LdN 228: Umfragen zur Akzeptanz von Corona-Maßnahmen

Vielen Dank für die mal wieder sehr gute Folge.
Eines ist mir aber doch aufgefallen. Beim Abschnitt zu den Umfragen sagt ihr, „dass eine Mehrheit der Leute eben doch dafür ist, stärkere Maßnahmen einzuführen“. Aber genau das belegen die von euch zitierten Umfragen ja nicht. Die Mehrheit der Befragten hält die Maßnahmen für angemessen. (Böse Zungen würden behaupten, da war der Wunsch Vater des Gedankens)

Auch gibt es meiner Meinung nach sehr wohl eine Erklärung für die „Lockerungen“, und zwar die Zunahme derer, die die Maßnahmen als zu weit empfinden. Diese beträgt im Vergleich zum Januar 5 Prozentpunkte. (oder wenn man es reißerischer formulieren möchte, zwischen 25-30%, je nach Umfrage)
Es scheint wohl so, dass die Politik auf eine Trendwende in den Umfragen schneller reagiert als auf steigende Fallzahlen, aber naja, es ist ja schließlich Wahljahr.

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Der von Sadarion angesprochene Punkt ist mir auch aufgefallen. Eine leichte Tendenz auf kleinem Niveau, dass mehr Bürger sich Lockerungen wünschen, ist schon zu erkennen. Mehr aber auch nicht.

Ich war sehr froh, dass endlich mal aufgegriffen wurde, dass die absolute Mehrheit eben keine Lockerungen wünscht. Der Druck (a la" lange macht die Bevölkerung das nicht mehr mit") kommt von Lobbyisten, vielen Medien und durch pure Lautstärke, aber nicht durch die Mehrheit.

Vor dem Hintergrund ist auch ein Umstand bemerkenswert: Kein einziger Politiker hat in puncto Beliebtheit davon profitieren können, dass er für Lockerungen eingetreten wäre. Im Gegenteil, den größten Zugewinn an Popularität kann mit Abstand Markus Söder verbuchen. Und der fährt ja seit Anfang an den härtesten Kurs.
Umso erstaunlicher ist rein politisch/strategisch die Vorgehensweise einiger Politiker (insbesondere Ministerpräsidenten), sich über diesen Weg abheben und profilieren zu wollen.