Hallo LdN Team. Nicht unwesentliche Korrektur zu o.g. Teil zur Aufnahmebereitschaft und der Aussage „…wobei eh keine Männer kommen…“.
Das ist falsch. Männer ohne ukrainische Staatsbürgerschaft können das Land verlassen und kommen dann auch hier an. Wenn von geflüchteten Studenten oder Rassismus an den Grenzen und in den Zügen und auch an Bahnhöfen in Deutschland die Rede ist, geht es da häufig eben genau um Männer. Diese laufen vor genau derselben Bombe weg, wie die Ukrainer*innen und haben sehr viel größere Schwierigkeiten, sicher in Aufnahmeländern anzukommen und erst Recht eine würdige Unterkunft bei Privatmenschen zu bekommen.
Ja, bitte achtet alle auf eure persönlichen Grenzen, wenn es um die Anzahl der Menschen geht, die ihr aufnehmen wollt und die Dauer usw. und ob ihr überhaupt die Möglichkeit habt und dazu bereit seid. Toll, dass ihr das Haus des befreundeten Ehepaares für 10 geflüchtete Menschen hergerichtet habt. Das ist unglaublich toll.
Die Annahme, dass nur Mütter mit Kindern verzweifelt suchen, ist leider nicht richtig. Und für einen Schwarzen Mann könnte es unter Umständen in Massenunterkünften auch schnell unangenehm werden.
Es gibt für Berlin z.B. eine bereits etablierte Gruppe aus der Schwarzen Community, die schnell und effektiv Gastgeber*innen und suchende Gäste zusammenbringt: Univention Portal.
In diesem Post geht es mir aber erst einmal darum, dass wir nicht davon ausgehen, dass nur Frauen und Kinder kommen und die Todesangst der Männer genauso hoch ist und viele das Land verlassen dürfen und es dann verständlicherweise auch tun.
Und falls der Gedanke aufkommt: Eine Rückkehr in ihr ursprüngliches Land ist laut meinen Informationen häufig ebenso lebensgefährlich (z.B. Libyen) oder unmöglich, weil das Land sie nicht einreisen lässt (z.B. Turkmenistan). Die Menschen haben eine befristete oder unbefristete Aufenthaltserlaubnis in der Ukraine und haben sich die Lage genauso wenig ausgesucht wie die mit ukrainischem Pass.
Danke für eure Aufmerksamkeit.
Und danke generell für die LdN, die mir jede Woche zusammen mit anderen Medien bei der Einordnung der Geschehnisse hilft.
Anne