Hallo in die Runde,
ich habe die aktuelle Lage-Folge mit großem Interesse gehört – insbesondere den Abschnitt zur Energiewende und den vermeintlichen finanziellen Vorteilen einer Kombination aus PV-Anlage, Batteriespeicher, Wärmepumpe und dynamischem Stromtarif.
Da ich genau eine solche Konfiguration betreibe, möchte ich ein paar praktische Rückmeldungen geben und gleichzeitig fragen, ob ich eventuell Ansätze übersehen habe:
Meine aktuelle Konstellation:
- 12 kWp PV-Anlage (Ost/West-Ausrichtung)
- 10 kWh Heimspeicher (BYD)
- Wärmepumpe (Vaillant geoTHERM 82/3)
- Kein E-Auto (also keine zusätzliche Lastverschiebung möglich)
- Strombezug über Tibber (dynamischer Tarif, aktuell noch 60 min Takt)
- Smart Meter vorhanden (Netzbetreiber: Stromnetz Berlin)
- Home Assistant zur Steuerung von WP, Speicher und Verbraucherpriorisierung
Meine Beobachtungen und Fragen:
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Einspeisung:
Derzeit erhalte ich für eingespeisten Strom eine fixe EEG-Vergütung – nicht besonders attraktiv.
→ Gibt es bereits Anbieter (gerne auch in Berlin), die eine dynamische Einspeisevergütung auf Basis von Spotmarktpreisen anbieten? -
Tibber + Wärmepumpe:
Die Preisdifferenzen im Winter über den Tagesverlauf sind wirklich signifikant – zum Teil mehr als 30 Ct Unterschied. Aber:
→ Aufgrund der Wärmepumpe (Grundlast) habe ich im Winter praktisch nie echten Stromüberschuss oder Batteriespielraum, den ich günstig zum Einspeichern oder Verkaufen nutzen könnte.
→ Ich versuche, Heizphasen zu timen, aber durch die Trägheit (Erdwärme + Fußbodenheizung) ist das Potenzial begrenzt.
→ Gibt es bessere Ansätze zur Integration von WP und Strompreisen? -
Batterie steuerbar laden?
Ich suche schon länger eine funktionierende Automatisierung, um gezielt bei günstigen Preisen den Speicher aus dem Netz zu laden – aber bisher ohne zufriedenstellendes Ergebnis. Ich habe etwas selbst gestrickt, aber damit das wirklich clever wird, wäre noch sehr viel Arbeit notwendig
→ Hat jemand eine funktionierende Lösung (gerne auch Home Assistant-basiert) oder kennt verlässliche Beispiele/Anleitungen, wie man das sauber und praxistauglich aufsetzen kann?
Fazit:
Die Podcast-Folge klang stellenweise so, als könne man mit der oben genannten Konfiguration ganz automatisch Geld verdienen. Meine Praxis sieht eher nach Kostenoptimierung mit technischer Spielerei aus – nicht nach echtem Business Case.
Vielleicht übersehe ich etwas – freue mich auf eure Erfahrungen, Rückmeldungen und weiterführende Tipps!
Beste Grüße
Lars