Lage348: Migration und Ihre Chancen

Liebes Lage Team!

Sonst immer als stumme und sehr dankbare Hörerin eures sehr differenzierten und gut recherchierten Podcasts, musste ich mich heute doch nun auch mal im Forum anmelden.

An folgender Stelle in der letzten Folge musste ich kurz aufhorchen:

Ihr berichtet richtigerweise ja, dass Menschen aller Qualifikationsstufen auf dem deutschen Arbeitsmarkt benötigt werden. leider habe ich mich an der Aussage, dass auch Menschen niedriger Qualifikationsklassen bspw. aufgrund des Personalmangels in den Pflegeberufen benötigt werden, gestört.

Die Pflege einer niedrigen Qualifikationsstufe zuzuorden wird der Komplexität und der Professionalität des Berufes, sowie der enormen Verantwortung der Arbeitenden meines Erachtens nicht gerecht. Zudem bedient es das veraltete Narrativ der Qualifikations-hierarchien im Krankenhaus: von der Pflege auf den unteren Stufen und dem ärztlichen Personal darüber.

Ich verstehe den Punkt, welchen ihr mit der Aussage in Bezug auf den Arbeitsmarkt herüber bringen wolltet. Nur bin ich der Meinung, dass die Pflege nicht an erster Stelle bei „niedrigen Qualifikationsstufen“ zu nennen ist.

Herzlichen Dank und viele Grüße
babette

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Das kann ich gut nachvollziehen, aber gibt es nicht in der Pflege genau wie in der Altenpflege die Möglichkeit, zwischen bereits ausgebildeten Fachkräften und Pflegehelfer:innen/Assistenten zu unterscheiden? Außerdem könnte man sicher auch Migranten und Migrantinnen für diesen Bereich fortbilden, oder?
Ich glaube, niemand zweifelt an Qualifikation und Professionalität von Pflegekräften.

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Oh ja! Ich wollte auch gar nicht den bestehenden Fachkräfte-Mangel in den Pflegeberufen / unserem Gesundheitssystem allgemein abstreiten bzw. die Chance die Migration in Bezug auf diesen darstellen kann, absprechen.

Ich habe mich nur daran gestört, dass als erste Nennung bei niedriger Qualifikationsstufe die Pflege genannt wurde - ich glaube nicht, dass das böswillig gemeint war, nur ist es mir komisch aufgefallen.

Und als Ergänzung zu deiner Aussage noch: Auch dieder Gesundheits- und Krankenpflegehelferin ist bereits eine Ausbildung (je nach Bundesland läuft diese jedoch inhaltlich verschieden und unterschiedlich lang ab). Darüber hinaus gibt es noch angelernte Pflegeassistierende ohne Ausbildung (diese haben dann aber deutlich weniger Befugnisse).

Also auf jeden Fall bestehen zahlreiche Möglichkeiten Migration sinnvoll und für all gewinnbringend zu nutzen.

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Selbstverständlich wollte niemand die Bedeutung und auch die Schwierigkeiten von Pflegeberufen in Zweifel ziehen. Aber nach meinem Verständnis dürfte es schneller möglich sein, einen Menschen in der Pflege sinnvoll einzusetzen, als beispielsweise als Rechtsanwalt oder als Arzt. Oder habe ich da was falsch verstanden?

Ich denke der Beruf des durchschnittliche Immobilienmakler sollte am einfachsten sein um Menschen ohne weitere Kenntnisse in den Arbeitsmarkt zu integrieren (aus persönlicher Erfahrung). Inwiefern das sinnvoll ist, ist dann allerdings die Frage.

Es ist fatal, dass so viele Politiker:innen nach Abschiebung und Abschottung schreien, statt Geld und Organisation in die Hand zu nehmen, die Situation in den Kommunen zu verbessern.
https://taz.de/Steinmeier-zu-Migration/!5958393/