Im allgemeinen gehe ich bei Eurer Aussage komplett mit, dass der Posten des Bundespräsidenten/Präsidentin gerade in Koalitionsverhandlungen auch verhandelt werden darf/sollte. Auch z.B. der Vorschlag mit dem Posten am Bundesverfassungsgericht ist ein sinnvoller Gedanke…
Aber ich widerspreche Euch wenn Ihr sagt: „…Er hat ja jetzt nicht auch so einen Job gemacht, dass man ohne ihn könnte…“ usw. „…keine Zitate, die hängen bleiben…“
Ich nehme Ihn total wahr, als einen mahnenden Präsidenten, der die Wahrheiten anerkennt und diese auch deutlich kommuniziert. Viele Zitate von Ihm wie z.B. zum 9.November, zum Thema Judentum in D., seine Positionierung zum Ende des Afghanistan-Einsatzes und der Weihnachtsansprache, dass wir „uns auch nach der Pandemie in die Augen schauen können“ … (u.v.m. um nur die kürzlich geschehenen Themen zu nennen) sind stark und kommen an - sowie die Foren, die er vor allem vor der Pandemie ins Leben gerufen und bespielt hat: Bügerlage, Kaffetafel, Wanderungen oder Forum Bellevue…
Ich nehme eher wahr, dass die Schwelle sehr hoch ist, als „Einfacher Mensch“ Informationen und Inhalte zu diesen Veranstaltungen vom Bundespräsidialamt mitzubekommen. Eine altbackene Homepage und etwas InstagramLive reicht dafür heute nicht mehr aus. Ich denke nicht, dass es die Aufgabe des Bürgers ist, länger recherchieren zu müssen, was der BP macht. Sondern der BP sollte durch mehr Medienpräsenz an die Bürger herantreten, um diese zu seinen gut aufbereiteten Themen mitzunehmen.
Kurz: Es mangelt nicht an seinen Postionen und Inhalten. Eher an der Information und Kommunikation. Wenn er und sein Team das verbessern würden, könnte er mit den selben Inhalten in der zweiten Amtszeit wesentlich mehr bewegen. Wer weiß, vielleicht wagt er nun mehr, weil er danach nicht nochmal wiedergewählt werden muss…
Was meint Ihr? (Um nicht nur über Covid zu sprechen…)