in der LdN gebt ihr dem Sofortprogramm der Agora Energiewende sehr viel Raum. Das Programm verfolgt einen guten Ansatz und hat viele direkt umsetzbare Elemente. Noch umfassender und ebenso mit dem Fokus auf direkte Umsetzung in anstehenden Koalitionsverhandlungen hat Germanzero einen Klimaplan erarbeitet und leitet daraus ganz konkrete Gesetzesvorschläge ab. Den aktuellen Maßnhamenkatalog (470 Seiten !) findet ihr hier GermanZero - Aus der Mitte der Gesellschaft.
Ich bin zu GZ gekommen, nachdem ich im Herbst 2019 bei LdN ein Interview mit dem Gründungsmitglied Heinrich Strößenreuther gehört habe. Heinrich hat sich leider in die CDU verabschiedet und gibt jetzt auf Twitter einen fragwürdigen Claqeur für Andi Scheuer und Kollegen.
GZ macht weiterhin einen super Job in der inhaltichen Vorbereitung der Klimawende und bei der zivilgesellschaftlichen Aktivierung. Ich habe schon zahlreiche Klimaentscheide moderiert und dabei lokalen Aktivist:innen geholfen, ihre Stadtparlamente zu Klimaneutralität zu treiben.
Ich würde mich freuen, wenn ihr eine Einschätzung zu den Erfolgschancem solcher konstruktiven Initiativen geben könntet.
Zur Agora Energiewende kann man sagen, dass die ein tollen Job machen und viele Ideen von German Zero auch übernommen wurden. Was mich wundert ist, dass das „Klimaschutz-Sofortprogramm für die ersten 100 Tage“ auf den Klimaziele der Bundesregierung basiert?! Dabei ist es ja wissenschaftlicher Konsens, dass die Ziele nicht 1,5 Grad konform sind.
Im Rat der Agora sind auch Unionspolitker, SPD- und FDP-Leute neben Grünen vertreten. Hochrangige Grüne sind es auch nicht. Nur Graichen ist mir dem Namen nach bekannt. Der abschätzige Unterton ist nicht angebracht und die Kritik am Beitrag der LdN eben auch nicht.
Hinter der Organisation stehen die Stiftung Mercator und die European Climate Foundation(ECF). Rechtlich ist sie ein Geschäftsbereich der gemeinnützigen Smart Energy for Europe Plattform (SEFEP) gGmbH. Deren Gesellschafter sind die Stiftung Mercator mit Sitz in Essen sowie die European Climate Foundation mit Sitz in Den Haag.
Die Stiftung Mercator GmbH ist eine gemeinnützige, private deutsche Stiftung. Die Stiftung wurde 1996 von der Handelsfamilie Schmidt-Ruthenbeck aus Duisburg gegründet und hat ihren Hauptsitz in Essen.
Die Stiftung Mercator ist sowohl operativ als auch fördernd tätig. Die Stiftung verfolgt Ziele, die in einer auf fünf Jahre angelegten Strategie definiert werden. Für den Zeitrum bis Ende 2025 fokussiert sich die Stiftung Mercator auf die Themenbereiche Digitalisierte Gesellschaft, Europa in der Welt, Klimaschutz sowie Teilhabe und Zusammenhalt.[6] In allen Themen spielen Fragen der Transformation des gesellschaftlichen Zusammenhalts, der Zukunft der Demokratie und eines funktionierenden Multilateralismus eine wichtige Rolle.
Der Rat der Agora ist im Grunde nur eine Diskussionsrunde, ja, dort sind alle Fraktionen vertreten.
Gründungspräsident war Rainer Baake, ehemaliger (grüner) Staatssekretär im BMU und BMWi. Für mich ist eine Ebene unter dem Bundesminister hochrangig.
Zwischenzeitlich war Michael Schäfer Projektleiter bei Agora, er war auch mal energiepolitischer Sprecher der Fraktion der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus.
Ich finde das ja auch nicht schlimm, aber in meinen Augen ist Agora halt nicht komplett unabhängig und meiner Meinung nach kann das ruhig erwähnt werden.
Ich bin selbst ein treuer Hörer der LdN. Der unterstellte abschätzige Unterton ist meiner Meinung nach hereininterpretiert. Das Forum dient doch dem Meinungsaustausch und der Möglichkeit auch Kritik zu äußern.
Gut, das „abschätzig“ nehme ich zurück nach deiner Antwort. Ich war dazu verleitet durch „sogenannt“ und „dahinterstecken“. Ich wollte dich auf keinen Fall damit angreifen oder gar deinen Beitrag als unangemessen sozusagen vom Meinungsaustausch ausschliessen. Ich bin wie du begeisterter Lage-Hörer und bin froh um dieses Forum mit seinem doch aussergewöhnlich zivilisierten Gesprächsstil.
Komplette Unabhängigkeit würde ich in solchen Organisationen nicht erwarten, deshalb muss ich das im Einzelnen nicht wissen, hätte aber auch nichts dagegen. Du kennst dich mit der Agora besser aus als ich. Ich hatte nur kurz gegoogelt, habe mir auch ziemlich alle derzeitigen Mitarbeiter kurz angesehen und als greifbare Grösse den Rat gefunden.
Danke, dass dies hier genannt wird. Tatsächlich würde ich noch weiter gehen:
LdN haben die Maßnahmen von agora als Maßstab genommen: aber diese Maßnahmen orientieren sich anhand des Klimaziels der Bundesregierung, welches nachweislich NICHT das 1,5 Grad Ziel hält! Es ist also immernoch zu wenig.
Kein Maßstab - die Maßnahmen von GermanZero wären ein Maßstab!
Es ist nachvollziehbar, dass ein Verband der für die Verbrennung fossiler Energie steht darum kämpft das weiterhin tun zu dürfen. Das Modell der KWK ist ja auch an sich sehr gut, aber halt nur im Vergleich zum Ölkessel. Die Vision synthetischer Kraftstoffe oder die Nutzung von Wasserstoff für das Eigenheim ist reine Traumtänzerei.
…also KWK ist ja erstmal der Überbegriff zu dem auch BHKW gehört. Wüsste allerdings nicht, was das zu Sache tut. Von power to gas steht nichts im Text, hab ihn gerade nochmal gelesen. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Text Bezug auf eine Bericht von 2015 nimmt. Der scheint also etliche Jahre alt zu sein, wobei es schon seltsam ist, dass der Verbandstext selbst kein Datum trägt.
Die Welt hat sich seit dem weiter gedreht. Es gibt ein paar Konventionen, die sind in der Fachwelt unumstritten. Dazu gehört die Elektrifizierung, wo auch immer die nur möglich ist. D.h. wo Wärmepumpe möglich gehört die auch genutzt.
Und Erdgas gehört halt mal zu den fossilen Energien. Die sind auf der Streichliste und gehören auch dahin. Wegen denen haben wir die Klimakrise. Ich habe mich selbst jahrelang für BHKW eingesetzt. Vor 5 Jahren war unser Horizont einfach noch nicht so weit.
Power to Gas ist eine beliebte Ausrede für das Weiterbetreiben fossiler Anlagen. Nicht umsonst ist das Thema von der Agenda verschwunden. Klar kann ich damit Überschüsse speichern. Aber die paar Mwh kannst du einfach vergessen.
Aber natürlich ist KWK besser als eine Ölheizung oder ein reine Gasheizung, ein bischen wenigstens.
Ich bin sicher für solche Anlagen wird es auch in Zukunft Nischen geben.