LdN 229 Möbeltransport mit ÖPNV

Kurz vorweg: Ich lebe seit 2011 in Leipzig. Ein Grund herzuziehen war uA der starke ÖPNV in dieser Stadt. In dem Jahr hat unser Auto nämlich den TÜV nicht mehr gepackt und wir beschlossen ohne Auto zu leben. Leipzig war dafür genau richtig. Ich habe seither kein Auto und wir leben prima damit. Ich finde den ÖPNV hier sogar so toll, dass ich Anfang des Jahres beschlossen habe für ihn zu arbeiten. Und als ich eben euren Podcast gehört habe und ihr förmlich über Umzüge mit dem ÖPNV gesprochen habt, da musste ich mal kurz laut loslachen ^^ Der jeweilige ÖPNV der Stadt wird sicherlich noch ein Wörtchen mitzureden haben, ob ihr eure Couch transportieren dürft.

Ich kann euch aber mal von einem witzigen Erlebnis berichten. Es ereignete sich in Leipzig, in der Linie 7, an der Arena. Es war ein heißer, sommerlicher Tag. Der Fahrer hielt und machte eine Durchsage, dass die beiden Herren bitte mit ihrem Schrank aussteigen mögen. Ich stand an der Tür im vorderen Wagen und genehmigte mir einen neugierigen Blick, als tatsächlich zwei Kerle mit einem doppeltürigen Hochschrank hinten rausspazierten.

Es ist übrigens unerheblich, ob die beiden eine Extrakarte kauften (diese wird für den Transport von Fahrrädern, Hunden und anderen sperrigen Gegenständen, außer Kinderwägen und Koffern gekauft). Wenn dier Fahrerin sagt, Nope, dann müssen sie aussteigen (oder dürfen gar nicht erst rein).

Mit Smart-TV wurde ich neulich allerdings nicht rauskomplimentiert und ein Waschbeckenunterschrank wird sicherlich ebenfalls möglich sein, aber ich möchte meinen, dass Transporter-Vermietungsfirmen nicht pleite gehen werden. ^^ Vor allem, wenn die vllt nen Deal mit der Stadt machen und bei der Vermietung dann gleich ein Antrag auf Autonutzung miterworben werden kann oder sowas.

Und da ich persönlich weniger als einmal im Monat ein Auto benötige, kann ich mir rein subjektiv das Konzept für Leipzig auch vorstellen. Vor allem wenns dazu führt, dass der ÖPNV erweitert wird. Die Frage ist, wie das finanziert wird. Ich bin nämlich eigentlich für das 365€ Ticket. Das wird aber nicht kompatibel sein, oder?

Ich denke von einem Umzugswagen hin oder einem Liefertransporter für Möbel her wird die Welt nicht zugrunde gehen wenn man das als Ausnahme definiert :slight_smile:
Braucht man ja nicht ständig.

Wo war denn das wo man ein Werk per Tram beliefert hat?
Auch gab es mal nen Vorschlag dass die Trambahn sich an der Postzustellung beteiligen soll.
So abwegig is das nu auch wieder nich , die Schienen wären ja da.

Unabhängig von den Möbeln: Allein folgendes Szenario in Berlin läßt mich die Initiative unterstützen:
Jo Biden: „Hello, I’m Jo Biden. I’ve a meeting with your chancellor“
Berliner Polizist: „Und ick bin der Kaiser von China. Können se die Fahrt auch mit dem ÖPNV machen. Klar könn se. Also fahren se S-Bahn, wie jeder andere auch.“

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Das war die CarGoTram in Dresden, die das VW-Werk beliefert hat. Wurde aber Ende letzen Jahres eingestellt

Ich hab auch schon so einiges mit dem Berliner ÖPNV befördert. Ess- und Beistelltisch, Servierwagen, Regale, Topfpalmen, … Man sollte sich halt auskennen und nicht gerade im Berufsverkehr fahren, und wenn es mal nicht geht, gibt es eben Umzugs-/Lieferunternehmen, die man bestellen kann.
Es ist ja nicht so, als gäbe es keine Lösung, die Lösung ist nur eben unbequemer als die aktuelle und das ist schwer durchsetzbar - ein wieder sinkender Lebensstandard ist offensichtlich für viele Leute nicht vorstellbar. Dass man mal zwanzig Minuten bis zum See laufen, oder, ganz was Schlimmes, die Reise auf die Abfahrtszeiten des Busses abstimmen müsste (den man dann vielleicht sogar noch bestellen müsste, weil es sind Ferien in Brandenburg: Rufbus!), grenzt dann quasi an Nötigung.

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Laut diesem Legendären Video der BVG sind Umzüge kein Problem solange man ein gültiges Ticket hat :slight_smile: