Kritik: Formulierung "Luisa" vs. Armin Laschet

Hallo zusammen,

auch ich kritisiere den Beitrag zur letzten Show bei Anne Will. Allerdings möchte ich nicht ebenfalls die Inhalte kritisieren, da dies bereits einige getan haben, sondern die Formulierungen.

Warum wird über eine 24-jährige Klimaaktivistin mit „Luisa“ gesprochen, jegliche Politiker aber immer mit (Vor- und) Nachnamen genannt? Liegt es an ihrem Alter? An ihrem Geschlecht oder beidem?

Ich vermute, dass die Formulierung gar nicht bewusst war, was es aber nicht besser macht. Wenn wir gendern, weil wir Frauen, Nicht-binäre und Männer gleichermaßen berücksichtigen wollen, dann müssen wir auch die selbe Sprache verwenden, unabhängig davon, ob wir über junge Frauen sprechen oder ältere Männer.
Auch wenn es keine direkte Degradierung ist, führen solche feinen Unterschiede ebenfalls dazu, dass Frauen weniger respektiert werden, dass sie eher auf Persönliches reduziert und im professionellen Kontext weniger ernst genommen werden.

Ich würde mir wünschen, dass ihr eure Meinung hier teilt und vielleicht sogar dazu Stellung bezogen wird.

Vielen Dank und viele Grüße

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Wir sind mit ihr per du, mit ihm nicht.

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Ich glaube das wäre trotzdem geschickt das in so einer journalistischen Berichterstattung mindestens zu erwähnen, vielleicht sogar sich zu dem Nachnamen zu zwingen :slight_smile:

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Das seid ihr aber, wenn ich mich nicht täusche, auch mit Sascha Lobo, richtig? Ich erinnere mich da allerdings nicht an Formulierungen wie „Sascha schreibt in seiner Kolumne im Spiegel…“.
Ich war jedenfalls von der Formulierung auch ziemlich irritiert und würde zustimmen, dass das persönliche Verhältnis kein Argument sein sollte, in einer Berichterstattung über sie nicht ihren vollen Namen zu nennen.

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Ich möchte das unterstützen, habe mich an der genau gleichen Stelle gewundert. Mein Eindruck ist, ihr sprecht nie im Du von Personen, da fänd ich eine Klärung respektwahrend :slight_smile:

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Hallo,
ich habe mir gerade, um dies anzumerken, extra hier ein Konto angelegt. Da war ich sehr froh, dass ich scheinbar nicht die einzige war, der es beim Hören so erging. :smiley:
Ich habe die Lage bisher in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit immer sehr angenehm erlebt, daher hat es besonders wehgetan. Ja, ihr sagt ihr seid mit ihr per du - spannender Hinweis auf Sascha Lobo an der Stelle!
Dennoch hättet ihr das am Besten an der Stelle auch noch einmal angesprochen. Frauen (junge Frauen trifft es vermutlich auch noch besonders) beim Vornamen zu nennen und Männer beim Nachnamen oder vollen Namen, empfinde ich als extrem unangenehm. Besonders aufgefallen ist mir das im US-Wahlkampf 2016: „Hillary vs. Trump“. Sicher, es lag mitunter auch daran, dass bereits Clintons Ehemann Präsident gewesen war, aber zumindest Vor- UND Nachnamen hätte man dann erwähnen müssen - oder einfach Clinton vs. Trump. Wusste ja jede:r, dass es nicht um Bill Clinton ging.
Würde es toll finden, wenn ihr auf solche subtilen Dinge acht gebt - wir (jungen) Frauen werden von genug Leuten nicht ganz ernst genommen, da wäre es toll, wenn die, die es verstanden haben, auch konsequent dabei sind. Danke!

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Besonders schade finde ich, dass die Möglichkeit, das in einem Satz zu erwähnen, beim neuerlichen Aufrollen des Themas in der aktuellen Folge nicht genutzt wurde. :frowning: