Kritische Auseinandersetzung mit Ganteförs Plan B fürs Klima

Warum haben sich bisher keine Wissenschaftlicher geäußert? Da schreiben x Wissenschafter über Jahr IPCC-Berichte und übersehen ein Thema? Kann ich nicht wirklich glauben- oder?

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Keiner hat eigentlich Zeit sich mit der ganzen Klimawissenschaft auseinanderzusetzen. Deswegen muss man Sachen grob einordnen und sich dafür entscheiden ob man jeder mit Credentials der etwas sagt Aufmerksamkeit gibt oder nicht.

Wie geht das hier:

  • Das Modell kann ich im englischsprachigen Raum nicht wirklich finden. Worauf sollte ich suchen?
  • Dieser Typ veröffentlicht seine Ideen auf Deutsch was schon dafür sorgt dass es wenig relevant ist (weil wenn es relevant wäre, hätte er das auf Englisch veröffentlicht) und dass es von weniger Leuten überprüfbar ist (was für ein Glück!).

Also bis sowas die genauere Prüfung von der internationalen Wissenschaft überstanden hat, muss man sich damit nicht beschäftigen und gilt es als erwünschte Verzögerung für die Klimaleugner.

Das ist ein von vielen Beispielen von was man jetzt Discourses of Climate Delay nennt.

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Ergänzung: ja, der Boden kann beträchtliche Mengen CO2 binden - aber nicht, wenn wir ihn intensiv bewirtschaften. Hierzu bedarf es der sog. regenerativen Landwirtschaft.

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Ich würde sogar noch weiter gehen und solchen Klimawandel-Skepsisprofiteuren, wie dem emeritierten Prof. hier, unterstellen, dass sie mit solchen YouTube Videos gezielt Gegenrede provozieren möchten.
Denn für solche Argumentationen muss mensch ja ihre Videos schauen. Solange solche Leute ihre Thesen nicht nachvollziehbar und in ordentlicher Schriftform (Wiss. Artikel) zu Papier bringen, braucht man sich damit nicht beschäftigen.

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Naja, die Frage wird halt nirgendwo gestellt. Generell wurde zu den Reduktionspfaden noch gar nicht so viel geforscht, zum Beispiel aus obiger Quelle von @pitus:
„As the policy focus moves towards low targets,
it seems therefore likely that future emissions will
deviate strongly from continued exponential increase
and therefore that the future airborne fraction will
depart from its historical value of approximately 50%.
Although we know that TCRE and individual ele-
ments of the carbon cycle may behave differently
under low scenarios such as RCP2.6, very little spe-
cific feedback analysis has been conducted on low
stabilisation or peak-and-decline scenarios.“

Ich kann mir schon auch gut vorstellen, dass sich die Wissenschaft schwer tut, das Standardmodell zu ersetzen, insbesondere wenn es dann viel komplexer wird und viel stärker auf unerforschten Punkten beruht.

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Ich sehe nicht, welchen der 12 Punkte dieser Thread (oder sogar Ganteförs Argumentation) betrifft.
Das Gegenteil ist der Fall, weil es ein Gegenargument für Doomism liefert.

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Das lustige ist ja, dass niemand hier besonders überzeugt von der Seriosität der Motive und Schlussfolgerungen Ganzeförs ist und sich jetzt trotzdem alle genau daran aufhängen.
Dabei geht’s eigentlich nur um eine fachliche Diskussion zur „Badewannen-Theorie“ die ich absolut sinnvoll für das bessere Verständnis des Klimawandels finde.
Vielleicht ist das einfach der Lauf der Dinge in einem politischen Forum.

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Dieses Paper fand ich noch recht spannend: Opportunities and challenges in using remaining carbon budgets to guide climate policy (auch außerhalb der Thematik des Threads, vor allem zur globalen Verteilung von Budgets auf Länder)

In Reduktionspfaden gibt eben den Effekt, dass es noch Nachwärmung gibt und das bestehende CO2 mehr Effekt hat. Damit ist das Badewannenmodell mittelfristig zu optimistisch.

Der folgende Satz macht mich aber schon etwas stutzig:
„Sixth, we recommend adopting our carbon budget definition of total emissions up to the point in
time that CO2 emissions reach net-zero“ (Anm. net-zero ist hier ohne Betrachtung der natürlichen Senken)

Das ist natürlich eine Vereinfachung, in einem theoretischen Sinne ist diese Annahme aber meines
Erachtensschon sehr fragwürdig (zum Beispiel, wenn die Emissionen am Ende sehr langsam runtergehen, im Vergleich zu einem Szenario, wo sie drastisch runtergehen und insbesondere verschiedene Jahre betrachtet werden können).

Eine solche Standardisierungsempfehlung, die inkompatibel mit dem Punkt des Badewannenmodells ist, macht eine kritische wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Modellproblem meines Erachtens schon wesentlich schwieriger.

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Naja, sind wir mal ehrlich. Ist das nicht alles zu hoch für uns. Wir sind kein Physik/Wissenschaftsforum. Da gibt’s sicher bessere Foren mit mehr Expertise-nichts für ungut….

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Und genau das ist meine Frage. Warum stellen sich viele, sehr viele Wissenschaftler diese Frage nicht? Weil es eine Einzelmeinung ist! Und diese Frage sollten wir uns auch stellen. Wie wahrscheinlich ist eine so herausragende Genialität, dass ein Wissenschaftler eine These hat, die zig andere nicht haben. Und dann diese auch im Verlauf nicht groß kommentieren.

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Ja und nein. Wir führen ja ähnliche fachliche Diskussionen auch über Wärmepumpen und andere Energiesysteme. Und die Physik hinter dem Klimawandel ist sicher wichtiges Wissen für jedermann.
Trotzdem kann ein Ergebnis des Threads tatsächlich sein: wir kennen uns alle nicht aus und suchen erstmal nach einer Einordnung anderer Wissenschaftler.
Seltsamerweise bewegt sich die Diskussion aber in die Richtung: Ganteför ist mit Sicherheit ein Schwurbler, daher muss auch diese Badewannen- Theorie Schwurblerei sein. Und das ist seltsam. Schließlich könnte es sein, dass die Theorie durchaus sinnvoll und bekannt ist und nur seine Schlussfolgerungen fragwürdig.

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Eine sehr gute Idee. Nehmen wir doch den IPCC Report und deren Budget-Definition. :slightly_smiling_face:

Diese Schlussfolgerungen hat der Mann sich redlich verdient, die solltest du ihm auch gönnen. :wink:

Zeig mir ein Paper, in dem diese These oder was immer dieser Badewannenkram sein soll, ordentlich erklärt wird, dann kann man darüber reden. Aber Klicks für offenkundiges Geschwurbel gibt es von mir nicht.
Das ist auch mMn nach der beste Weg, solchen Leuten ihr gesellschaftsschädliches Handeln abzugewöhnen - einfach ignorieren.

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Wenn sie bekannt un von Relevanz wäre, würde sie im IPCC-Bericht auftauchen. Wenn nicht ist sie eine Theorie von vielen, einfach unwichtig oder falsch! Und damit wie ich schon geschrieben habe, einzureihen in eine der Techniken der Wissenschaftsleugnung.

Was bitte soll das heißen?
Ich bin entsetzt.

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Das ist eine krasse Aussage, der ich klar widersprechen muss. Nicht alles, was nicht im IPCC Bericht auftaucht ist unwichtig, falsch, oder gar Wissenschaftsleugnung. Hier tauchen die Dinge auf, über die es einen breiten Konsens gibt - ein Riesen-Unterschied!
Ich habe diesen Threads so verstanden, dass es genau darum geht herauszufinden, was es mit dem Badewannenmodell auf sich hat, ob die Theorie irgendwo in der Literatur auftaucht und wie andere Forscher sie einordnen. Ich zumindest kenne die Literatur nicht so gut, dass ich das sagen könnte. Wenn das Ergebnis ist, dass sie Murks ist, ist das auch akzeptabel. Nach wie vor sehr ich keinen Zusammenhang zwischen der Tatsache, dass Ganteför diese Theorie erwähnt und der Notwendigkeit, dass sie Schwurblerei ist.

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Vielleicht bin ich über das Ziel heraus geschossen.
Aber frag dich mal selbst

  1. gibt es eine Peer-Review Publikation von ihm
  2. schreiben andere Wissenschaftler über sein Modell
  3. gibt es evtl. auch einen Reviewartikel insgesamt oder eine Metaanalyse?

Wenn alle 3 Punkte nein heißen - dann ist es eine Einzelmeinung. Und damit im Guten Fall nicht wichtig, im schlechten ablenkend oder sogar kontraproduktiv.

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Eine Säule der Wissenschaftsleugnung - Pseudoexperten….

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Guter Plan - wie gesagt sehr ich als Teil dieses Threads

Der zieht hier direkt die Schlussfolgerung, Reduktion auf 50% Emissionen → Klimawandel ist besiegt. Das ist einfach faktisch falsch (nicht kompatibel mit IPCC, siehe zum Beispiel Seite 630 des Berichts).
Man muss weiter reduzieren, damit die Temperatur nicht weiter ansteigt.

Vielleicht kann man sich ja drauf einigen, dass YouTube Videos alleine nicht eine ausreichende wissenschaftliche Basis komplizierter Klimadiskussionen darstellen.
Außer dahinter stehen anerkannte wissenschaftliche Publikationen. Und auch dann muss man vorsichtig sein, ob diese adäquat wiedergegeben werden, auch nicht Rosinenpicken gemacht wird. Wenn man wirklich in die Tiefe gehen will, muss man sich dann mit den Artikeln auseinandersetzen. Nur der Verweis auf ein weiteres YouTube Video hilft nicht weiter.

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