LdN 267 Gas - gibt es echtes klimaneutrales Gas?

Ich bin ganz bei dir, wenn wir uns die Sektoren Industrie und Verkehr anschauen, müssen die Stromnetze dafür fit gemacht werden.

Was man beim Sektor Wärme nicht außer Acht lassen darf ist die hohe Antizyklichkeit des Energiebedarfs (Winter) und Versorgungssicherheit.

Ich finde eine gute Lektüre zum Thema:

DVGW Studie „Wasserstoff zur Dekarbonisierung des Wärmesektor“

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Habe in die Studie mal reingelesen. Grundsätzlich ist es halt problematisch, wenn eine Branche jemanden beauftragt zu untersuchen, warum das eigene Geschäftsmodell auch in Zukunft unabdingbar für die Menschheit ist. Andererseits finde ich es auch gut, dass solche Betrachtungen gemacht werden. Nur dann kann man auch konkret diskutieren. Punkte über die man trefflich streiten könnte wären z.B.:

  • nur weil wir heute 70% Energie importieren sollen wir das auch in Zukunft tun
  • und dann ausgerechnet aus Australien oder Chile Wasserstoff holen? Oder aus Lybien?
  • die Wärmepumpe schlechtrechnen, in dem man voraussetzt, der Strom wird so erzeugt: PV Afrika, komplette H2-Kette mit verdichten, Tranport usw und dann wieder zurück-Verstromen. Das ist schon harter Tobak.
    Dagegen finde ich die 20% Beimischung von H2 ins Erdgas könnt ihr Versorger doch schon mal anfangen. Worauf wartet ihr denn, dass ist nun genau euer Business. Fangt doch einfach an.

Pipedream hoch 10!

Wo auf der Welt gibt es denn auf absehbare Zeit nennenswerte EE-Überschüsse, die man zur Herstellung von „grünem“ Wasserstoff nutzen könnte? Nirgends! Am ehesten noch in der Nordsee, wenn die mit Windfarmen zugepflastert wird. Aber auch das dauert noch Jahrzehnte. (Und da würde man natürlich erstmal mittels dicken Leitungen den Strom bis in den hintersten Teil Europas leiten, anstatt Gas draus zu machen.)

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In einem andern Thread geht es auch gerade um Gas und Wasserstoff. Siehe Ausbau der Erdgas-Infrastruktur: Brückentechnologie oder Risiko für die Energiewende? - S4F Deutschland