LdN 274 – Abstand/Lärm von Windkraftanlagen

Sorry, auch wenn es hart klingt: Da bin ich der Meinung, dass man dieses Problem einfach geflissentlich ignorieren kann… Denn es stellt imo einfach nur so eine typische „Dagegen“-Haltung dar bei der einem die Argumente ausgegangen sind.

Ich finde Windräder geil… Fühlt sich einfach nach „Living-the-Futre“ an. Es stört sich auch niemand am „Blick auf einen Schornstein“.

da ich nicht der einzige bin drückt es halt den Wert einer Immobilie

a) halte ich das für ein Gerücht
b) wird die Generation die sich daran stört früher oder später aussterben, zumal es…
c) in näherer Zukunft kaum eine Immobilie OHNE „Blick auf ein Windrad“ geben wird

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Ich finde das Format super. Und gerade bei so einem Thema gibt es andere Einblicke, als wenn es lediglich im Rahmen einer regulären Folge behandet wird.

Hallo, ich wohne in Rheinland Pfalz südlich von Mainz. Dort sind die Radien der Windräder zur bewohnten unter 1000 Meter. (Mit MapAlarm nachgemessen). Schon erstaunlich. Aber auch hier hört man die Windräder nicht. Geht also auch unter 1000 Meter

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Erst mal vielen Dank für Die informative „Lage“ über Windkraft.
Vorneweg, ich finde Windkraft unumgänglich und wichtig.
Bei der Lärmbelästigung war ich jedoch nicht ganz bei euch. Ich wohne in Hessen 2000m Weg von fünf 2017 errichteten 200 Meter hohen Windkraftanlagen. Je nach Windrichtung ist es so laut, daß ich bei offenen Fenstern im Sommer nicht schlafen kann und mein Garten nicht als Erholungsort zu benutzen ist, das „WuschWuschWusch“ kostet wirklich Nerven. Das an unser Grundstück angrenzende Naturschutzgebiet, hat sehr an Erholungswert verloren.
Es wiegt bei uns sicherlich besonders schwer, weil mein Wohnort ein sehr, sehr stiller Luftkurort ist, was uns 2015 zum Kauf der Immobilie bewogen hat.
Ich habe damit gelernt zu leben, ich weiß es ist alternativlos, aber ich verstehe den Widerstand in der Bevölkerung gegen Bau solcher Anlagen. Da bedarf es sehr ehrlicher Kommunikation seitens der Gemeinden. Zum Artenschutz schreibe ich im anderen Thema weiter…

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Der Radius ist als erstes Bemessungswerkzeug ja in Ordnung. Für eine wirkliche Genehmigung sollte meiner Meinung nach aber auch andere Standortfaktoren berücksichtigt werden.
Wenn zwischen einem Windrad und einer bebauten Fläche zum Beispiel ein Wald oder eine Anhöhe liegt, so dass die bewohnten Bereiche im „Schall-Schatten“ liegen (was bei den großen Höhen der WKA auch nicht ganz einfach ist) dann ist die faktische Emission ja deutlich geringer.

Absolute Stille als Bezugsgröße ist aber totaler Unsinn. Das sollte man wirklich an der aktuelle Lage ausrichten. Streng genommen könnte man sonst in der Nähe der Autobahn keine WKA bauen, obwohl dort ausreichend Platz wäre und die Geräusche der WKA eigentlich nicht merkbar, aber mit einem Richtmikrofon messbar wären.

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Es ist halt ein weiterer Punkt „Land gegen Stadt“. Die Anzahl der Windräder in der Stadt ist doch überschaubar. Wieso werden keine kleineren Anlagen in der Stadt auf Dächern platziert? In der Stadt ist es doch eh nie still und Schattenwurf wäre auch egal. Ich möchte auch sehen, dass Berlin 2% seiner Fläche für Windkraft verwendet. Aktuell sind es glaube ich ganze 6 Anlagen. Windkraftanlagen in der Nordsee und Ostsee, Stromkabel unter die Erde. Solar auf jedes Dach, Gezeitenanlage/Wasserkraftwerke. Ja es würde vermutlich mehr kosten, aber als ob Geld eine Rolle spielen würde, wenn man wollte.

Mehr Akzeptanz durch Beteiligung am Ertrag!

Hallo zusammen,
ich wohne in unmittelbarer Nähe von 3 Windkraftanlagen (keine Ahnung vielleicht 100m – 120m hoch). Die nächste hat einen Abstand von ca. 600m, die anderen beiden ca. 800m bis zu meinem Haus. Ja man hört sie. Wenn der Wind weht lauter, bei wenig wind sind sie Leise / nicht wahrnehmbar. Der Wind ist so oder so “laut“ eben anders Laut mit Windrädern.

Vorschlag zu mehr Akzeptanz (meine Werte sind ausgedacht und könnten beliebig ersetzt werden, sie dienen nur der Veranschaulichung):
Windräder ab einem Abstand von 2000m bis 1000m zu Wohnhäusern = Haushalte werden jeweils mit 1% des Ertrages Beteiligt.
Windräder mit einem Abstand unter 1000m bis Mindestabstand = Haushalte werden mit jeweils 3 % des Ertrages Beteiligt.

Die Idee:

  1. Ich sehe und höre lieber ein Windrad wenn ich dafür einmal im Jahr z.B. 300€ oder sogar 500€ fürs Nichtstun bekomme, quasi als Entschädigung dafür das ich die Dinger sehen und hören muss. Denn mein 3km entfernt wohnender Kumpel bekommt auch Strom aus der Steckdose, muss dafür aber nichts so ein Ding von seiner Terrasse aus sehen und hören.
  2. Windräder ohne benachbarte Wohnhäuser sind rentabler und würden deshalb bevorzugt dort gebaut werden, bzw. bestehende würden abgerüstet werden.

Was haltet ihr davon?

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Einige der wenigen verbleibenden Vorzüge auf dem Land sind ja tatsächlich Ruhe und schöne Landschaft. Die Vernachlässigung der Infrastruktur im ländlichen Raum durch die Politik dürfte ein bekanntes Thema sein. Wenn vor dem Hintergrund die großstädtische Arroganz a la „stellt euch mal nicht so an“ nicht so gut ankommt, kann ich das auch als Großstädter in einer Mietwohnung zumindest emotional nachvollziehen – unabhängig davon, wie gerechtfertigt es ist.

Ich bezweifle, dass der Königsweg beim Windkraftausbau einer ist, der gegen die Anwohner durchgesetzt wird. Stattdessen sollte man m.E. genau wie beim Artenschutz einen pragmatischen Ansatz zusammen mit den Betroffenen finden, bei dem man die Probleme ernst nimmt (sofern es sie denn gibt). Wenn sich die Akzeptanz für Windkraft landesweit erhöhe, wird auch der Wertverlust der Grundstücke geringer ausfallen. Wenn ich stattdessen voll auf Konfrontation setze, passiert das Gegenteil: der Unmut der Anwohner wird noch weiter wachsen und die Planung garantiert nicht beschleunigt.

Wir brauchen den Wind – die Alternative, bestimmte Flächen gar nicht zu nutzen, gibt es realistisch gesehen nicht. Damit sind auch Zumutungen in einem gewissen Rahmen für die Anwohner unumgänglich. Dabei ist es aber aus meiner Sicht nur fair, dass die Betroffenen, in deren Region wir diesen Wind nutzen wollen, auch stärker in den Prozess einbezogen und am Gewinn beteiligt werden. Und die meisten Anwohner sehen das auch in dieser Hinsicht sehr pragmatisch und vernünftig. Daher hat Agora Energiewende ja u.a. diese Vorschläge [1] gemacht: transparentere Ausbauziele und fairere Beteiligung der Anwohner am Windkraftausbau. Natürlich wird es dann immer noch Anwohner geben, die sich quer stellen – aber auf die kann man dann eben keine Rücksicht mehr nehmen.

[1]

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Sehr gelungene und interessante Folge, ich würde nur eine Sache gerne dazu anmerken:
Die 10h Regelung in Bayern war meiner Meinung nach nicht ganz korrekt erklärt. Sollte sie eh bald fallen, ist das egal. Falls aber nicht, ist es wichtig, dass alle Befürworter der Windkraft folgendes wissen - es ist eben KEINE feste Abstandsregelung! Sondern es ist folgendermaßen:
Wenn ein geplantes Windrad mehr als 10h von der nächsten Ortschaft entfernt ist, ist es privilegiert und kann (so denn alle Gutachten ok sind) gebaut werden, ohne dass die Gemeinde zustimmen muss (oder ablehnen darf), solange es keinen Bebauuungsplan (oder Regional- oder übergeordneten Plan) gibt, der dem widerspricht. Zumindest auf dem Land gibt es sehr oft so einen Plan nicht - also kann gebaut werden. Soll ein Windrad in Bayern näher an eine Ortschaft herangebaut werden, ist das absolut möglich. Nur muss die Gemeinde (ergo Gemeinderat) dem zustimmen. Was für den Gemeinderat aber schwer ist, weil es IMMER Betroffene gibt, die dagegen sind.
Verkauft wird die 10h Regel als Möglichkeit die lokale Akzeptanz zu stärken (weil die Gemeinde in den Prozess eingebunden werden muss). De facto aber ist es ein Verhinderungsgesetz - wie Ulf und Philipp gesagt haben.

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Ich würde gerne als Frage dazustellen, was es mit ursprünglich anders gebauten Windrädern auf sich hat? Ich sah mal vor sehr vielen Jahren eine Sendung zum Thema Windkrafträder, Luftwiderstand und Geräuschentwicklung. Dabei wurde ein Rotor beworben der ganz anders aussah und als recht geräuscharm angepriesen wurde. Habt ihr dazu Informationen?
Gibt es die Möglichkeit, dass Ihr (Ulf, Phillip, LixOs oder sonst wer …) dazu noch Informationen sammeln könnte? Welche Materialien haben welchen Vorteil? Werden diese auch genutzt oder sprechen Ökonomische/Ökologische Aspekte dagegen? Wird am Thema Lautstärke überhaupt intensiv genug geforscht?
Danke aber allgemein für das Thema! Sehr wichtig und zur Zeit in einer Wende befindlich - das freut mich.

Eine Frage die ich mir immer wieder stelle, wenn es um Windräder und Avifauna (danke für diese Wortschatzbereicherung) geht, ist warum es an Windrädern nicht so etwas wie Warnsysteme gibt, die Flugtiere abhalten. Also akustische Signale im Bereich 75kHz, damit Fledermäuse nicht kollidieren, aber Hunde, Katzen, Igel und Mäuse nicht gestört werden und optisch Licht im UV-Bereich, damit v.a. nur Vögel gewarnt werden. Gabs in die Richtung schon mal Versuche?

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Von schwarzen Windrädern habe ich schon mal gehört:

https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/vogelschutz-so-koennte-man-voegel-vor-dem-tod-in-windraedern-bewahren

Vielleicht meinst Du horizontalen Windräder?
Eine Suche brachte diesen Vergleich auf Vertikale Windkraftanlagen im Vergleich mit horizontalen Anlagen

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Ich find die Idee grundsätzlich gut. Aber ich glaube nicht, dass da soooo viel hängen bleibt.

Hab mal gegooglet. Ganz grob wirft ein Windrad 100.000 Euro im Jahr ab (Brutto, ohne die Kosten mit einzurechnen). 3% wären dann also 3000 Euro. Wenn Du da nur 50 Haushalte hast, die da im Radius drinstehen bist Du schon bei Werten die kaum noch einen Benefit darstellen…

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Das ist dasselbe Verhalten wie die Flugplatzgegner am BER …

Auf der einen Seite massivst und laut protestieren das der gebaut werden soll und im privaten Gespräch dann darüber klagen, dass vor ihrer Haustür kein Flieger zu ihrem Wunschziel abgeht.

Und was den finanziellen Ausgleich angeht: Beteilige dich an der Investition und du bekommst den Ausgleich als Rendite.

Ich wüsste nicht wie ich als Anwohner mich an einem Windrad beteiligen soll, wenn es von jemand anderem gebaut wird. Einfach hingehen 100€ in die Hand drücken und sagen das macht dann 1% des Ertrags ist halt nicht. Ausserdem ist Geld kein Ersatz für Lebensqualität. Ich sehe einfach in Photovoltaik auf Dächern, off-shore Windparks und Wasserkraft Alternativen die für niemanden einen Nachteil bilden. Und die Stromtrassen werden unterirdisch verlegt. Klar kostet mehr aber wenn interessiert Geld (siehe was bei Corona plötzlich möglich war).

Hallo Dave,

Danke für deine Anmerkung, so habe ich Gelegenheit noch mal nach zu schärfen. Ich meine es tatsächlich noch etwas anders. Ein Haushalt bekommt jeweils X% vom Ertrag. So wäre es dann schlicht für den Betreiber nicht rentabel wenn in nächster Nähe 50 Haushalte sind.

Beispiel:

  1. Es gibt eine freie Fläche mit 100% geeigneten Windverhältnissen, optimaler Wirkungsgrad und maximalem Ertrag. Im besagten Radius stehen 10 Häuser und ein Teil des Ertrages muss an die Anwohner fließen. Lohnt sich weil die Windverhältnisse so toll sind.
  2. Es gibt eine freie Fläche mit 80% geeigneten Windverhältnissen, 80% Wirkungsgrad und etwas geringerem Ertrag. Im besagten Radius steht kein Haus, trotzdem wird das Windrad gebaut, weil der Ertrag immer noch gut ist, das Ergebnis ist ungefähr das gleiche wie im ersten Beispiel.
  3. Es gibt eine freie Fläche mit 100% geeigneten Windverhältnissen, optimaler Wirkungsgrad und maximalem Ertrag. Leider stehen im besagten Radius 20 Häuser und ein Teil des Ertrages muss an die Anwohner fließen. Lohnt sich nicht da zu viel Abgabe an die Anwohner.

Hallo Chris,

ja es gibt da Grenzwerte, und die sind ziemlich niedrig, wie ich persönlich finde. Das ist auch ein Thema, was ich in der Folge zum Themenkomplex Abstand vermisst habe. Gegen WKA wird der Schlagschatten oft als Argument für mehr Abstand gebracht. Die hinzunehmende Beeinträchtigung durch Schlagschatten ist jedoch auf 30min pro Tag und 8h pro Jahr begrenzt. bei überschreiten dieser Werte muss die WKA abgeschaltet werden, das scheint recht unbekannt zu sein . Wäre schön, wenn die Lage darauf nochmal Hinweisen würde, denn das Thema Abstand zu WKA ist, für die Betroffenen wichtig und setzt sich wie ich finde aus den Hauptsachverhalten Lärm, Schlagschatten, Optik zusammen. Und da erscheint mir die Diskussion manchmal nicht ausreichend faktenbasiert.

Quelle: Wikipedia, abgerufen am 27.01.2022: Schattenwurf von Windenergieanlagen – Wikipedia

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Also sorry irgendwie vermisse ich in dem Beitrag die Sachlichkeit die hier sonst herrscht.

  1. Photovoltaik wird nicht reichen und es ist immer besser mehr als ein Standbein zu haben.
  2. Wasserkraft ist in Deutschland nicht mehr viel zu holen, klar man kann bestehende Anlagen modernisieren und vllt. noch i-wo was bauen aber das wars dann
  3. Ist der Offshore platz begrenzt. Grundsätzlich fallen die deutschen Offshore Windparks in die AWZ, die ausschließliche Wirtschaftszone Deutschlands und der Platz ist begrenzt.

Den aktuellen Stand kann an sich hier angucken:
AWZ-Deutschland

  1. Unterirdische Kabel sind nicht nur teuer sie haben vor allem deutlich(!) höhere Verluste

Grüße :slight_smile:

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Kann nicht nachvollziehen, warum der Hinweis auf den Vermoegensschaden des Nachbarn in diesem Zusammenhang offtopic oder sonstwie unpassend gewesen sein soll. Ja, er kann sich an einer Betreibergesellschaft beteiligen, aber vielleicht will er das nicht. Vielleicht will er lediglich von dem Benutzer des anderen Grundstücks einen angemessenen Ausgleich in Geld haben, wenn er das Schaden schon nicht abwenden kann. Da hat er sein Leben lang fuer sein Haeuschen gearbeitet und dann kommt sowas. Keiner will das Haus noch kaufen, es ist ploetzlich mehr oder weniger wertlos.