LdN 205 Polizei rechts

To whom it may concern

Zwei Gedanken, die zu diesem Thema das ja schon länger diskutiert wird, möglicherweise, eigentlich hoffentlich, schon aufgeworfen wurden, aber zumindest in der aktuellen Folge nicht vorkamen:

  1. Wenn es so wäre, dass die Polizei in ihrer Zusammensetzung nach politischen Positionen die Gesellschaft abbildet, müsste es dann nicht auch uniformierte Haus-, Baum- oder BraunkohlebaggerbesetzerInnen geben? Hätte es dann nicht auch eine Verstrickung zwischen Polizei, Verfassungsschutz etc. und der RAF geben müssen? Da ich davon noch nie etwas gehört habe - bedeutet „Repräsentativität“ nicht einfach „Einzelfälle“ halb um die Ecke gedacht und ist genauso relativierend (gemeint)? Die Sozialforschung, die es für Horsts nicht geben darf, sollte ja nicht nur nach Rechtsextremismus fragen, sondern mal die Gesamtbilanz der politisch-soziodemografischen Zusammensetzung der Polizei und verwandter Organisationen (insb. Armee) aufzeigen, damit man sehen kann, welche Segmente der Gesellschaft über- und untervertreten sind.
  2. Und dann war ich überrascht, ein „Praxisschock“ könne junge PolizistInnen in den Extremismus treiben, weil die Kundschaft der Polizei ja nicht nur aus charmanten Leuten besteht. Zunächst: Mit welcher Vorstellung ergreift frau den Beruf, wie sieht die Ausbildung aus, wenn man dann in der Praxis Charme vermisst? „Grossstadtrevier“ …? Und selbst wenn dem im Einzelfall so wäre: gäbe es dann nicht noch andere Optionen, als zum Nazi zu werden, etwa sich anzupassen an die Realität, wieder zu kündigen, eine Psychotherapie, Innendienst, usw.?
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