LdN 272 - Wiederwahl des Bundespräsidenten

Heute Mittag lief eine bizarre Sendung auf Phoenix, wo Präsident Steinmeier per Videokonferenz „mit Rechten/Schwurblern reden“ probiert hat. Merkwürdigerweise hatte eine impfgegnernde Esotante dort gefühlt mehr Redezeit als alle anderen zusammen, inkl. Bundespräsident, durfte quasi das Gespräch diktieren und alle bekannten Covidioten-Talkingpoints runterspulen. Währenddessen versuchte Steinmeier zwischendurch, wenn er denn mal zu Wort kam, eher hilflos da zumindest irgendetwas noch ad hoc richtig zu stellen, obwohl er klar in dem Thema nicht wirklich bewandert zu sein schien.

Wer sich das Format ausgedacht hat, ist entweder selber Covidiot oder sollte dringend über eine berufliche Veränderung nachdenken. Ein Argument für eine Wiederwahl Steinmeiers war diese armselige Fremdschämvorstellung jedenfalls definitiv nicht.

EDIT: Selbst der WELT ist offensichtlich aufgefallen wie absurd das ganze war:

Meiner Meinung nach liegt Steinmaiers Hauptaugenmerk in seiner Amtszeit als Bundespräsident auf der deutschen Erinnerungspolitik. So ist er zu diversen Gedenkstätten gereist, um dort zu reden. Er war beispielsweise in Babyn Jar und hat dort der Opfer des Nationalsozialismus gedacht und hat auch in Deutschland verschiedene Gedenkstätten besucht, wo explizit sowjetischer Opfer des Nationalsozialismus gedacht wird. Seine Bestrebungen sowjetische Opfer mehr in den deutschen Gedenkkanon aufzunehmen finde ich durchaus bemerkenswert. Obwohl ich persönlich das deutsche „Gedenktheater“ eher kritisch sehr.

Die Corona Reden von Steinmeier im Frühjahr 2020 haben mir besonders gut gefallen. Da war die Lage noch ängstlich und seine Reden von Solidarität haben mir geholfen.

Als Einwanderer zu Deutschland fand ich seine Rede im September 2021 auch rührend, wo er Deutschland als ein „Land mit Migrationshintergrund“ bezeichnet (60 Jahre seit Unterzeichnung des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens)