LDN 274, Flugsicherung vs Windkraft

Ich erlaube mir mal eine Ergänzung: das mit den „Funkfeuern“ kommt immer sehr pauschal. Ich würde das gerne mal differenzieren. Die gesperrte Zone um diese Anlagen ist ein Schutzbereich, der bestimmte konkurrierende Nutzungen verbietet. Und es lässt sich sicher nicht alles über einen Kamm scheren. Folgende Dinge kommen da in Frage: Flugfeuer für das Streckenetz, Raradaranlagen in groß, Flugsicherung, also Flugplatztechnik.

Die Bundeswehr betreibt in Deutschland 18 Radarsensoren um den deutschen Luftraum zu überwachen. Spätestens seitdem Menschen mit Flugzeugen in Hochhäuser fliegen sollte die Bedeutung dieser Aufgabe etwas klarer sein. Für so einen Sensor ist es natürlich blöd, wenn in seiner Sichtlinie diverse, sich bewegende Flügel in der erläuterten großen Höhe herumwackeln… da wird es schwierig mit der Windkraft.

Das Ganze in „Klein“ dafür häufiger gibt es auch auf Flugplätzen. Dabei besonders interessant: schon seit längerem gibt es Pilotprojekte wo der Flugplatz per Knopfdruck einen störenden Windpark anhalten kann, damit er weniger Probleme mit dem Radar bekommt. Um diesen Preis kann der Windpark dann näher an den Flugplatz.

Der Luftraum über Deutschland, mitten in Europa, ist übrigens einer der am dichtesten „bevölkerte“ der Welt.

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Was mir sowohl im Beitrag als auch in der Äußerung von R. Harbeck etwas schwach recherchiert vorkam war der Abstand von Windkraftanlagen zu analogen Drehfunkfeuern (VOR/DME) für die zivile Luftfahrt und die Bedeutung derer.

Klar denkt man im ersten Gedanken, dass man so etwas nicht mehr braucht, es gibt doch GPS. Jedoch ist zum einen in Deutschland die Nutzung von VOR/DME für die Instumentennavigation immer noch die gesetzlich vorgeschiebene Primärmethode. Zum anderen ist es relativ einfach, das GPS-Signal zu stören (GPS-Jamming), da die Signalstäre der Satelliten sehr schwach ist und ein Störsender von nur wenigen Watt Leistung im Empfangsbereich den GPS-Empfang verhindern kann.

Des Weiteren ist es auch noch möglich, das Signal so zu stören, dass eine veränderte GPS-Position im Empfänger angezeigt wird (GPS-Spoofing). Die Funktion wurde sowohl in Studien (Golem.de: IT-News für Profis) als auch schon im realen Einsatz durch Russland (Studie belegt massive GPS-Manipulationen durch Russland - Netzpolitik - derStandard.de › Web) bestätigt.

Die Anzahl der Drehfunkfeuer ist zwar in den letzten 15-20 Jahren deutlich reduziert worden, es sind glaube ich nur noch ca. 50 Anlagen bundesweit, jedoch ist die Weiterführung des Betriebes, zumindest als Backup zur GPS-Navigation, auch in der Zukunft unvermeidbar. Inwiefern ein Windrad das Signal eines VOR stört und ob der Abstand ggf. verringert werden kann kann ich aber nicht beurteilen

Falls es sich lediglich um Abschattungseffekte handelt, dann sollte es machbar sein, diese Funkfeuer auf z. B. 250 m hohen Türmen zu platzieren (am besten im Kombination mit natürlichen Erhebungen). Dann befinden sie sich oberhalb der Windräder in der Umgebung.

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Ungefähr die Hälfte der Anlagen steht sowieso auf dem Gelände oder in der unmittelbaren Nähe von Verkehrsflughäfen oder militärischen Fliegerhorsten, da erledigt sich das Thema 200m hohe Windkraftanlage im Umkreis von ein paar Kilometern ja von selbst.

Mir ging es auch weniger darum, ob die 30km Sperrzone um die Anlagen sinnvoll oder technisch notwendig sind, sondern dass analoge Technik oft den Ruf hat veraltet zu sein, es aber durchaus Gründe geben kann, diese noch in Betrieb zu halten.

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Was mir dabei durch den Kopf geschossen ist: warum kann man diese Sperrgebiete nicht als Ausweichsiedlungsgebiete für die bedrohten Vogelarten herrichten?

Wenn man da sowieso keine Windmühlen bauen kann, sind die doch quasi prädestiniert für solche Ausweichquartiere.

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Da muss so viel passen

  • Topographie
  • Nahrungs- Nistangebot

Wenn diese Bereiche so toll als Ausweichquartier wären würden die die Vögel jetzt schon nutzen.

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Schon klar, aber es war ja die Rede davon, dass man z.B. Nahrungsangebot schaffen kann (Froschtümpel für Störche z.B.) um die Vögel umzulenken und ihnen das neue Gebiet schmackhaft zu machen.

Daher mein Gedanke, warum man das in diesen Sperrgebieten nicht macht um auf diese Weise Unfällen mit WKA’s vorzubeugen.

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Genau, die Funkfeuer auf Türme bauen und ansonsten überhaupt den Flugverkehr verringern. Innerdeutsche Flüge verbieten, Kerosin besteuern und endlich die Bahn subventionieren und sinnvoll ausbauen, mehr Nachtzüge, mehr Autoreisezüge usw.
Die Bahn fährt mit Strom, den können wir mit Windkraftanlagen selbst erzeugen.
Flugzeuge fliegen mit Kerosin, das aus Erdöl hergestellt wird, das wir aus Ländern einkaufen, deren Politik wir damit indirekt finanzieren und dulden…

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