Liebes Lage-Team,
ich bedanke mich für eine erneut super informative Folge diese Woche.
Besonders die Diskussion um Attila Hildmann fand ich sehr spannend, allerdings gab es eine Sache, die mir negativ aufgefallen ist.
Ihr habt gesagt, dass der Begriff „Zionist ein ganz klares Synonym für Juden“ darstellt…
Zionismus bedeutet das Streben nach einem unabhängigen jüdischen Staat. Das Wort leitet sich ab von Zion, dem Namen des Tempelberges in Jerusalem. Die politische zionistische Bewegung wurde im 19. Jahrhundert von Theodor Herzl begründet und viele Jüdinnen und Juden erkennen sich zwar heute noch darin wieder, jedoch gibt es oft auch sehr unterschiedliche Ansichten und Haltungen dazu. Daneben gibt es auch eine große christliche zionistische Bewegung, bei der viele der Ansicht sind, dass die Existenz Israels eine mögliche Wiederkehr von Jesus fördert.
Ich möchte damit zeigen, dass Zionismus eine Ideologie ist, die aus unterschiedlichen Gründen von unterschiedliche Menschen unterstützt aber auch abgelehnt wird, jedoch auf gar keinen Fall mit allen Juden und Jüdinnen gleichzusetzen ist.
Bei meiner Arbeit als Vorsitzender eines größeren jüdischen Studierendenverbandes werde ich jedoch mit einer solchen Gleichsetzung regelmäßig konfrontiert. Viele Juden und Jüdinnen möchten jedoch nicht als Zionisten bezeichnet werden und fühlen sich dadurch in eine Schublade gesteckt. Auch wenn ihr natürlich nicht die Absicht dazu hattet und wahrscheinlich nur aufzeigen wolltet, dass Attila Hildmann damit gegen die jüdische Community hetzen wollte, würde es mich trotzdem sehr freuen, wenn ihr richtig stellen könntet, dass es sich keineswegs um ein Synonym handelt, damit eure Hörer und Hörerinnen den Unterschied in Zukunft kennen.
Liebe Grüße