LdN 283 - Krankenversicherungsquote

Hallo, ich habe leider das alte Thema nicht gefunden. Zum Thema „Impfpflicht über Krankenkassen“ wird sinngemäß gesagt, dass damit zu viele Leute (Millionen) durchs Raster fielen, da nicht krankenversichert.

Dies ist nicht richtig, da die restlichen großteils privat krankenversichert sind. Gar nicht krankenversichert sind rund 0,1% oder 80.000, Stand 2015, Quelle: Wie viele Deutsche sind nicht krankenversichert?

Doppelversicherungen würde ich für kein großes Problem halten, da in der Regel beim Wechsel der (gesetzlichen) Krankenkasse nach der Vorversicherung gefragt wird. Vielleicht kann da jemand vom Fach was zu sagen.

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Ich glaube wenn nur 0,1% der Menschen in Deutschland durch dieses Raster fallen wäre es dennoch ein großer Erfolg. Und die privaten Krankenkassen könnten ja auch ihre Kunden anschreiben und die Impfung kontrollieren.

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Zum Problem nicht krankenversicherter Menschen siehe auch dieser Post.
Dies ist sicher ein großes Problem, aber eher nur am Rand für eine Impfpflicht über die Krankenversicherung.

Großes Dankeschön, dass Ihr das Thema „Anzahl der Menschen ohne Krankenversicherung“ in der aktuellen Lage (284) so ausführlich dargestellt habt!

Das Thema Krankenversicherung ist schon seit vielen Wahlperioden virulent.

Ich habe mich vor über 20Jahren selbständig gemacht - war damals als Notlösung / Überbrückung gedacht, weil ich nach dem Studium in der Wirtschaftskrise keinen Job bekam…
Durch fehlende & falsche Beratung bin ich damals in die PKV gegangen… seit 2000 versuchte ich da raus zu kommen. Dafür hätte ich meine erfolgreiche Freiberuflichkeit aufgeben und angestellt arbeiten müssen, Der Gesetzgeber will es so. Wir durften und dürfen nicht in die GKV zurück.
Auch nicht wenn jemand in der Grundsicherung landet.
Ein PKV-Vertrag der vom Leistungsumfang der GKV entspricht kostet um die 600€ und so weit ich weiß übernimmt die Grundsicherung diese Kosten nicht zu 100%.

Wichtiges Thema. Bitte mal ausführlich berichten.

Warum ist das aus? Ist mit der Ampel Besserung in Sicht?

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Der Grund ist schlicht, weil verhindert werden soll, dass die Leute wenn sie jung und gesund - und damit für die PKV günstig - sind in die PKV gehen und dann, sobald sie alt und gebrechlich - und damit für die PKV teuer - werden in die GKV wechseln.

Die PKV kann nur aus diesem absurden Grund überhaupt so günstige Tarife für ihre jungen Versicherten anbieten. Eben weil die meisten, bevor sie 55 werden, irgendeine Alibi-Sozialversicherungspflichtige-Beschäftigung aufnehmen, um noch schnell in die GKV zu wechseln, sobald die PKV zu teuer wird.

Würde man den Wechsel von der PKV in die GKV noch einfacher gestalten, würde sich dieser Effekt noch verstärken. Das Problem ist hier die allgemeine Existenz der PKV, deren gesamtes Geschäftsmodell darauf basiert, der GKV die teuren Versicherten zu überlassen, während sie nur die gesunden Leute (günstig) versichert. Dieses System ist einfach per Definition asozial.

Die Lösung kann daher nicht sein, einen einfacheren Übergang von PKV in GKV zu ermöglichen, sondern muss es sein, im Idealfall die PKV abzuschaffen, als Alternative die PKV zu verpflichten, ihre Kunden zu halten und die höheren Kosten im höheren Lebensalter mit den niedrigen Kosten im jungen Lebensalter zu verrechnen, was zu gleichmäßigen Beiträgen über die gesamte Lebenszeit führen würde. Aber dann wäre die PKV plötzlich nicht mehr attraktiv, weil sie für junge, gesunde Menschen nicht mehr günstiger als die GKV wäre, was von seiner Wirkung einem Verbot gleich kommt.

Ich denke diese Ausführungen machen klar, wo das Problem liegt und warum es keine einfache Lösung geben kann.

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Die sollte mit der Bürgerversicherung kommen.
Aber Rot-Grün und Gelb-Schwarz verstehen darunter verschiedene Dinge.
Eine Einigung ist da also eher nicht in Sicht.
Dabei nimmt das übelste Ausmaße an.
Eine Lehrerin hat mir vorgerechnet, dass die staatliche Arbeitgeberbeteiligung derart ausgestaltet ist, dass in ihrem Fall die gesetzliche Versicherung weniger bezuschusst wird. Sie bekommt also nicht nur schlechtere Leistungen, sondern zahlt auch mehr.