Ein Argument gegen die Impfung ist ja das Risiko von Langzeitfolgen. Entscheidet man sich gegen eine Impfung, so entscheidet man sich gleichzeitig für eine Coronainfektion, da Corona erst bei Herdenimmunität verschwinden wird.
Risiko von Langzeitfolgen einer Impfung*:
weniger als 1 in 40 000 (ungefähre Studiengröße Phase 3). Das Risiko sinkt mit jedem geimpften und nicht erkrankten Menschen. Außerdem sind mehrere sehr ähnliche Impfungen in unabhängigen Studien getestet worden.
Risiko von Langzeitfolgen bei einer Coronainfektion:
schwierig abschätzbar, bei Todesrate bisschen weniger als 1 in 100 kann man mit Langzeitfolgen im Prozentbereich rechnen.
Vergleich der Risiken:
Das Risiko von Langzeitfolgen bei Nicht-Impfung ist daher mindestens 2 Größenordnungen größer als bei einer Impfung. Um das zu Veranschaulichen: Die Impfung aufgrund einer Risikoabwägung abzulehnen wäre ungefähr so als würde ich mit dem Auto in die nächste Stadt zum Einkaufen fahren, weil mir der Weg zum Supermarkt in der eigenen Stadt zu gefährlich ist (1 vs 100km).
Bei Massenimpfungen steigt dieser Vergleich rasant, irgendwann fährt man lieber nach Spanien oder nach China zum Einkaufen.
Meines Erachtens schlägt hier der „Unterlassungseffekt“ (omission bias, Unterlassungseffekt – Wikipedia) zu. Das Risiko einer Impfung (eine aktive Handlung) wird deutlich überschätzt im Vergleich zum Risiko nichts zu tun und die Impfung zu verweigern.
*Man kann noch argumentieren, dass eine „kurze“ Studie keine Langzeitfolgen erkennen kann. Diese Unsicherheit gilt aber auch für die Langzeitfolgenabschätzung einer Coronainfektion.