Landwirtschaft Entwicklung in der EU

Liebe Lage,

zuerst ein ganz großes Danke für diesen genialen Podcast. Die Tatsache wie ihr Themen wirklich rational, Fakten basiert diskutiert ist so wohltuend. Und das, ohne in irgendeiner Weise politisch zu sein. Großartig!

Ich möchte hier ein Thema aufgreifen, welches in Folge LdN211 vom 22. Okt. behandelt wurde.
Ich selbst stehe sehr für Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Jedoch finde ich die Forderungen für insbesondere die landwirtschaftlichen Entwicklungen in Deutschland und der EU für die kommenden Jahre oft sehr einseitig. Fakt ist, dass viele wohl gemeinte Konzepte für die ökologische Entwicklung der Landwirtschaft nur Deutschland und die EU positiv beeinflussen würden. Die EU und Deutschland insbesondere haben sowieso schon eine sehr strenge Regulation für Produkte die landwirtschaftlich als Dünger, Pestizide und Herbizide eingesetzt werden dürfen, welche auch unabhängig auf Umweltschäden vorher geprüft werden. In vielen andern Staaten existieren diese Regularien nicht. Die Produkte die wir also aktuell mit unserer konservativen Landwirtschaft produzieren, sind deutlich umweltschonender als Produkte die wir importieren. Erhöhen wir die Rate an nicht genutzten Flächen und auch an biologisch ökologisch benutzen Flächen deutlich, können wir unseren Eigenbedarf nicht mehr decken und importieren immer mehr aus Ländern die gar keine umweltschonenden Standards haben. Insbesondere in Brasilien und Süd-Ost-Asien werden um unsere immer mehr ansteigende Nachfrage an Bio-ethanol, Fleisch und weiteren Lebensmittel Produkten, die wir selbst produzieren könnten, stillen zu können immer mehr Wald Flächen gebrannt-rodet und Ökosysteme zerstört.
Ich finde, das ist ein Thema, dass in diesem globalen Kontext besser diskutiert werden sollte, da viele von uns Gutes für die Welt tun wollen. Nur wenn unser Horizont an der deutschen oder europäischen Grenze endet, ist das leider nur für unser besseres Gewissen.

Eine gute wissenschaftliche Aufarbeitung dieser Zusammenhänge findet aktuell große Aufmerksamkeit dank einer Veröffentlichung in „Nature“:

https://www.nature.com/articles/d41586-020-02991-1?utm_source=Nature+Briefing&utm_campaign=427b6f8c3c-briefing-dy-20201027&utm_medium=email&utm_term=0_c9dfd39373-427b6f8c3c-44740213

Falls ihr einen unabhängigen wissenschaftlichen Gesprächspartner für dieses Thema befragen wollt hätte ich auch einen Kontakt auf Nachfrage.

Beste Grüße,
Caroline