Kritik an der Corona Warn App

Ich habe jetzt auch die erste Risikobegegning mit niedrigem Risiko durch Zufall in der App entdeckt. Obwohl ich Push Notifications für die App erlaubt habe gab es keine Benachrichtigung.

Schön wäre es wenn man nun den Zeitpunkt der Begegnung herausfinden könnte. Das müsste doch lokal ohne Datenschutzprobleme möglich sein. Aus persönlicher Neugierde würde mich sogar der Ort interessieren, da ist aber besser wenn das die Corona App doch nicht macht. Aber wenn ich den Zeitpunkt hätte könnte ich die Situation eingrenzen. War das bei der Arbeit, im Restaurant, beim Einkaufen oder beim Spazierengehen?

Die App muss weiter stetig verbessert werden. Wenn ich nur schwammige Informationen bekomme trägt die App nur zur Verunsicherung bei und ich überlege mir dann wie lange ich sie noch auf dem Telefon lasse.

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Ein kurzer Erfahrungsbericht.

Meine Freundin ging mit Symptomen letzten Mittwoch zum Test. QR-Code wurde gescannt und auch die App zeigte den erfolgreichen Scan. Diesen Montag dann der Anruf der Ärztin mit positiven Testergebnis. Laut App liegt bis heute (Mittwoch) noch kein Testergebnis vor.

Für mich als Partner erfolgte somit noch keine Risikoverbindung. Da wir uns seit der Testung in häusliche Isolation begeben haben, kann die Situation ja fast als Benchmark gewertet werden. Die Hauptfunktionalität muss ich jedoch als ungenügend werten.

Viele Grüße

Hallo in die Runde.

Ich habe diesen Montag einen Test gemacht, der am Dienstag positiv bestätigt wurde. Meine Partnerin wartet noch auf ihr Testergebnis. Seitdem ich das Ergebnis in die warn-App eingespeist habe, hat sie auch unmittelbar einen kritischen Alert auf ihrer App. Hier scheint das System auch zu funktionieren.

Ich hatte auch nicht das Gefühl (wie Philipp es beschrieben hat), dass die App mich per Warnhinweis förmlich davon abhält, mein positives Testergebnis zu melden. Allenfalls das Verfahren mit der zehnstelligen TAN, die ich persönlich übers Telefon abfragen musste, war ziemlich umständlich, zumal ich da über eine halbe Stunde in der Warteschleife hing. Andererseits finde ich, wer ohnehin in Quarantäne sitzt, sollte diese Zeit mitbringen / sich nehmen können.

Ich habe im Nachhinein allerdings Fragen zum Verhalten des Arztes. Als ich sagte, dass ich mich nach einem „normalen“ Schnupfen fühle, aber wg. meiner Tätigkeit als Lehrer trotzdem einen Abstrich erwäge, winkte er schnell ab und meinte, dass nur noch Menschen mit schwereren Symptomen abgestrichen würden. Es gibt auch tatsächlich eine entsprechende Richtlinie des RKI, die allerdings Lehrer ausdrücklich als Ausnahmen bezeichnet. Auch meinen Hinweis, dass ich nichts mehr schmecke, scheint er überhört zu haben.

Ich wäre mit einer einfachen Krankschreibung aus der Sprechstunde rausgegangen, wenn die Arzthelferin nicht nochmal nachgehört hätte mit dem Hinweis, dass ihrer Erfahrung nach der Geruchs- / Geschmacksverlust bei den Tests in ihrer Praxis im Regelfall tatsächlich einen positiven Test ankündigt.

Und so kam es dann auch.

Daher mein Appell: Bitte nehmt alle Symptome ernst, insbesondere den Verlust oder starken Rückgang des Geruchs- / Geschmackssinns.

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Zeit- und Ortsangabe bei Kontakt

Wer von der Corona-App informiert wird, dass er Kontakt einer infizierten Person hatte, möchte wissen, wann und wo das war. Und sollte sich nach einem Test herausstellen, dass er ebenfalls positiv ist, will die Gesellschaft (und die Forschung) wissen, was das für eine Situation war: Im Restaurant, im ÖPNV, in der Schule, auf einer Familienfeier, im Freien, …

Was spricht eigentlich dagegen, dass die Corona Warn App dem Nutzer anzeigt, wann und wo das war?

Ja, klar, die deutsche Öffentlichkeit ist extrem sensibel beim Thema Datenschutz und mögliche Überwachung (auch wenn die meisten dieser Kritiker ansonsten alles mögliche andere völlig bedenkenlos tun, was ihnen eine Totalüberwachung der Werbeindustrie einhandelt). Daher ist es für die Akzeptanz = Verbreitung der App wichtig, dass sie eben nicht der Überwachung von Individuen dient.

Aber, wenn mein technisches Verständnis nicht trügt: Es wäre durchaus möglich, den Ort und die Zeit des eigenen Smartphones zusammen mit der via Bluetooth übertragenen temporären ID des Begegnungskontakts auf seinem eigenen Smartphone zu speichern. Ohne Ort und Zeit irgendwohin übertragen zu müssen, würden diese Zeit und dieser Ort angezeigt, wenn sich der Sender dieser temporären ID des Begegnungskontakts später an die Server meldet, dass er positiv getestet wurde. Der Ort und die Zeit würden das Smartphone nie verlassen.

Jetzt kann der Nutzer einfach eruieren, was er zu dieser Zeit an diesem Ort gemacht hat. Und wenn er dann einen positiven Test per App überträgt, könnte er noch gefragt werden, wo er sich zum Zeitpunkt des oder der fragliche Kontakt befunden hat. Und zwar wahlweise: Anhand anonymisierter Kategorien (Restaurant, ÖPNV, Bahn, Flugzeug, Schule, Familienfeier, im Freien, …) oder - freiwillig! - unter bewusster Preisgabe von Zeit und Ort. Dann kämen wir bei der Frage, was denn typische Ansteckungssituationen weiter und die Politik könnte bei Eindämmungsmaßnahmen viel gezielter handeln. Und denk der freiwilligen Preisgabe von Zeit und Ort könnten die Gesundheitsämter Cluster sehr gut erkennen.

Dank Open Source könnte die Öffentlichkeit gut nachvollziehen, dass die gespeicherten Zeiten und Orte strickt auf dem Smartphone bleiben und ausschließlich durch ausdrücklich bewusstes Handeln der Benutzer übertragen werden.

Ich kann mir nur zwei Gründe vorstellen, die dem im Wege stehen:

  1. Die Kernfunktionalität, die Apple und Google wie API bereitstellen, erlauben dies schlicht nicht. Dann muss man mit Apple und Google reden!

  2. Man hat Angst, dass die Akzeptanz sinkt, wenn Teile der Öffentlichkeit trotz Open Source nicht glaubt, dass Zeit und Ort das Smartphone nur bei bewusster Entscheidung des Benutzers verlässt.

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Das ist eine ganz entscheidende Frage, und eine Antwort habe ich bisher nicht gefunden.
Und die Frage betrifft natürlich auch die immer wieder angezeigten „Begegnungen mit geringem Risiko“. Nur wenn ich weiß, wann und wo diese Begegnungen stattgefunden haben, kann ich daraus Konsequenzen ziehen und diese Orte zukünftig möglichst meiden. Andernfalls ist diese Angabe mehr oder weniger sinnlos, denn ich kann nur herumrätseln, wann und wo es gewesen sein könnte.
Ich selber hätte auch nichts dagegen, wenn diese Daten zur Analyse von Infektionsherden ausgewertet würden.

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Was spricht eigentlich dagegen, dass die Corona Warn App dem Nutzer anzeigt, wann und wo das war?
Das ist auch meine Frage. Gibt es technische oder datenchutzrechtliche Gründe die dagegen sprechen?

Das von Apple und Google bereitgestellte „Exposure Notification Framework“ verhindert meines Wissens nach, dass eine App zusätzlich auf die Location Services des Telefons zugreifen kann. Die App kann also den aktuellen Ort nicht bestimmen und somit auch nicht zusammen mit den über Bluetooth empfangenen Schlüsseln speichern.

Kleiner Erfahrungsbericht (nur der App-Teil, über die umliegenden Prozesse und (Un)Kommunikation von Behörden lasse ich mich jetzt nicht aus):

Gestern (Freitag) bekomme ich eine Benachrichtigung der App „ROT Erhöhtes Risiko, 7 Risiko-Begegnungen, 2 Tage seit der letzten Begegnung“.

Hm, wirkt dramatisch. Der Hinweis mit den 2 Tagen hilft mir sehr, denn am Dienstag und Mittwoch lag ich jeweils 1 Stunde beim Zahnarzt auf dem Behandlungsstuhl und genau 1 Stockwerk über mir war das Wartezimmer eines Allgemeinarztes, der just zu dem Zeitpunkt seine Infektionssprechstunde hatte. Und unter mir ein Supermarkt. Also bestand eine große Chance, hier viele Signale einzusammeln von Leuten, die in den kommenden Tagen als positiv diagnostiziert werden, bzw. von sehr vielen Leuten, die mal kurz des Weges kommen.

Etwas mehr Details zu den Begegnungen (z.B. eine Liste der 14 Tage und wie sich die Begegnungen darüber verteilen) hätte mir hier sehr viel weitergeholfen, das Geschehen zu bewerten.

Nächster Akt:
Heute (Samstag) ist die App wieder GRÜN, niedriges Risiko. Hä? Nach etwas Hin&Her stelle ich fest, dass ich letzte Nacht das Update 1.9.1 erhalten habe, das einen veränderten Bewertungsalgorithmus mitbringt und meine Gefährdung neu bestimmt. Nämlich niedriger als gestern noch.

Am Montag habe ich einen Abstrichtermin (am Freitag war nichts mehr zu bekommen, aber das ist eine andere geschichte). Was wird der Arzt wohl zu meiner Story „Mir wurde 24h lang erhöhtes Risiko angezeigt“ sagen? Bekomme ich dennoch einen kostenfreien Test? Wie soll ich das Thema privat bewerten? Einfach „Schwamm drüber“ widerstrebt mir, so geht man nicht mit Risiken um.
Ich fühle mich ganz schön im Regen stehen gelassen

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Hallo,

es ist übrigens auch immer noch so, dass die Risikobewertung für im Haushalt lebende Personen nicht wirklich klappt. Ich habe gestern Mittag mein positives Testergebnis eingetragen, 24h später zeigt die App meiner Freundin, mit der ich zusammen wohne nach wie vor „keine Risikobegegnungen“ an.

Ich war zu Beginn voll überzeugt von der App und kann noch unter Kollegen dafür geworben.
Inzwischen aber deaktiviert und nur noch Luca drauf.
Es sind genau die genannten Gründe von dir @AndreasLDN

Nicht nur angesichts alle der Probleme, die die Luca App aktuell hat, werde ich auf gar keinen Fall auf die Corona-Warn-App (CWA) verzichten.

Nachteile hat die für mich gar keine, nur Vorteile: Ich werde über Risikokontakte gewarnt, die die Luca App z.B. nie wird feststellen können (proximity tracing). Inzwischen kann sie sogar Cluster-Erkennung (obwohl ich bislang kaum eine location gesehen habe, die ein QR-Code für die CWA aufgestellt hat; die Ankündigung, dass die QR-Codes für Luca und CWA identisch sein sollten, hat sich bislang als (noch?) nicht richtig herausgestellt.

Natürlich kann man an die CWA und ihre Verbreitung noch verbessern. Aber doppelt gemoppelt hilft besser und die Luca App erscheint mir bis noch nicht überzeugend.

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Dein Hinweis auf „… nur noch Luca App auf dem Handy…“ hat mich in diesem Zusammenhang dazu geführt, Ausschau nach dem erhofften Erfolg der Luka App bei der Nachverfolgung zu suchen.
So richtig gefunden, was auch aktuell ist, habe ich leider nichts.
Ist vielleicht auch noch zu früh, wobei ich keine große Erwartungshaltung habe.

@Durchschnittsbuerger: Wie nutzt du denn die App und wie hilft sie dir?

@myUser
Ich nutze sie zweierlei:
zum einen für Restaurants und Eventbesuche.
Und zum anderen selber als Vermieter einer FeWo und Betreiber eines Geschäfts, was bald öffnen wird.

Es gibt ein Problem, was ich sehe:
Wenn die Location nicht das automatische checkout nach Entfernungsradius eingestellt hat, dann bleibt man eingeloggt, bis man das irgendwann aufm Smartphone entdeckt. Ich bin da bestimmt nicht der einzige. D.h. im Falle eines Ausbruchs werden sehr viele Personen kontaktiert, die aber zu dem Zeitpunkt schon garnicht mehr vor Ort waren :smiley:

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