LdN 254 Schlussstatement von Laschet

Deutlicher hätte Laschet die Realitäts- und Zukunfts-Verweigerung der Union nicht auf den Punkt bringen können.

Eine intellektuelle Bankrott-Erklärung des Konservatismus - wenn es dieser noch bedurfte.

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Da hat nur noch Musik passend zu dieser Büttenrede gefehlt.

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Man müsste jetzt aufschreiben, welche jetzt noch wild verteidigten Positionen (gegen Tempolimit Autobahn, gegen Tempo 30 innerorts, gegen Mindestlohn anheben, Mindestabstand Windräder, Kohleausstieg 38, CO2-Preis dem Markt überlassen, Agrarsubventionen wie sie sind, Tierschutz wie er ist usw. usw) die Union in spätestens 5 Jahren wird räumen müssen, sie damit öffentlich konfrontieren und die Liste mitsamt den Unions-kommentaren dann beim Notar hinterlegen und eben in 5 Jahren hervorholen und vor aller Welt ausbreiten.

So war es halt bis jetzt auch schon. Gleichberechtigung, Zuwanderung, Mindestlohn, Ehe für alle, Atomausstieg, EE. Zusammengefasst: den Fortschritt einfach mal um 5 - 10 Jahre aufhalten, zum Schaden Aller und allem (Tiere und Pflanzen gleich mit).

These: direkt proportional zur Zunahme vom Komplexität der Gesellschaften und technischem Fortschritt erweist sich der Konservativismus zunehmend als untauglich, überhaupt Probleme zu lösen. Anders gesagt, zu Zeiten von Handwerksgilden und Leibeigenschaft war der Konservativismus nicht auffällig (natürlich auch nicht hilfreich z.B. für Leibeigene) und hat nicht direkt einen Schaden im Vergleich zu vorher angerichtet. Aber jetzt ist das sehr viel anders. Die Schadensbilanz der letzten Jahrzehnte hat doch rapide zugenommen nach meiner Beobachtung.

ME gibt es zwei Hauptarten von Konservativismus: die natürliche Form ist die Abwehr gegen alle Veränderung, weil die Vorstellungskraft fehlt, sich ein Szenario des Kommenden auszumalen und deshalb ist die Veränderung vorsichtshalber angstbesetzt. Die üble Art ist die knallharte Verteidigung von Vorrechten, was es auch immer ist und wie himmelschreiend die Nachteile für die ausserhalb Stehenden sind. Manchen ist das sogar völlig bewusst und sie freuen sich über den Unterschied. Die mit ein wenig Skrupel reden sich noch mit Leistungsunterschied heraus.

Zurück zu Laschet: er kommt mir manchmal doch wie ein vorgeschickter Strohmann vor, nur so ein Gefühl …

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Die Union hat schon ihre Verdienste. Mit der Westbindung und der europäischen Einigung wurden die richtigen Weichenstellungen vorgenommen, die Deutschland über die Jahrzehnte auf die „Gewinnerseite“ der Geschichte nach 1945 manövriert haben.

Allerdings hatten Union und FDP nach 1990 keine einzige in die Zukunft gerichtete Idee mehr. Die beste aller denkbaren Welten war erreicht, lediglich die Steuern müsste man noch etwas senken. Und irgendwas deregulieren, was auch immer. Friedrich Merz steht beispielhaft für diese geistige Sackgasse.

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