Ich möchte mich zum Thema BILD Zeitung in der Lage äußern (war glaube ich auch nicht das erste mal Thema in der Lage). Und ich finde euren Beitrag, gelinde gesagt, noch viel zu Harmlos bei dem Thema BILD. Ihr besprecht hier den Fall mit den „sogenannten“ „Lockdown-Machern“ Wissenschaftlern Artikel der BILD. Ihr sagt auch, zu recht, dass diese Personalisierung bzw. „boulevardisierung“ von vermeintlich unpopulären Entscheidungen auf einzelne Personen absolut nicht passieren darf. Wir sprechen hier nur von der BILD Zeitung und wir sprechen hier von drei Wissenschaftlern die schon in mehreren Talkshows aufgetreten sind und mitttlerweile eine relativ hohe Reichweite haben. Daher hat das Thema auch sofort Aufmerksamkeit erzeugt und man das Thema daran breit behandelt und ausdiskutiert.
Was ich bei euch vermisse ist das ganze als BILD Methode zu erkennen und zu benennen. Es gibt viele viele Beispiele von mutmaßlichen Tätern, von Opfern (German Wings Absturz, Amoklauf von Winnenden, Kachelmann, etc…) die unverpixelt auf Seite 1 der BILD abgedruckt wurden und wie eine Sau durchs Dorf getrieben wurden. Das sind meistens Leute die keine Lobby haben, keine Medienerfahrung und sich juristisch nicht gegen den großen Springer Konzern zur Wehr setzen können. Das ist kein Boulevard, das ist eine „Menschen Jagd“. Boulevard ist es für mich, wenn spekuliert wird ob Helene Fischer schwanger ist oder ob Günther Jauch seine Ehe geschieden hat oder nicht. Das sind Leute die sich auch ggf. vor einem Gericht dagegen wehren können. Es gibt dazu unzählige Beispiele die jahrzehnte alt sind. Viele davon sind auf dem Bildblog dokumentiert worden. Viele Chefredakteure der BILD Zeitung (nahezu alle) haben dieses Spiel mit gemacht und perfektioniert. Es ist nicht damit getan zu sagen, jetzt ist der Reichelt weg, jetzt wird alles besser. Ich vermisse es (auch in anderen Medien), dass das von Journalisten nie klar benannt oder aufgegriffen wird. Es gibt dazu nur den spendenfinanzierten Bildblog. Habe immer das Gefühl man traut sich nicht den „Kollegen“ ein Ei ins Nest zu legen oder sich mit der „mächtigen“ BILD Zeitung anzulegen.
Wenn man sich in der Lage zu Recht traut die ganzen Querdenker „Schwurbler“ oder „Covidioten“, die AFDler „Nazis“, „Fachos“ usw. zu nennen, dann kann man/muss man, meiner Meinung nach, die Methoden der Bildzeitung auch härter und stärker als das benennen was es ist. Und „Boulevard“ ist mir (und bestimmt auch vielen anderen) zu billig und zu einfach.