LdN 224: Positives Homeoffice-Beispiel

Ich möchte zum Thema noch ein positives Beispiel beisteuern, in dem der Arbeitgeber sehr verantwortungsvoll reagiert (hat):

Ich arbeite in einer sehr großen, eher unbekannten, IT-Beratung, die weltweit vertreten ist. In D > 5.000 Mitarbeiter:innen. Ich bin seit Mitte März (sic!) im Homeoffice. Die Ansage ist, wenn man ins Büro will, soll das mit dem Chef abgestimmt werden. Normalfall ist aber Arbeit von zu Hause.
Normalerweise sind wir vor Ort bei unseren Kunden - d.h. auch diese müssen zustimmen, was aber in meinem Wahrnehmungsraum bisher kein Problem war. Ich selbst bin bei einer der größten Stadtverwaltungen in D eingesetzt. Selbst dort ging das. Auch für die meisten eigenen Mitarbeiter der Stadtverwaltung.

Mein AG hat sich auch um Alternativen für den Ersatz von Teammeetings, Weihnachtsfeiern etc. bemüht - meiner Meinung nach recht erfolgreich. U.A. z.B. Versenden von kleinen Packerln mit Plätzchen, Punsch und dann gemeinsamem Verzehr per Teams.

Aber vielleicht liegt das alles daran, dass diese Firma eigentümergeführt ist. Dort liegt der Fokus offensichtlich doch darauf, die eigenen Leute zu schützen, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und nicht den Shareholder-Value in den Vordergrund zu stellen…

Hier läuft es auch sehr gut. Jahrelang mussten Leute mit familiären Bedürfnissen oder gebrochenen Füßen ewig kämpfen um ne Ausnahmeregelung zu bekommen und nur die Führungskräfte hatten das in nennenswertem Rahmen verfügbar.
Dann kam Corona und zack Freitag Nachmittag erging der Erlass: ab 18 Uhr ist das Gebäude leer.

Man hat Laptops uralter Baureihen angeschleppt, Tiny PCs gekauft, massenweise Kabel in der IT ausgegeben, Adapter. DIe haben rotiert für Wochen um die Startschwierigkeiten auszubessern.
Man musste Citrix Lizenzen und Geräte nachbestellen und einrichten.

Aber seit dem ist ausser der Poststelle und ein paar wenigen Leuten in sicherheitskritischen Bereichen und Leuten ohne passende Arbeitsmöglichkeit daheim , keine Sau mehr da.
Meter dicke Staubschicht liegt auf den Tischen hab ich mir sagen lassen.

Alles spielt sich seit Monaten im HO ab und es sieht so aus als würde man aus sicherheitsgründen noch lange dabei bleiben.
Es funktioniert :slight_smile:
Ja nich 100% , weil Corona auch andere Baustellen aufreisst und es nicht jedem liegt aber die Produktivität (ausschlafen^^) steigt, die Krankheitsquote sinkt, das Geschäft brummt.
Ja das soziale miteinander ist ein wenig gestört , aber ich denke das Opfer kann man vorrübergehend bringen. Wir haben Arbeit, wir müssen uns dem Risiko nich aussetzen.
So sollte das jeder Arbeitgeber machen.
Der Wandel von „die sitzen däumchendrehend zu Hause!“ weg zu „läuft super“ is absolut machbar in den Köpfen.