In Nochmal zu Wahlcomputern wird ein Thema angesprochen, das ich aus einer leicht anderen Perspektive nochmal aufgreifen möchte:
Auch wenn bei der Stimmabgabe derzeit keine Wahlcomputer zum Einsatz kommen, so sollte der Vollständigkeit halber evtl. erwähnt werden, dass nachfolgend bei der Stimmerfassung und -auswertung durchaus Software zum Einsatz kommt. Ich bin mir nicht sicher, wie das mit „dass die wesentlichen Schritte der Wahlhandlung und der Ergebnisermittlung vom Bürger zuverlässig und ohne besondere Sachkenntnis“ vereinbar ist (auch wenn sich dieses Zitat auf den Teil mit der Stimmabgabe bezieht).
Um diesem Anspruch zumindest näher zu kommen, müssten doch wenigstens alle erfassten Stimmen sowie ggf. Software zur Auswertung inkl. Quelltext und Dokumentation veröffentlicht werden, so dass alle
Ergebnisse unabhängig nachvollzogen werden können von der einzelnen Stimme bis zum letzten Überhangmandat. Ohne Software wäre das schon jetzt z.B. bei Kommunalwahlen mit Kumulieren und Panaschieren sehr umständlich bis impraktikabel. Fragmentarisch gibt es Daten zum Herunterladen (z.B. zu den letzten Bundestagswahlen), aber was die Auswertung bis zum Ende hin anbelangt gibt es bezüglich Transparenz anscheinend noch einiges zu verbessern.
Falls der Einwand kommt, dass die Software ja nur zur schnelleren Zusammenführung dient: Das stimmt so nicht, siehe z.B. Kommunalwahlen. Man könnte das mit entsprechendem Aufwand wie früher manuell auszählen, aber zumindest in unserer Gemeinde wird dazu seit mehreren Kommunalwahlen Software eingesetzt, so dass durch einfaches Zuschauen sicherlich nicht alle wesentlichen Schritte der Ergebnisermittlung überprüft werden können.
Ich möchte damit übrigens nicht sagen, dass das alles schlecht ist. Wenn man Daten und Software veröffentlichen würde, könnte das die Transparenz in gewisser Weise sogar verbessern. Gibt es Einwände gegen das Veröffentlichen aller erfassten Stimmen (bei einer Kommunalwahl wären das teilweise einzelne erfasste Stimmzettel)?