LdN 232- ein weiteres Versagen der (Rechts-)Lage bei Psychotherapie

Liebe Ulf und Philip,
Herzlichen Dank für die tolle Live-Session letzten Dienstag! Da ihr das Thema Psychotherapie aufgegriffen habt und eure Diskussionen tatsächlich ein breites Publikum genießen, wollte ich anregen, dass ihr auch folgendes Problem in diesem Zusammenhang ansprecht: die Tatsache, dass sich diejenigen, vor allem, aber nicht ausschließlich, Lehrerinnen und Juristinnen gar nicht erst trauen, Psychotherapeuten aufzusuchen, wenn sie in den Staatsdienst gehen wollen. Dies ist aufgrund der Tatsache, dass solche Menschen einer amtsärztlichen Untersuchung unterliegen, im Rahmen derer sie den Amtsärzten Akteneinsicht gewähren müssen. Und die Angst ist, wenn in der Akte steht, dass man Hilfe aufgesucht hat, würde man wohl nicht verbeamtet werden. Allein in meinem Bekanntenkreis kenne ich 5 Menschen, die deswegen keine Therapie aufgesucht haben. 3 sind nun verbeamtet und tragen ihre Probleme noch mit sich, denn damals hatten sie das Geld nicht, sich privat und „off the record“ behandeln zu lassen. Das ist ein absolut absurdes System. Dadurch wird das Thema psychische Krankheiten weiter stygmatisiert und es wird gerade nicht gefördert, dass Menschen sich um eine Behandlung bemühen.

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