Hallo Ihr beiden,
gehe ja sonst mit Eurer Meinung eigentlich immer d’accord…
Aber ich verstehe nicht ganz, warum Ihr so ein Problem mit einem „Plan“ habt?
Was ist falsch daran zu sagen:
Wir öffnen X wenn die Inzidenz unter dem Wert Y ist?
Diese DannSchauenWirMal Taktik fahren wir seit einem Jahr, gerade sind alle genervt. Es hat nur dazu geführt
…das keiner weiß wo er dran ist
…alle unzufrieden sind (den einen gehts nicht weit genug, den anderen zu weit)
…alle Corona-Müde sind, weil niemadn weiß wann es zu Ende ist.
Es gibt dann zwar keinen Zeitplan, aber einen Stationen-Plan. Wenn man dem Kind sagt: „Wenn es aufhört zu regnen darfst Du raus.“ weiß es auch nicht den Zeitpunkt, aber das Warten wird leichter als wenn man alle zwei Stunden rausschaut und sagt „Oh ist noch nass draußen, jetz noch nicht!“
Hatte mal eine Studie gelesen, dass Leute bereit sind doppelt so in einer Warteschleife zu hängen, wenn sie wissen, an welcher Position sie sich befinden. Kann ich gerne mal suchen.
Die Ministerpräsidenten treffen sich derzeit alle paar Wochen, nur um dann irgendwelche halbgaren Dinge zu beschließen und dann abzuwarten…
Natürlich ist es Quatsch zu sagen, man plant irgendwelche Lockerungen bei einer Inzidenz <100. Aber nur weil die Zahl unsinnig ist, heißt das doch nicht, dass es generell unsinnig ist, eine Strategie zu entwickeln, oder?
Unterm Strich läuft es doch so oder so darauf raus, dass man sich die Inzidenz bzw. die Todeszahlen anschaut und dann DARAUF basierend eine Entscheidung trifft. Der Unterschied ist nur, dass man das strategisch im Voraus macht und nicht im zwei-Wochen-Rythmus in Salami-Taktik immer wieder neu entscheidet.
Dazu kommt noch:
Wenn es eine Strategie gibt, habe ich einen VORTEIL davon, mich einzuschränken! Denn dann weiß ich:
=> je mehr wir uns einschränke, desto schneller fällt Inzidenz
=> je schnelle die Inzidenz sinkt, desto eher können wir wieder raus
Außerdem müssen wir auch nicht wieder alles neu durchkauen, wenn die Zahlen wieder steigen.
Hier ist eine schöne Matrix vom RKI:
Quelle:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Praevention-Schulen.pdf?__blob=publicationFile (S.10) eingesehen am 12.02.2021
Klar… über die hier beschriebnen Zahlen lässt es sich streiten, aber wo ist das Problem, sowas für ALLE Maßnahmen zu erstellen (natürlich verbindlich und nicht nur als Empfehlung, wie heir).
Dann gibt es Klarheit, und das „Mimimi, wann machen wir wieder auf?“ hört endlich auf. Jedem der Fragt kann man den Zettel in die Hand drücken und dann weiß er bescheid.
lg, Dave