Die örtliche Grundschule wird von etwa 500 SchülerInnen besucht. Seit dieser Woche wird auch im Unterricht FFP2-Maske getragen.
Am Freitag soll der erste Schnelltest stattfinden. Eventuell folgt noch ein zweiter vor den Osterferien.
Die Schüler sollen die Tests selbst im Klassenverband durchführen. Zur Vorbereitung gab es ein YouTube-Video.
Den Aspekt, dass hier öffentlich ein medizinischer Test an Minderjährigen vorgenommen werden soll, klammern wir einfach mal aus.
Wir reden hier von 6 bis 11 jährigen Kindern, die sich ein Teststäbchen in die Nase stecken und die weiteren Schritte des Tests eigenständig ausführen sollen. Falsche Anwendung kann das Ergebnis beeinflussen, ebenso diverse andere Faktoren.
Seit einem Jahr erzählen wir den Kindern, wie gefährlich Corona ist und wie sie sich vor einer Ansteckung schützen müssen. Nun sitzen sie 15 Minuten vor dem Test und warten, dass hoffentlich die richtigen Balken erscheinen. Wer schonmal selbst auf einen Testergebnis gewartet hat, kann sich ungefähr die mentale Belastung vorstellen.
Ist ein Test ungültig, muss er wiederholt werden.
Mit dem Prozedere ist locker die erste Schulstunde vertan.
Fällt ein Test positiv aus, soll das Kind von der Klasse separiert und erneut getestet werden. Das bedeutet zusätzlichen Stress und Angst – ohne das eine Bezugsperson unterstützen kann (die LehrerInnen werden sich selbstverständlich selbst schützen müssen).
Ist auch das zweite Ergebnis positiv, muss das Kind von den Eltern abgeholt werden. Ergo: weitere Wartezeit im Ausnahmezustand.
Kommt das Kind nicht in die Klasse zurück, ist allen anderen klar, was los ist. Das betroffene Kind ist damit gebrandmarkt – ja, Kinder in dem Alter sind nicht immer besonders feinfühlig.
Nach meinem Verständnis muss man dann auch die komplette Klasse in Quarantäne schicken, da sich alle über längere Zeit ohne entsprechenden Abstand in einem geschlossenen Raum aufgehalten haben.
Ich halte dieses Vorgehen für Unsinnig und eine Zumutung für die Kinder. Daher überlege auch ich die Einverständnis für meine beiden Söhne zu verweigern.
Die Tests müssen morgens, vor der Schule und in der Familie durchgeführt werden. Nur mit negativem Ergebnis darf der Schulweg begonnen werden.