LdN 217 Amok-Fahrt: Aktionismus

Ähnlich dem Kommentar „Amok-Fahrten und Vermeidbarkeit“: Roger Lewentz ’ O-Ton war, „wenn das Auto zur Mordwaffe wird, ist es schwierig zu sagen, als Staat, man könne Amokläufe zu 100% unterbinden“ - aber es würde doch in diesem Fall auch schon helfen, die Wahrscheinlichkeit solcher Amokläufe zumindest dadurch zu reduzieren, dass man sich für autofreie Innenstädte einsetzt. Ich verstehe nicht, warum gesagt wird, dass man nicht immer gleich in einen Aktionismus verfallen soll. Das erinnert mich tatsächlich an die Waffendiskussionen nach Amokläufen in den USA, wenn dann gesagt wird: jetzt ist nicht die richtige Zeit, um etwas gegen Waffenbesitz zu tun.
Es ist wichtig, sich in Empathie zu üben, natürlich, aber wenn man durch Poller das Fahren in Fußgängerzonen verhindern kann und eine Lösung für den Lieferverkehr findet (z.B. Anlieferung ausschließlich zu bestimmten Zeiten; es gibt entsprechende Beispiele: Verkehr in Städten: Autos müssen draußen bleiben - Auto & Mobil - SZ.de), ist den Angehörigen der Opfer vielleicht noch mehr geholfen. Von Empathie allein hat sich der Hummer-Fahrer, der am Tag nach der Tat erst mal schön durch die Fußgängerzone gefahren ist, nicht überzeugen lassen.