chinesen übrig. Gerade die halten aber den Russen gerade die Stange.

Abgesehen von systematischen Kriegsverbrechen. Ansonsten ja.

Auch wenn ich (u.a.) auch diese Kriegsverbrechen der USA meinte. Ich hatte das eigentlich bewusst NICHT so formuliert, weil das dann eben nur billiger WhatAboutism ist den man aus der Feder russischer Propagandisten hört.

Darüber hinaus möchte ich betonen, dass das in der Ukraine schon noch eine andere Qualität hat. Ich glaube im Falle von Kriegen wie Irak oder Vietnam sind solche Verbrechen einzelne Vorkommnisse als Folge des psychischen Drucks dem Soldaten in einem Krieg zwangsweise ausgesetzt ist.

Im Falle von Russland scheint ist das bewusste Strategie.

Trotzdem bleibt natürlich die ursprüngliche Frage: Gibt es eine saubere Art und Weise Krieg zu führen?

Oooops hab mich im Thread vertan, dachte ich sei hier:

Passt trotzdem…