Nun das ist aber doch wahrlich kein YouTube Problem. Das ging zwar bei mir schon vor 2020 los, aber letztes Jahr wurde die Notwendigkeit nochmal verstärkt sich bei der Meinungsbildung auf wirklich wissenschaftliche Quellen zu stützen. Mein Meinungsbild war bisher stark von den mainstream Medien geprägt und mir ist die letzte Zeit wirklich auf verblüffende Weise klar geworden, auf wie viele urbane Legenden und teilweise ungenaues Volkswissen ich da rein gefallen bin.
Klar zeichnet sich YouTube durch deutlichere Extreme aus, aber wer meint sich mit den üblichen Reportagen und Ratgebern gut zu informieren, wird oft seinen Irrtum bemerken wenn er sich mal intensiv in ein Thema einarbeitet. Die Redakteure haben ja meist vom Thema keine Ahnung, oft nen heftigen Bias und müssen halt mit irgend was die Sendung voll bekommen haben vor der Abgabetermin erreicht ist. Man verlässt sich dann gerne noch auf die Einzelmeinung von 1-2 Experten, die dem Namen auch nur manchmal gerecht werden. Spannend soll es natürlich auch noch sein, damit man ne vernünftige Quote hat. Im schlimmsten Fall steht die Sensation oder der Grund der Empörung bereits vor Recherchebeginn fest und man sucht sich nur noch das passende Material dafür.
Dagegen gibt es auf YouTube viele Videos zu bestimmten Themen, die von Leuten die sich tief in die Materie eingearbeitet aufs ausfürchlichste behandelt werden. Und das sind auch oft mal Leute die vom Fach sind. Natürlich befreit einen das nicht die Quellen zu prüfen und zweit, dritt und viert Meinungen einzuholen. Aber zu glauben nur weil Öffis kuggt statt YouTube ist man automatisch korrekt informiert, halte ich für etwas naiv.
Gruß
Kite